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PressemitteilungArbeitskreis Biotopvernetzung ein Segen für Mensch und NaturVertreter des Regierungspräsidiums lobt Kooperationsprojekt im FeuerbachtalAnlässlich einer öffentlichen Sondersitzung des Arbeitskreis Biotopvernetzung Zuffenhausen/Zazenhausen und Mühlhausen am 22. April 2009 erfuhren die beteiligten Bürgergruppen, Ehrenamtlichen und Bezirksbeiräte aus Zuffenhausen und Mühlhausen sowie die städtischen Ämter Lob von der höheren Naturschutzbehörde. Dr. Jürgen Schedler vom Regierungspräsidium Stuttgart hob hervor, dass die Kooperation und das Engagement aller Beteiligten modellhaft sei und zur Aufwertung des Naturschutzgebietes im unteren Feuerbachtal geführt habe. „Eine solche Initiative ist einmalig und wäre manch anderem der 250 Naturschutzgebiete im Regierungsbezirk nur zu wünschen“, so Jürgen Schedler bei seinem Vortrag.
Eingeladen hatte der Bezirksvorsteher von Zuffenhausen Gerhard Hanus, der dem Arbeitskreis im Wechsel mit seinem Amtskollegen aus Mühlhausen Bernd-Marcel Löffler vorsitzt. Die Koordination hat das Amt für Umweltschutz. Teilnehmende Ämter waren das Garten-, Friedhofs- und Forstamt, das Tiefbauamt, das Amt für Liegenschaften und Wohnen, die AWS-Abfallwirtschaft Stuttgart. Auch die Jägerschaft war durch den Jagdpächter Herrn Klaus Lachenmaier vertreten. Der Arbeitskreis, dem u. a. Landwirte, Bürger-,
Gartenbau- und Naturschutzvereine, Bezirksbeiräte sowie Anwohner
angehören,
pflegt in dem Naturschutzgebiet, das sich über die Gemarkung von
Zazenhausen und Mühlhausen erstreckt, wertvolle Biotope wie Hecken
und Halbtrockenrasen, etwa am Kreuzrain. Auch der Bezirk Nord des Garten-,
Friedhofs- und Forstamtes hat in einem Pilotprojekt besonders geschützte
und besonders wertvolle Biotope in Zuffenhausen, welche der Stadt gehören,
in seine Obhut genommen und pflegt diese vorbildlich. Die Landwirte
haben ein weithin beachtetes modellhaftes Grünstreifenprojekt
initiiert bei dem auf ehemals intensiv bearbeitetem Ackerland in einer
Länge von rund 3 Kilometern bis zu 5 Meter breite Streifen als
artenreiches Grünland und Buntbrachen angelegt wurden.
Ein Schwerpunkthema war bei der Sondersitzung die Renaturierung des betonierten Feuerbachs. Jürgen Holtz vom Tiefbauamt stellte die laufenden und geplanten Maßnahmen vor. Der Arbeitskreis und die städtischen Ämter waren sich einig, dass die vollständige Renaturierung des Feuerbaches bis Mühlhausen erfolgen muss und empfahlen, dieses Ziel intensiv weiter zu verfolgen. Ein weiteres Thema waren Unterhaltung und Pflege von Straßen und Feldwegen im Schutzgebiet. Hier bestand seitens des Arbeitskreises und des Tiefbauamtes Einigkeit, dass der Wegebestand ausreichend sei und keine weiteren Versiegelungen sondern eher Entsiegelungs- und Rückbaumaßnahmen erfolgen sollten, wo dies möglich ist. Auch eine extensive, naturverträgliche Pflege der Straßenränder soll erfolgen. Ein besonderes Anliegen des Arbeitskreises ist der Rückbau der Verkehrsverbindung Bachhalde/Blankensteinstraße durch das Naturschutzgebiet wie es auch der Landesnaturschutzverband vorschlug. Diese Verbindung wurde in der Vergangenheit schleichend ausgebaut und verbreitert. Auch bestehen Befürchtungen, dass durch das neue Wohngebiet Hohlgrabenäcker und die Planungen einer Neckarüberquerung bei Remseck der Verkehr weiter zunimmt. Wolfram Bott von Tiefbauamt sagt auch hier Unterstützung zu und will eine vergleichende Verkehrszählung anstoßen.
Ein wichtiger Punkt waren auch die Ablagerung von Abfällen im Schutzgebiet, etwa im Haselwäldle. Es handelt sich vor allem um Grünabfälle die von den angrenzenden Gartenbesitzern im Wald entsorgt wurden. Hier beschloss der Arbeitskreis durch Eigenleistung und ehrenamtlichen Einsatz tätig zu werden. Martin Fischer von der AWS - Abfallwirtschaft und Harald Munzinger vom Amt für Liegenschaften und Wohnen sagten eine Unterstützung im Rahmen der Möglichkeiten zu. Für den Talgrund des Feuerbaches wurde vorgeschlagen, gemeinsam mit der Landwirtschaft ein Weideprojekt in Gang zu setzen, bei dem Äcker in extensive Weiden umgewandelt werden. Die Pflege und Nutzung soll durch Großvieh wie etwa Hochlandrinder erfolgen, welche die Wiesen beweiden. Die Einbindung der Landwirtschaft in die Landschaftspflege wurde als besonders wichtig hervorgehoben.
In der Diskussion wurde von Bürgergruppen und Bezirksbeiräten
auch an die Politik appelliert, die mit Naturschutzaufgaben betrauten
Fachämter wieder mit ausreichend Personal und Mitteln auszustatten.
Die städtischen Ämter sind durch Kürzungen in diesem
Bereich an ihre Leistungsgrenzen gelangt. Es wurde deutlich, dass gerade
Renaturierungsmaßnahmen und die Biotoppflege eine hohe Fachkompetenz
verlan-gen, wie sie von Billiganbietern nicht erbracht werden kann. |
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