[ Aktualisieren ] [ Zurück ]
|
||
Amt für Umweltschutz GZ: 36-2.21 |
Stuttgart, 09.07.2004 Nebenstelle: 216-3018 Ansprechpartner: Herr Fink |
|
|
||
Teilnehmer: (s. Anlage) Herr Reischl begrüßt die Anwesenden im Namen von Bezirksvorsteher Meyle,
der terminlich verhindert ist und sich entschuldigen lässt. Ebenfalls
entschuldigt ist Herr Kraeft von den Gartenfreunden Zuffenhausen. Station 1 Feldhecken Im Bereich Ludwigsburger Straße/Gewann Steigeräcker wurden Feldhecken besichtigt, die nach §24 a NatSchG besonders geschützt sind. Am Beispiel der Schlehen-Feldhecke (Biotop Nr. 7121-111-14) erläuterte Frau Maass die notwendigen Pflege und Sanierungsmaßnahmen. Ziel ist der Erhalt einer frei wachsenden Schlehen-Niederhecke mit wegseitigem Wiesensaum und Knoblauchrauken-Saum am unteren Heckenrand. Hierfür ist die Herausnahme von Einzelgehölzen sowie eine abschnittsweise Verjüngung im Abstand von 10 Jahren erforderlich. Ebenso soll Müll abgeräumt werden. Ein Grunderwerb der benachbarten Parzelle wird angestrebt. Die besichtigten Hecken sind im städtischen Besitz. Die naturschutzorientierte Pflege wird künftig nach den Vorgaben des Biotoppflegekonzeptes Stuttgart-Zuffenhausen durch das Garten- und Friedhofsamt erfolgen. Auf dem weiteren Weg durch die Gärten verwies Herr Fink auf positive Beispiele der Rasen- und Wiesenpflege bei der Wiesenblumen ausblühen und aussamen dürfen. Durch das Aussparen blühender Bestände beim Mähen oder die späte Mahd finden Bienen und Schmetterlinge Nahrung und können die Pflanzen Samen ausbilden und sich fortpflanzen. Station 2 Seitendeponie Bei der sogenannten Seitendeponie zwischen B 27 und den Fernbahngleisen handelt es sich um eine Erddeponie in der Material aus dem Straßenbau abgelagert wurde. Sie liegt seit mehreren Jahren brach. Durch die natürliche Entwicklung konnten sich wertvolle Pflanzenbestände und Tierarten des Offenlandes ansiedeln. So wurde bei der Begehung der Sandlaufkäfer, die Hainschnecke und der Bläuling beobachtet. Die Bedeutung der mageren, warmen und offenen Böschungen und Erdanrisse für Wildbienen ist durch Untersuchungen des Amtes für Umweltschutz nachgewiesen. Ziel ist die Entwicklung der Fläche unter Naturschutzaspekten. Herr Fink zeigte eine Planung, die bereits im Bezirksbeirat vorgestellt wurde und bei der die Ziele von Naturschutz, Naherholung und Waldwirtschaft zur Deckung gebracht wurden. So sollen gezielt offene, steinige Flächen neu geschaffen werden, ebenso ein Weg und ein geschütteter Aussichtspunkt. Restflächen auf der Nordseite und im Randbereich sollen waldwirtschaftlich genutzt werden. Bis zur Umsetzung der Planung wird die Fläche vom Garten- und Friedhofsamt durch Ziegenbeweidung offen gehalten. In der anschließenden Diskussion werden die Entwicklungsziele diskutiert. Es besteht Einigkeit, die Ziele des Arten- und Biotopschutzes weiter zu verfolgen. Station 3 Entwicklung eines Wiesenstreifens mit Streuobst Frau Maass erläutert die Maßnahmengruppe 6. Danach sollen in der Feldflur entlang von Wirtschaftswegen Grünstreifen (ggf. mit einzelnen Obstbäumen oder Obstbaumreihen) angelegt werden. Folgende Vorteile werden erwartet: Schutz der Äcker vor Fußgängern und Hunden, Ausweichmöglichkeiten für landwirtschaftliche Maschinen, Erosionsschutz für Lössäcker. Ökologische Anreicherung durch Wiesen und Krautsäume, optische Aufwertung der Feldflur insbesondere durch Obstbäume. Mit der Maßnahme 6f im Gewann Hummelsbrunnen soll die breite Zufahrt zur ehemaligen Erddeponie wieder auf die Normalbreite zurückgebaut und auf der frei werdenden Fläche ein Wiesenstreifen mit Streuobst entwickelt werden. Station 4 Streuobstallee im Gewann Heinrizau Der Feldweg 2366, 2397 "Panoramaweg" ist ein vielbenutzter Ausflugsweg, der einen schönen Ausblick auf die Hügellandschaft im Norden Stuttgarts bietet. Hier schlägt die Biotopverbundplanung einen Wiesenstreifen beid- oder einseitig des Feldweges vor (vergl. Maßnahme 6e). Herr Krehl verweist auf die Zuständigkeit der Zuffenhäuser Landwirte insbesondere auf Herrn Ch. Pfisterer und Herrn D. Eckert. Am Rande wird darauf verwiesen, dass sich die unkoordinierte bauliche Entwicklung in einigen Gartengrundstücken nachteilig auf das o.g. Landschaftsbild auswirkt. Amt 36 wurde um eine Prüfung gebeten. Station 5 Wiesenstreifen mit und ohne Streuobst in den Gewannen Peterlesmorgen, Stammheimer Weg und Bisich Frau Maass stellt die folgenden Einzelmaßnahme vor:
Auch die Maßnahme 6e (Wiesenstreifen südlich des Feldweges 2384 ohne Bäume im Gewann Heinrizau) zählt zu dieser Gruppe. Die Maßnahmen sollen mit den Landwirten umgesetzt werden. Eventuell ist auch Grunderwerb notwendig. Station 6 Kleingartengebiet oberhalb des Gewanns Grund und Flurstück 6024 Im Bereich der Kleingärten sollen vor allem Magerrasen gefördert werden. Eine Zusammenarbeit mit dem Gartenbauverein, verbunden mit Öffentlichkeitsarbeit wird angestrebt. Ob sich das Auffüllgelände auf dem städtischen Flurstück 6024, das als Stilllegungsfläche (LW Krehl) genutzt wird, wie in der Biotopverbundplanung vorgeschlagen, für eine dauerhafte Anlage von Streuobstwiesen eignet, muss innerhalb der Verwaltung und mit dem Pächter geklärt werden. Bei weiterer Nutzung als Stilllegungsfläche wird eine ökologische Optimierung, etwa als Buntbrachestreifen, angestrebt. Station 7 Streuobstwiesen und Gärten Schertlinsäcker Der bestehende Streuobstbestand auf städtischen Flächen soll erhalten und verjüngt werden. Es gibt hier auch noch erhaltenswerte Salbei-Glatthafer-Wiesen. Hier ist die Planung der Friedhofserweiterung bzw. des Grünzuges an die Erhaltung des Streuobstbestandes anzupassen. Langfristig soll im Bereich des verdolten Hummelgrabens ein Grünzug mit Graben angelegt werden; Teilstrecken des Hummelgrabens sollen wieder geöffnet werden. Zuständig sind hier die Ämter 67, 66 und 61. Station 8 Fels- und Lößwand im Friedhof Zuffenhausen Die Felswand wurde bereits vom Garten- und Friedhofsamt frei gestellt und die davor gelegenen Flächen mit einer bunten Wiesenmischung eingesät. Die weiteren erforderlichen Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen folgen dem Biotoppflegekonzept Stuttgart-Zuffenhausen und werden vom Garten- und Friedhofsamt kontinuierlich umgesetzt. Der Bürgerverein Zazenhausen wird die Exkursion wieder dokumentieren
und in seine Internetseite (http://www.bv-zazenhausen.de/) einstellen.
>>> Eigener Bericht von der Begehung
<<<
|
||