Naturschutzgebiet Unteres Feuerbachtal
mit Hangwäldern und Umgebung
Dass es auch im dichtbesiedelten Norden Stuttgarts noch naturschutzwürdige
Flächen gibt, beweist neben dem "Greutterwald" das Feuerbachtal
zwischen Zazenhausen und Mühlhausen. Das vielfältig strukturierte Gebiet
mit naturnahen Hangwäldern, Bach, Tümpel, Auewiesen, Steinbruch, Halbtrockenrasen,
Obstbaumwiesen und Hecken hebt sich deutlich von der intensiv genutzten
Umgebung ab.
Das Feuerbachtal mit dem renaturierten Bachabschnitt und dem nordexponierten
Eschbachwald
bilden das Kernstück des Naturschutzgebiets. Im luftfeuchten Hangwald
wachsen auf nährstoffreichem Boden Blaustern (Scilla), Hohler Lerchensporn
und Große Schlüsselblume. Der Feuerbach erhielt ein naturnahes Bachbett
mit vielen Windungen, Stillwasserbereichen und Ufergehölzen zurück.
Im rekultivierten Muschelkalk-Steinbruch entwickelte sich ein buntes
Mosaik verschiedener Biotope: Tümpel als Laichplatz für Amphibien, im
Gehölz ein Lebensraum für Vögel und die Steinbruchwände selbst als Brutstätte
für Vögel und Insekten.
Auf dem angrenzenden Halbtrockenrasen "Kreuzrain" blüht die Karthäuser
Nelke bis in den Spätsommer in großer Anzahl. In Wald, Aue und angrenzender
Feldflur wurde eine Vielzahl von bedrohten Vogelarten wie Baumpieper,
Baumfalke, Dorngrasmücke, Klein- und Mittelspecht, Halsbandschnäpper und
Hohltaube festgestellt.
Aus: "Landschaft pur"
Text: Ulrike Kreh und Ulrich Schmid
2. Auflage, September 2001
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