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Pressemitteilung

Mähen lernen mit der Sense

Die Praxis der Biotoppflege und die Besichtigung der Erfolge standen im Mittelpunkt beim Sommertreffen des Arbeitskreis Biotopvernetzung Zuffenhausen/Mühlhausen

Der Arbeitskreis Biotopverbund Mühlhausen Biotopvernetzung Zuffenhausen/Zazenhausen, dem neben städtischen Ämtern und Landwirten, Bürger-, Garten- und Naturschutzvereine, Bezirksbeiräte sowie Anwohner angehören, pflegt auf den Gemarkung von Zuffenhausen/Zazenhausen und Mühlhausen, wertvolle und besonders geschützte Biotope wie Hecken und Halbtrockenrasen, etwa am Kreuzrain. Auch die Realisierung der Biotopverbundplanung wird im Projektgebiet Zug um Zug von dem Arbeitskreis umgesetzt.


Joseph Michl zeigt den Mitgliedern des Arbeitskreises das Mähen mit der Sense.

Jetzt trafen sich die Mitglieder zu ihrem gemeinsamen jährlichen Sommertermin auf einer Wiese in Zazenhausen zu einem Mäh- und Dengelkurs. Ziel der Veranstaltung war es, die Mitglieder fortzubilden und die Erfolge, welche im Arbeitskreis erzielt wurden, zu besichtigen. Joseph Michl und Jörg Faber wiesen in die Praxis der Wiesenpflege mit der Sense ein. Themen waren u. a. die verschiedenen Arten von Sensen. So gibt es etwa die kurzblättrige und robuste Freistellungssense, die bei der Auslichtung im Forst oder bei der Entbuschung eingesetzt wird. Zur Wiesenmahd werden langblättrige Grassensen verwendet. Beim Thema Kauf einer Sense riet Joseph Michl den Kursteilnehmern, sich ein handgeschmiedetes Sensenblatt zuzulegen. Weiter gingen die Referenten auf die Körperhaltung beim Mähen ein und führten die richtige Haltung und die Bewegung der Sense vor. Jetzt durften die Teilnehmer üben. Mit dabei waren Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler vom Bezirksamt Mühlhausen und Dieter Reischl vom Bezirksamt Zuffenhausen sowie Bezirksbeirat Uwe Mammel. Vom Amt für Umweltschutz der Stadt Stuttgart waren Renate Kübler und Conrad Fink vertreten. Und obwohl das Sensen nicht immer ganz profimäßig klappte, erhielten auch die „Offiziellen“ viel Lob und schafften es, in sauberen Schwaden zu mähen. Nächster Themenpunkt war das Dengeln der Sense und das zugehörige Werkzeug wie Dengeleisen und Dengelhammer. Abschließend wurde noch das Schärfen des Sensenblattes mit dem Wetzstein geübt.


Bezirksbeirat Uwe Mammel beherrscht den Umgang mit der Sense.


Auch der stellvertretende Bezirksvorsteher von Zuffenhausen,
Dieter Reischl beherrscht den Umgang mit der Sense.

Neben der Sense ist der Balkenmäher das Mähgerät, das für die in unseren Wiesen lebenden Tiere am schonendsten ist. Der häufig eingesetzte Rasenmäher tötet hingegen die meisten Amphibien und Kleintiere. Der Arbeitskreis Biotopvernetzung ruft daher dazu auf, statt mit dem Rasenmäher mit der Sense oder dem Balkenmäher zu mähen. Im Anschluss ging es zu verschiedenen Punkten auf der Gemarkung wo der Arbeitskreis Pflegemaßnahmen durchgeführt hat bzw. wo Fortschritte in der Biotopvernetzung gemacht wurden. Erster Punkt war ein besonders geschütztes Biotop, eine Feldhecke mit Trockenmauer und einem steinernen Unterstand, das vom Bürgerverein Zazenhausen betreut wird. Positiv wurde hier der neu angelegte Ackersaumstreifen mit Wildkräutern vermerkt. Dies ist Teil eines Kooperationsprojektes zwischen den Landwirten und dem Amt für Umweltschutz.


Jörg Faber macht das Dengeln der Sense vor.

Auch entlang der Äcker wurden von den Landwirten zusätzliche Flächen aus der Bewirtschaftung genommen und mit einer Grünlandmischung eingesät. Hier können Wildblumen wachsen, die wiederum Bienen und Schmetterlinge ernähren oder vom Niederwild als Äsungsfläche genutzt oder auch Vögeln als Nist und Brutplatz dienen. Für die Erholungssuchenden werten diese Streifen die Feldflur optisch auf und erweitern das Erlebnispotenzial in der Feldflur. Auch helfen Sie Erosion vermeiden - der Mulchstreifen kann von den Feldwegebenutzern zum Ausweichen benutzt werden.


Inge Maass, zeigt die Pflanzen der Feldblumenmischung, die
auf einem ehemaligen Ackergrundstück ausgesät wurden.

Unter Leitung der fachlichen Beraterin des Arbeitskreises Frau Inge Maass besichtigten die Teilnehmer Böschungen und Raine, welche vom Arbeitskreis gepflegt werden. Hierbei erörterte man die künftigen Pflegemaßnahmen und legte Termine für die Pflege fest. Wenig erbaut waren die Teilnehmer darüber, dass Unbekannte, Natursteinen aus den städtischen Trockenmauern die ebenfalls besonders geschützt sind, entwendet hatten. Um hier Abhilfe zu schaffen, soll künftig verstärkt kontrolliert werden. Insgesamt waren die Teilnehmer der Exkursion beeindruckt von der Zunahme der Naturschutzflächen und von der Qualität der Pflegemaßnahmen welche die gewünschten Erfolge erbracht hatten. Seinen Ausklang fand die Sommerveranstaltung bei einem gemütlichen Beisammensein mit Brezeln, Kuchen und Getränken auf dem Hof von Landwirt Hansjörg Benz.


Neu angelegte Buntbrachen auf ehemaligen Ackerflächen
sind ein Schmaus für Bienen und Schmetterlinge und erfreuen das Auge.

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