Zazenhausen. Die Spitalhofstraße ist seit geraumer Zeit das Sorgenkind des Zazenhäuser Bürgervereins. Schon seit Jahren pochen die Ortsansässigen auf eine Lösung in der Straße, die vom Stadtteilkern in Richtung Freiberg führt. Das Problem: ein Gehweg ist nicht vorhanden, der Bürgersteig liegt auf einer Ebene mit der Fahrbahn, die Gefahr für Fußgänger, sei groß. Das Stadtplanungsamt hat nun dem Bezirksbeirat einen Vorschlag unterbreitet, mit dem die Zazenhäuser jedoch nicht völlig zufrieden sind.
Das Thema Spitalhofstraße ist ein Dauerbrenner im Bezirksbeirat. Vor zwei Jahren fand ein erster Ortstermin mit Vertretern der Stadt und des Bürgervereins statt, im September vergangenen Jahres ein zweiter. Damals einigte man sich darauf, dass ein verkehrsberuhigter Bereich eingerichtet werden soll. Ein Gehweg, wie ihn sich der Bürgerverein wünscht, ist in den städtischen Plänen allerdings nicht vorgesehen.
Das Zauberwort, um es Rasern auf der Spitalhofstraße möglichst schwer zu machen, heißt "Zugeordnetes Parken", sprich Parken ist nur auf markierten Stellen erlaubt, die versetzt auf der Straße eingezeichnet werden. "Dann wäre eine zügige Durchfahrt nicht mehr möglich", sagt Stephan Oehler vom Stadtplanungsamt. In einem weiteren Schritt wäre eine Doppelbaumpflanzung mitten auf der Straße in Höhe des Gebäudes Nummer 29 denkbar. Reinhold Weible, Vorsitzender des Zazenhäuser Bürgervereins, konnte sich am wenigsten mit der Idee des zugeordneten Parkens und dem damit verbundenen "Fußgänger-Hoppings" anfreunden. Es sei nicht Sinn der Sache, ständig die Straßenseite wechseln zu müssen, sagte er. Weible wünscht sich nach wie vor einen abgegrenzten Fußgängerbereich in Form eines Gehwegs.
Oehler macht Weible dahingehend aber wenig Hoffnung. "In den 80er-Jahren ist die Straße aufgepflastert worden, um ihr einen dörflichen Charakter zu verleihen", sagte er. "Wenn wir dort jetzt einen Gehweg bauen würden, müssten wir alles neu machen. Das kostet viel Geld." Aber auch die Idee, einen abgegrenzten Bereich durch eine Pollerreihe zu schaffen, hält die Verwaltung für nicht sinnvoll. Zum einen sei die Straße dafür zu eng, zum anderen könnte eine Poller-Reihe dafür sorgen, dass Autofahrer zum Rasen verleitet werden. "Eine verkehrsberuhigte Situation hätten wir dann, nicht erreicht."
Rückendeckung bekommt Weible dagegen von einigen Bezirksbeiräten. Zwar stimmten die Mitglieder mit großer Mehrheit dafür, kurzfristig die Oehler'sche Lösung in Angriff zu nehmen. "Eine Dauerlösung ist das aber nicht", sagte Stefan Palmer von den Freien Wählern. Karlheinz Schmid von der FDP wünschte sich, dass die Straße "nicht mit Parkplätzen zubetoniert" werde und unterstützte die Forderung Palmers nach einem Gehweg. Die Mehrheit der Bezirksbeiräte beschloss schließlich auch, langfristig diese Lösung anzupeilen. Finanziert werden könnte ein Gehweg allerdings frühestens im Zuge des Doppelhaushalts für die Jahre 2004/2005.
Die Spitalhofstraße bereitet den Zazenhäusern Kopfzerbrechen.
Ein Gehweg ist nicht vorhanden, Fußgänger und Autos begegnen sich des öfteren.
Foto: Benjamin Schleier
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