Gemeinsame Lösung für Feuerwehr, Schule und die VereineDrei unter einem AludachGrüne sprechen spöttisch von „eierlegender Wollmilchsau"Seit Jahren kämpft eine Bürgerinitiative für eine Mehrzweckhalle in Zazenhausen. Auch die Schule braucht dringend Raum, und die Feuerwehr sucht eine Garage. Jetzt kommen alle drei unters gleiche Dach: im Herbst 1990 sollen die Arbeiten für einen „Kombi-Bau" an der Landsknechtstraße beginnen. Die etablierten Parteien sprechen von einem „gelungenen Mehrzweckbau", die Grünen spöttisch von einer „eierlegenden Wollmilchsau".Das Hochbauamt hatte bei der Planung einige Probleme: So dürfen einerseits die Grundschüler nicht gefährdet sein, wenn vormittags die Feuerwehr ausrückt. Am Wochenende soll die Schule dicht sein, aber trotzdem die Mehrzweckhalle zur Verfügung stehen. Als Lösung präsentierte Hans Repper dem Zuffenhäuser Bezirksbeirat nun einen L-förmigen Bau. Im kurzen Flügel hat die Feuerwehr auf rund 400 Quadratmetern Platz für vier Fahrzeuge und die dazugehörigen Geräte. Der lange zweigeschossige Flügel beherbergt auf knapp 500 Quadratmetern die vier Klassen der Zazenhäuser Grundschule. Schräg in den Hof hinein setzte das Hochbauamt ebenerdig dann den 200 Zuschauer fassenden Mehrzweckraum für „Sport, Kultur und Unterricht". Das ganze Haus kostet sieben Millionen Mark (3.579.043,- €). Zieht der Gemeinderat mit, könnte es schon im Herbst 1992 fertig sein. Im Bezirksbeirat war ein Durchschnaufen hörbar: „Endlich
ist es soweit." Prinzipiell zeigten sich alle Fraktionen von
der Planung recht angetan und sprachen sich für einen baldigen Baubeginn
aus. Dennoch gab es vier Enthaltungen: Die grünen Beiräte
Michl und Clemens waren nicht damit einverstanden, alle drei Nutzungen
in einem Bau zu vereinigen - ihnen wäre eine Sanierung der bestehenden
Schule im Ortskern lieber. Der CDU-Beirat Hartmut Brauswetter und seine
SPD-Kollegin Agatha Weigele stießen sich am grauen Aludach.
Agatha Weigele: "Können Sie es nicht wenigstens rot anstreichen?
Es muß ja nicht gleich SPD-rot sein. . ." |
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Von unserem Redaktionsmitglied Jürgen Schaefer, Zeitungsartikel vom 12.10.1989 |
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