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Amt für Umweltschutz
GZ: 36-2.21
  Stuttgart, 12.11.2008
Nebenstelle: 216-3018
Ansprechpartner: Herr Fink

Protokoll

Sitzung des Arbeitskreises Biotopverbund Mühlhausen und Biotopvernetzung
Zuffenhausen/Zazenhausen am 05. November 2008

Teilnehmer: (s. Anlage)

Bezirksvorsteher Löffier begrüßt die Mitglieder des Arbeitskreises. Er dankt den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz für die Freiräume und Schutzgebiete in Mühlhausen und Zuffenhausen, ruft die Tagesordnungspunkte auf und bittet die zuständigen Gruppen und Personen um ihren Bericht.

TOP 1 Protokoll der Sitzung am 23.08.2008

Zum Protokoll aus der o. g. Sitzung ergeben sich keine Anmerkungen. Es wird darum gebeten, die Einladungen zu den Sitzungen frühzeitig zu verschicken. Auch sollte der Verteiler überprüft werden, da nicht alle Beteiligten Einladungen erhielten.

TOP 2 Aktivitäten und Planungen der Patenschaftsgruppen

2.1. Bericht Herr Michl (ARGE NO): Im Hohlweg hat eine zweite Pflege stattgefunden. Der Vertreter des NABU (Herr Tammler) verweist auf Konflikte mit der Brutzeit und empfiehlt künftig im Mai/Juni auf Pflegemaßnahmen zu verzichten. Da gerade in die sen Monaten der Pflegeerfolg am effektivsten ist, soll ein Kompromiss gefunden werden.
Die „Krehl-Böschung" wurde im Frühjahr ganz gemäht, im September wurden stellenweise Brombeeren ausgeschnitten. Es soll noch in diesem Herbst eine Mahd der gesamten Fläche erfolgen.
Am Samstag 8.11. findet die dritte Obstbaumpflanzaktion des Arbeitskreises statt. Die Ausgabe der Obstbäume erfolgt zwischen 10.00 und 12:00 Uhr am Hof von Landwirt Benz. Die Bäume werden aus dem städtischen Sonderfonds finanziert. Insgesamt werden 83 Obstbäume auf 21 Grundstücken im Außenbereich gepflanzt. Die Organisation hat wie im letzten Jahr der Bürgerverein Zazenhausen übernommen.
In der Schlehenhecke „Kräutlein" wurden diesjährig vom BV Zazenhausen einzelne Brombeeren herausgeschnitten.

2.2. Der Kreuzrain wurde am 20.9. durch Mitglieder des NABU und der Aktivgruppe Faber gepflegt. Bei dieser Aktion wurden auch Teile der „Jaiser-Böschung" gepflegt. Die abschließende Pflege hier erledigte Herr Faber.
Landwirt Benz hat diesjährig die Pflege der „Benz-Böschung" durchgeführt. Die Flächen beim Weidenbrunnen pflegte Landwirt Sperling maschinell.
Im Gewann Wanne erfolgte eine zweimalige Mahd durch Landwirt Wild. Der Schwäbische Albverein (Gau) hat Interesse an einer Patenschaft für die Wanne. Zur vertraglichen Abklärung soll ein Termin mit der BIMA, dem SAV und Frau Kübler stattfinden. Ziel ist, dass Herr Wild weiterhin die Wiese mäht und nutzt.

Herr Faber und Herr Gesierich berichten, dass die Schleiereule im Viesenhäuser Hof in diesem Jahr nicht gebrütet hat, hingegen hat die Rauchschwalbe zwei neue Nester am Hof Wild angelegt und zwei Bruten hochgezogen. Auch am Hof Sperling hat die Rauchschwalbe in diesem Jahr ein Naturnest angelegt. Dabei gab es zwei erfolgreiche Bruten. Da die Schwalben selbst bauen, sollen hier keine weiteren Kunstnester aufgehängt werden.

2.3 Der BV-Kornwestheim mit Dachverband Natur und Umwelt berichtet, dass die Kühlochhecke einmal gepflegt wurde. Allerdings hat sich die Abfuhr des Schnittgutes verzögert. Diesjährig gepflanzte Bäume (Eschen, Eichen, Vogelkirschen) im neuen Heckenteil (Ausgleichsmaßnahme) werden in Absprache mit dem AfU in den Bereich der Pferdeweide Wild als Schattenbäume umgepflanzt.
Die Wasserqualität am Vördere-Tümpel, der durch Dachwasser gespeist wird, ist zu alkalisch und für Amphibien wenig geeignet. Dies wurde durch 20 Messungen des Dachverbands Natur und Umwelt Kornwestheim nachgewiesen. Es soll deshalb Dachwasser nur zugeleitet werden, wenn der Wasserspiegel sinkt.
Bezüglich der Pflegemaßnahmen der Fliegergemeinschaft auf der Vördere merkt der Vertreter des NABU an, dass sich die Totalentfernung des Gehölzaufwuchses und der Hochstaudenfluren negativ auf die Brut von Braun- und Schwarzkehlchen auswirke.
Die Pflegemaßnahmen des Dachverbands Umwelt am Bisachgraben waren von Abstimmungsschwierigkeiten geprägt. U.a. hat die Koordination mit der vom Gartenbauamt beauftragten Mähfirma nicht geklappt. Es wird dem Dachverband nahe gelegt, sich mit dem Gartenbauamt nochmals in Verbindung zu setzen und eventuell die Pflegepatenschaft zu kündigen bzw. eine besser geeignete Fläche zu suchen.

2.4. Bericht Herr Dr. Fischer Schutzgemeinschaft Mühlhausen: Der Innenausbau des Sandfanghäuschens ist abgeschlossen. Die Benutzungsordnung soll die Pflege und die Unterhaltung sicherstellen. Die Gestaltung des Außenbereichs sollte - auch für die Übergangszeit, bis der Bach renaturiert wird - nachgebessert werden. Herr Dr. Fischer setzt sich im Bereich Sandfang-Amphibientümpel für den Bau einer Grünbrücke über den betonierten Feuerbach ein. Zu den geplanten Infotafeln im NSG liegen Entwürfe vor (RPS/ Dr. Schedler, Frau Kreh), der Druck ist für 2009 vorgesehen. Am Belzbrunnen hat der BV Mühlhausen die Patenschaft übernommen. Hier wurden Brombeeren zurückgeschnitten, Unrat ausgeräumt und der Quellaustritt frei gelegt. Die Abfuhr des Astmaterials ist gemäß Aussage von Herrn Löffler vom Gartenbauamt zugesagt worden.

2.5. Der KG Rotweq (Herr Kraeft) berichtet über die Pflege des besonders geschützten Magerrasens im Bereich der Anlage. An zwei Ortsterminen wurde die Pflege besprochen und im Folgenden durchgeführt. Das Mähgut (13 Säcke) wurden vom Gartenbauamt entsorgt.

TOP 3 Aktivitäten und Planungen sonstiger Träger und der städtischen Behörden

3.1. Zum Grünstreifenprogramm, hier Stand der Anträge, berichten Frau Kübler und Frau Greifenhagen. Seit Juli 2008 gelte die „De-Minimis-Regelung" und eine Verordnung des Regierungspräsidiums Stuttgart. Danach dürfen wegen der EU Wettbewerbsvorgaben an Agrarerzeuger, die EU-Förderung erhalten, in 3 Jahren nur maximal 7.500 € ausbezahlt werden. Die Stuttgarter Landwirte wurden in einem Anschreiben aufgefordert, Anträge zu stellen. Bisher liegen nur zwei Anträge (Hr. Krehl, Hr. Raith) vor. Die eingestellten Mittel sollen jedoch ausgeschöpft werden. Die Landwirte Pfister und Eckert in Zuffenhausen werden gesondert angesprochen.
Sofern das Mähgut von den Randstreifen als Pferdefutter (Landwirt Sperling) verwendet wird, soll nicht zu spät gemäht und darauf geachtet werden, dass das Heu ausreichend trocken ist und nicht schimmelt. Die Möglichkeit der Verwertung in einer Biogasanlage (evtl. in Fellbach) soll geprüft werden.

3.2 Landwirt Sperlinq berichtet über das Beweidungsprojekt auf der Vördere. Die Herde ist mittlerweile um 9 Kälber gewachsen. Es werden zusätzliche Weideflächen (Jungtierweide) benötigt. Flächen im Freizeitpark der Stadt Kornwestheim sowie Bereiche der Deponie wurden geprüft. Kornwestheim hat einer Weideflächenerweiterung auf ihrer Gemarkung bisher noch nicht zugestimmt. Auf der Deponie sind Boden- und Biomasseproben erforderlich, bevor einer Beweidung fachlich zugestimmt werden kann. Bezüglich dieser Frage soll mit der BIMA verhandelt werden. Der östliche (belastete) Wasseraustritt am Hang (Weide II) soll in diesem Winter von Gehölzen frei geräumt und der Ablauf saniert werden. Die Qualität des Wassers soll: im Winter nochmals beprobt werden.

3.3. Bericht Frau Kübler: Die Reiterhöfe sollen sich um die Wegeunterhaltung kümmern. Deswegen soll mit dem Reitverein Kornwestheim, den Landwirten Wild, Schosser und Sperling nochmals eine Absprache stattfinden. Auf der Pferdeweide von Landwirt Wild ist die Pflanzung von Schattenbäumen geplant (s. Ziff. 2.3).

3.4. Bericht Frau Kübler: Im Bereich des NSG Unteres Feuerbachtal ist eine Reihe von Pflegemaßnahmen erfolgt bzw. stehen an. So werden u.a. eine Trockenmauer entlang der Bachhalde/Rainwald saniert, die Wiesen im Tal gemäht und dabei der Eschenaufwuchs reduziert. Das Amphibienlaichgewässer (Endteich) wird vom Tiefbauamt rechtzeitig vor der Laichperiode - möglichst im Januar - ausgebaggert.
Herr Gesierich verweist auf die Sitzung des BB Zuffenhausen am 18.04.08, bei dem BB Mammel Fragen zur Gewässerrenaturierung und Landschaftspflege im NSG Unteres Feuerbachtal stellte. Er regt zu diesem Thema die Zusammenarbeit der Bezirke an. Der Arbeitskreis beschließt zum Themenkomplex Feuerbachrenaturierung/-sanierung und Pflege des NSG Unteres Feuerbachtal im März 2009 eine Sondersitzung des Arbeitskreises einzuberufen. Dazu sollen die Bezirksbeiräte sowie die beteiligten Ämter 66, 67, 36 sowie das RPS eingeladen werden. Themen sind u.a. auch die Grünbrücke über den Feuerbach.

3.5. Die Obstbaumallee im Hofsträßle wird im Winter 2008/09 durch Pflanzungen des Gartenbauamtes ergänzt.

3.6. Das Gartenbauamt hat das Biotop Saugraben in S-Hofen in diesem Jahr gepflegt.

TOP 4 Berichte zu Planungen, Sonstiges

4.1. Das Faltblatt „Verbund Magerrasen und Hecken im Unteren Feuerbachtal" soll noch in diesem Jahr fertig gestellt werden. Frau Maass gibt deswegen zeitnah einen Entwurf des Faltblattes in den Umlauf.

4.2. Herr Fink weist darauf hin, dass vom Gartenbauamt erhaltenswerte Schwarzpappeln mit Holzschildchen markiert wurden. Hierzu zählen die Bäume bei der Kühlochquelle und am Weidenbrunnen.
Auf der Seitendeponie hat das Forstamt dort Bäume gepflanzt, wo Wald entstehen soll. Die restlichen Flächen wurden durch Ziegenbeweidung offen gehalten.

4.3. Herr Gesierich verweist auf verschiedene Eingriffe und Projekte in Zuffenhausen und Mühlhausen, die im engen Zusammenhang mit dem Thema Naturschutz und Biotopverbundplanung stehen und nicht im Arbeitskreis diskutiert werden. Beispielhaft nennt er: Schafhaus (Bebauungsplan, Ausgleichsmaßnahme), Umspannwerk Mühlhausen (Baugenehmigung, Ausgleichsmaßnahmen) oder das Flußregenpfeifer-Biotop Vördere (Planungsstand). Auch bemängelt er, dass bei den Sitzungen nur wenige Bezirksbeiräte vertreten sind. Es schließt sich eine Diskussion über die Ziele und Funktion des Arbeitskreises an. Diese liegen vorrangig in der Umsetzung der Biotopverbundplanung und in der Koordination der Ehrenamtlichen. Darüber hinaus stellt der AK eine vertiefende Fachgruppe zu landschaftsrelevanten Fragen dar, die genutzt werden sollte.
Es wird hervorgehoben, dass der Arbeitskreis ein wichtiges Bindeglied zwischen den Vereinen und Ehrenamtlichen und den Bezirksbeiräten darstellt. Herr Löffler schlägt vor, dass der Arbeitskreis und seine Aktivitäten im Bezirksbeirat erneut vorgestellt wird.

4.4. Wie vereinbart, soll der nächste Termin des Arbeitskreises im März 2009 als Sondersitzung zum Thema Feuerbachrenaturierung/-sanierung und Pflege des Naturschutzgebietes Unteres Feuerbachtal im Bezirksrathaus Zuffenhausen stattfinden. Die Einladung erfolgt über das Bezirksamt Zuffenhausen.

Herr Bezirksvorsteher Löffler dankt allen Anwesenden für ihr Kommen und die aktive Teilnahme und wünscht einen guten Heimweg.

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