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Amt für Umweltschutz GZ: 36-2.21 |
Stuttgart, 17.07.2006 Nebenstelle: 216-3018 Ansprechpartner: Herr Fink |
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Teilnehmer: (s. Anlage) Herr Reischl begrüßt stellvertretend für Bezirksvorsteher
Meyle, der krankheitshalber verhindert ist, Stadtrat Palmer und Bezirksbeirat Mammel sowie die Vertreter der
städtischen Ämter und der beteiligten Büros sowie alle Anwesenden im Namen des Bezirksamtes
und des Arbeitskreises. Frau Peschen vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt sowie
Herr Holtz vom Tiefbauamt sind entschuldigt. Themenschwerpunkt der heutigen Begehung ist die Renaturierung des Feuerbaches bzw. die Biotopverbundmaßnahmen im Bereich des Feuerbachtales und der Hangwälder. Dabei werden an den nachgenannten Stationen die Erfolge präsentiert aber auch geplante Maßnahmen vorgestellt und diskutiert. Weitere Themen sind die Entwicklung des Haselwäldchens und Maßnahmen der Biotoppflege im Gewann Kirchberg. Station1 Feuerbachrenaturierung Bauabschnitt 4Herr Fink vom Amt für Umweltschutz führt in das Thema ein.
Die Renaturierung technisch verbauter Gewässer ist eine Daueraufgabe des Gewässerunterhaltungspflichtigen,
in diesem Fall der Stadt Stuttgart. Entlang des Feuerbaches nennt die Biotopverbundplanung
12 Maßnahmen zur Aufwertung und Entwicklung des Gewässers,
des Talzuges und der Hangwälder. Station 2 Feuerbachrenaturierung Bauabschnitt 3Dieser Bachabschnitt zwischen Flurstück 1934/6 und der neuen Geh- und Radwegebrücke wurde schon im Jahr 2003 naturnah umgebaut. Auch hier fand eine enge Abstimmung zwischen Tiefbauamt, Gartenbauamt und Amt für Umweltschutz statt. So konnten vorhandene, nach § 32 NatSchG besonders geschützte Feldhecken teilweise gesichert und ergänzt werden. Die Hecken wurden entmüllt und durch Holzflechtzäune gesichert. Diese bestehen aus Schnittgut, das beim Bau anfiel. Wenn die Hecken hochgewachsen sind, zerfallen die Flechtzäune. Auch in diesem Bauabschnitt wurde gebietsheimisches Pflanz- und Saatgut verwendet wie etwa das Saatgut von Wiesen im oberen Feuerbachtal oder Steckhölzer von Knackweiden, die am Feuerbach wachsen. Bei den Bauarbeiten wurde der anstehende Muschelkalk angeschnitten. Er wurde als natürliches Strukturelement zur Erhöhung der Vielfalt genutzt. Die Bauausführung der Landschaftsbauarbeiten erfolgte durch die „Neue Arbeit GmbH". Das Tiefbauamt hat das vorbildliche Projekt in einem Faltblatt dokumentiert. Station 3 Feuerbachrenaturierung Bauabschnitt 5Zwischen der neuen Geh- und Radwegbrücke und dem Gebäude Taläckerstraße 30/1 soll der nächste Renaturierungsabschnitt realisiert werden. Wegen des Flächenbedarfs ist hier eine enge Kooperation mit den Kleingärtnern erforderlich. So fanden hier bereits Gespräche mit den Vorständen der Siedler und Kleingärtner und der Gartenfreunde statt. Teilweise müssen die Grundstückszuschnitte verändert oder Gärten verlagert werden. In nächster Zeit ist eine Informationsveranstaltung mit den Pächtern geplant. Nach Aussagen der Vertreter des Gartenbauamtes, der Vertreter der Kleingärtner und des Tiefbauamtes gibt es keine grundsätzlichen Probleme auch hinsichtlich der Finanzierung. Das besonders alte und schöne Exemplar eines Maulbeerbaumes soll bei den Bauarbeiten erhalten bleiben, ebenso einzelne große Exemplare von Esche und Knackweide. Thema ist auch die Feuerbachrenaturierung zwischen Gebäude Taläckerstraße 30/1 und Bahnviadukt. Für diesen Abschnitt liegt noch keine konkrete Planung vor. Ursprünglich sollte hier ein Regenrückhaltebecken gebaut werden. Auf dieses kann verzichtet werden, da die Regenwasserversickerung im Neubaugebiet Hohlgrabenäcker zur Auflage gemacht wurde. Links des Feuerbaches ist noch eine artenreiche Talwiese (Glatthaferwiese) vorhanden. Sie stellt aus naturschutzfachlicher Sicht eine Besonderheit dar und soll erhalten bleiben. Auch bei der Renaturierungsplanung ist auf den Erhalt der Wiese zu achten. Deshalb soll die Planung und der Bau von Wegen so erfolgen, dass die Wiese erhalten bleibt. Linksseitig des Baches sollen nur vorhandene Straßen und Wege für den Radverkehr genutzt werden. Die landwirtschaftliche Nutzung der Wiese wird zunehmend beeinträchtigt, da sie stellenweise von Anrainern als Spiel- und Bolzplatz genutzt wird. Es wird verabredet, das Problem durch Ansprechen der Anrainer in der Taläckerstraße zu lösen, bevor die Erneuerung des Zaunes bzw. eine Hecke erwogen werden. Der Hang auf der rechten Feuerbachseite ist von besonders geschützten Biotopen (Gehölze) bestanden, die waldähnlich entwickelt werden sollen. Station 4 Feuerbachrenaturierung im Bereich des ehemaligen Sportplatzes ZazenhausenHerr Degen verweist auf die Planung des neuen Sportplatzes nördlich
von Zazenhausen. Mit diesem Neubau waren Eingriffe in Natur und Landschaft verbunden. Deshalb
wurden gleichzeitig der Neubau, der Rückbau der alten Anlage und die
Renaturierung des Feuerbaches in diesem Bereich beschlossen. Der Abbruch des Vereinsheims ist bereits
erfolgt. Herr Bez stellt zwei Planungsavarianten für die Feuerbachrenaturierung in diesem
Bereich vor. Die erweiterte Variante scheiterte bisher an der Verfügbarkeit von Flächen.
Auch wird festgestellt, dass einige der vorhandenen Talwiesen unterhalb des Sportplatzes als Schutz- und
Sicherungsflächen eingestuft sind. Diese sollen, mit dem Ziel sie zu erhalten, in die
Planung einbezogen werden. Eine vereinfachte kleinere Lösung wurde planerisch ebenfalls angedacht
und vorgestellt. Herr Bez verweist darauf, dass der Rückbau des Sportplatzes und die
Verlegung einer Gasleitung zu hohen Kosten führt. Diesbezüglich teilt Herr Degen mit, dass
Ausgleichsmittel aus dem gesamten Stadtgebiet seit Jahren für dieses Projekt gesammelt
werden. Bezirksbeirat Mammel regt an, zu prüfen, ob es Alternativen zur Verlegung der Gasleitung
gibt oder ob eventuell ohnehin eine Erneuerung ansteht. Im Bereich Steigwiesle wird von Herr Sigloch vorgeschlagen, die ehemalige Fußwegeverbindung (Trepple am Steigwiesle) wieder zu aktivieren. So wäre es möglich, vom Ortskern von Zazenhausen zu Fuß ins Feuerbachtal bzw. zum Haselwäldle zu gelangen. Ein wenig frequentierter Spielplatz wurde durch das Gartenbauamt bereits teilweise rückgebaut. Die anliegenden Gartengrundstücke sollen zum Be- und Enladen anfahrbar sein. Das Parkieren im Tal des Feuerbachs soll nicht gefördert werden. Vielmehr wird empfohlen, die Fahrzeuge der Gartenbesitzer im Ortsbereich von Zazenhausen zu parken. Station 5 Entwicklungsziele Haselwäldle/Kuhstelle (Naturschutz, Erholung, Abfallbeseitigung).Das Haselwäldle ist ein natürlich wachsender Wald. Es handelt sich um ein ausgewiesenes Waldbiotop, das im Naturschutzgebiet liegt. Das Biotopverbundkonzept schlägt für das Haselwäldle die Verbesserung der Wegebeziehungen vom Feuerbach/Kuhstelle um das Haselwäldle in Richtung Freiberg/Mönchfeld vor. Durch die randliche Erschließung des Wäldchens könnten unkontrollierte Ablagerungen u. U. vermieden werden. Der obere Waldrand soll entmüllt und das Haselwäldle weiter zu einem naturnahen Wald entwickelt werden. Der Wald soll seiner natürlichen Entwicklung überlassen bleiben. Die Kuhstelle, eine ehemalige Wiese, soll sich durch Sukzession ebenfalls zu einem natürlichen Wald entwickeln. Früher ging ein einfacher Fußweg von Zazenhausen kommend am Rande des Haselwäldchens schräg über den Hang Richtung Freiberg/Mönchfeld. Dieser ist nur noch ansatzweise vorhanden. Er verläuft teilweise auf privatem Grund bzw. ist er mit Gartenabfällen überdeckt. Es soll geprüft werden, ob der Weg mit einfachen Mitteln wieder öffentlich
begehbar gemacht werden kann, so dass man von Zazenhausen kommend zu Fuß den Südrand
des Haselwäldles umrunden kann. Von der Maßnahme verspricht sich der Arbeitskreis
eine Verbesserung der Erholungsnutzung. Auch soll damit erreicht werden, dass der Wald mehr
ins öffentliche Bewusstsein gerückt und ein Ablagern von Gartenabfällen am
oberen Waldrand vermieden wird.
Diese Abfälle stammen vermutlich aus den angrenzenden Gärten
und stellen für das Waldbiotop
eine organische Belastung dar. Es ist deshalb daran gedacht, bei den
Gartenbesitzern darauf hinzuwirken, dass organisches Material in den Gärten kompostiert
und nicht im Wald abgelagert wird. Station 6 Grünstreifen und BiotoppflegeAuf dem Weg zu Station 6 wird auch der Grünstreifen der Landwirte entlang des Feldweges besichtigt. Die Wiesenmischung hat sich gut etabliert. Im Juni fand eine Mahd mit Abräumen des Mähgutes statt. Herr Fink verwies auf das neue Faltblatt zum "Pilotprojekt Grünstreifen", das vom Bürgerverein Zazenhausen in Zusammenarbeit mit dem Amt für Umweltschutz herausgegeben wurde. Es liegt diesem Protokoll bei und kann bei Bedarf beim Bürgerverein Zazenhausen, Herrn Waible, Helmulfstraße 8, 70437 Stuttgart angefordert werden. Der Magerrasen (Biotop Nr. 55) an der Böschung Kirchberg wurde
von der Aktiv-Gruppe Faber Ende Mai gemäht. Die Zielarten (Aufrechter Ziest, Ackersteinsame
etc.) wurden bei der Mahd ausgespart, das Mähgut auf den unterhalb liegenden landwirtschaftlichen
Flächen verteilt. Die Austriebe der Brombeeren entlang der Hecke wurden von Landwirt Benz mechanisch
zurückgeschnitten. Herr Fink hob die geleistete ehrenamtliche Arbeit hervor und schließt die Begehung mit einem herzlichen Dank im Namen des Arbeitskreises und des Amtes für Umweltschutz an alle Mitglieder und Aktive des Arbeitskreises für ihren ehrenamtlichen Einsatz und ihr Engagement.
Wegroute der Begehung
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