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Amt für Umweltschutz GZ: 36-2.21 |
Stuttgart, 26.08.2008 Nebenstelle: 216-3018 Ansprechpartner: Herr Fink |
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ProtokollSitzung des Arbeitskreises Biotopverbund Mühlhausen
und Biotopvernetzung
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Teilnehmer: (s. Anlage) Stellvertretend für Bezirksvorsteher Herrn Hanus begrüßt Herr Reischl die Mitglieder des Arbeitskreises sowie die Bezirksbeiräte Arnold und Lietz. Er bedankt sich bei Ehepaar Michl, das seinen Garten für die Veranstaltung bereitgestellt und für die Verpflegung gesorgt hat. Herr Reischl verweist auf die Einladung mit Tagesordnung und gibt an Herrn Fink vom Amt für Umweltschutz weiter. TOP 1 Rückblick auf erfolgte - Ausblick auf laufende und geplante Aktivitäten Seit der letzten Sitzung am 12.3.08 hat der Arbeitskreis folgende Maßnahmen durchgeführt:
Die folgenden Maßnahmen und Aktivitäten sind für den Herbst 2008 (September/Oktober) erforderlich bzw. geplant:
TOP 2 Informationsveranstaltung zur Biotoppflege: Hecken und Säume Bei seiner Sitzung im Frühjahr hat der Arbeitskreis beschlossen, im Sommer eine Informationsveranstaltung zum Thema der fachgerechten Pflege von Hecken, Gehölzen und vor allem von Säumen in Theorie und mit praktischer Demonstration anzubieten. Frau Maass führt in das Thema ein und verweist auf die mitgebrachte Fachliteratur. Auch zeigt sie eine Karte mit den nach § 32 NatSchG besonders geschützten Biotopen, weiche bereits in früheren Sitzungen vorgestellt wurde. In ihrem Vortrag stellt sie die Pflegeobjekte und -ziele vor und stellt die Maßnahmen an einer Tafel dar.
Die wichtigsten Informationen sind nachfolgend zusammengestellt. Die Hecken gliedern sich wie folgt. Niederhecke: Es handelt sich um ein bandförmiges Biotop aus Wildsträuchern, das aus früheren Nutzungen hervorging. Die Niederhecke ist in der Regel 2 bis 3 m hoch. Sie setzt sich in unserem Raum vor allem aus folgenden Straucharten zusammen: Schlehe, Rose, Hartriegel. Hochhecke: Diese Hecke ist bis 7 m hoch und enthält höherwüchsige Straucharten. In unserem Raum vor allem Hasel, Weißdorn und Wildpflaume. Baumhecke: Sie ist durch Bäume charakterisiert und kann bis über 15 m hoch werden. Charakteristische Baumarten in unserem Raum sind Esche und Vogelkirsche. Die fachgerechte Pflege der Niederhecke erfolgt durch abschnittsweisen
Stockhieb (bei einer 100 m langen Hecke jeweils nur 20 bis 25 m) im Abstand von
10 bis 15 Jahren. Diese abgestufte Pflege ersetzt die frühere Nutzung und
dient der Verjüngung der Hecken. Dabei werden die wieder austreibenden
Sträucher bodennah abgeschnitten und entfernt. Dies gilt nicht für Kreuzdorn
und Weißdorn, die nur bedingt regenerationsfähig sind. Säume: Dies sind naturschutzwichtige Randstrukturen, die als eine Art Puffer entlang der Hecken und Waldränder entwickelt und gepflegt werden sollen. Sie dienen der Begleitflora von Äckern und Gehölzbiotopen als Lebensraum und stellen für die Tiere des Offenlandes (z. B. Feldhase, Rebhuhn) wichtige Rückzugs- und Brutbiotope dar. Man unterscheidet zwischen dem schattig-frischen, oft nährstoffreichen nördlichen Saum und dem heiß-trockenen, oft nährstoffarmen südlichem Saum. Im nördlichen Saum wachsen Stickstoffzeiger wie Brennnessel, Stumpfer Ampfer, Kälberkropf, Knoblauchsrauke und Klettenlabkraut. Auf dem südlichen Saum wachsen im besten Fall Runder Lauch, Zypressenwolfsmilch, Wilder Majoran, Aufrechter Ziest, Gamander, Hauhechel und Essigrose. Die fachgerechte Pflege der Säume sieht wie folgt aus: Nördliche
Säume werden 1- bis 2-mal pro Jahr gemäht und abgeräumt. Südliche Säume
sollen wegen der Kleinsträucher wie Essigrose und verholzenden Stauden
wie Majoran oder Hauhechel, die keinen regelmäßigen Schnitt vertragen, nur alle 2-3 Jahre
gemäht und abgeräumt werden. Es empfiehlt sich, möglichst breite Säume anzulegen.
So kann zum Acker hin noch ein Sauberkeitsstreifen unterhalten werden, der 1-mal jährlich
gemäht wird. Problem mit Brombeeren: Wegen der immer wieder kehrenden Fragen zur Bekämpfung der Brombeere geht Frau Maass auch auf dieses Thema ein. Einzelne Brombeeren und Kratzbeeren kommen bei uns natürlich in den Hecken zusammen mit Rosen und Schlehen vor. Die Brombeere wird jedoch durch Stickstoffeintrag gefördert. Dieser kann von den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen aber auch von Ablagerungen in den Hecken stammen. Auch der Schwarze Holunder ist eine Stickstoffpflanze, der durch Stickstoffeintrag gefördert wird. Zur Bekämpfung der Brombeerendominanz in Hecken wird empfohlen, die Brombeeren zweimal im Jahr zurückzuschneiden: die ersten Ranken im Mai/Anfang Juni und dann den zweiten Austrieb im August/September. Sind die Ranken bereits eingewurzelt, sollen sie herausgehackt werden. Um das Einwachsen der Brombeeren in die angrenzenden Äcker und Wiesen zu verhindern, ist die Anlage und Unterhaltung der o. g. Säume (Breite mind. 1,5 m) wichtig. Bei einem kleinen Rundgang in die Nachbarschaft werden als Beispiel die nahe Schlehenhecke mit Halbtrockenrasen am Kirchberg angeschaut und die Zielarten vorgestellt bzw. die erforderlichen Maßnahmen diskutiert. Die Familie Benz/Scheck, Pächter der beidseitig angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen, will sich gemeinsam und in Absprache mit Herrn Faber der Pflege annehmen.
Ein Bericht zur Veranstaltung sowie weitere Informationen zu den Aktivitäten des Arbeitskreises sind in der Internetseite (http://www.bv-zazenhausen.de) des Bürgervereins Zazenhausen eingestellt. Herr Reischl verweist auf die nächste gemeinsame Sitzung. Sie ist für die erste Novemberwoche geplant und soll im Bezirksrathaus von Mühlhausen statt finden. Termin ist Mittwoch, 5.11.2008, 18:00 Uhr. Das Bezirksamt Mühlhausen wird zu dieser Veranstaltung einladen. Er dankt allen Vereinen und den anwesenden Aktiven der Arbeitskreise für ihr Engagement und ihre Ausdauer und wünscht einen guten Nachhauseweg. |
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