Neue Einteilung der Schulbezirke in Ost und Nord

Votum für Neuwirtshaus- und Zazenhausener Schule

Zuffenhauser Bezirksbeirat lehnt Vorschläge ab

"Dankbar für die einmütige Haltung" konnte Bezirksvorsteher Walter Frank von Zuffenhausen in der jüngsten Sitzung feststellen, dass sich alle Fraktionen für den Erhalt sowohl der Neuwirtshausschule wie der Schule in Zazenhausen aussprachen. Die Vorschläge des städtischen Schulverwaltungsamtes zur Neueinteilung der Schulbezirke in Stuttgart-Zuffenhausen wurden in Bausch und Bogen abgelehnt.

Nach dem Willen der Bezirksbeiräte soll am besten alles beim alten bleiben. Da im nächsten Schuljahr in Neuwirtshaus aber nur sieben Erstkläßler zu erwarten sind, schlug die Stadt vor, entweder den Schulbezirk bis zur Stammheimer Straße hin zu erweitern oder die Neuwirtshausschüler im Gebäude Marconistraße einzuschulen. Empörte Proteste von beiden Seiten waren die Folge. Nun soll nach einem Beschluss des Bezirksbeirates keinem auf die Füße getreten werden. Die Rosenschüler aus der Stammheimer Straße können danach in ihrem Schulhaus bleiben und die Neuwirtshauskinder ebenfalls in vertrauter Umgebung.

Damit geht hier - genau wie bei der Schule Zazenhausen - das Tauziehen weiter. Denn Schulrat Willy Eugen Maier ließ keinen Zweifel daran, dass die Schulaufsichtsbehörden ein eindeutiges Votum für Jahrgangsklassen abgegeben haben und in Klassen, in denen Kinder aus mehreren Jahrgängen zusammen unterrichtet werden, eine pädagogische Benachteiligung sehen. "Außerdem", so Meier, "bleibt die Neuwirtshaus Schule ja auf jeden Fall erhalten, es kommt im Moment nur keine erste Klasse mehr dazu." Das wird sich nach Aussagen der Fraktionen vielleicht schon bald wieder ändern, weil offensichtlich Häuser leerstehen, für die kinderreiche Familien der Vorzug gegeben werden soll.

Für die Erhaltung der Zazenhausener Schule sprachen sich die Bezirksbeiräte aus, weil hier ein neuer Bebauungsplanentwurf für eine Ortserweiterung vorliegt, die, so Bezirksvorsteher Frank, noch in diesem Jahr über die Bühne gehen soll. Eine Erweiterung des Schulbezirks um das Gebiet westlich des Viadukts bis zum Unteren Hurtweg, die zu Lasten der Uhlandschule gegangen wäre, wurde damit auch nicht zugestimmt. Diese Empfehlungen gehen nun an den Gemeinderat. Eine Schließung der Zazenhausener Schule müsste die oberste Schulaufsichtsbehörde, das Ministerium für Kultus und Sport, entscheiden.

Das Schulverwaltungsamt hatte daneben vorgeschlagen, einen Grundschulzug an der Hohensteinschule beizubehalten und die Schulbezirksgrenze zu verändern. Zur Erhaltung der Dreizügigkeit sollten der Silcherschule ein Teil des Einzugsgebietes der Rosenschule und der Uhlandschule zugeordnet werden, die Rosenschule soll vierzügig bleiben und den Schulkindergarten behalten. Die Sehbehinderten sollten vom Schuljahr 1981/82 an stufenweise in das Gebäude Rotweg 127 verlegt werden. Auch dagegen stimmte der Bezirksbeirat. Nach seiner Vorstellung sollen die Sehbehinderten in die Mönchfeldschule ziehen.

Von unserem Redaktionsmitglied Heidi Hechtel,
Calwer Kreisnachrichten vom 26.10.1978
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