Trotz der Kulisse von Nazariuskirche, Friedhof, Altem Schulhaus und Pfarrhaus ist der Zazenhäuser Kirchplatz kein Schmuckstück. Die planerische Einfallslosigkeit der 50er Jahre ging nicht spurlos an dem Platz im Ortskern vorüber: Nicht nur der Garten des ehemaligen Schulmeisters wurde damals geopfert. Im Nachhinein erweisen sich auch die Pflanztröge aus Beton als wenig glückliche Lösung. Bezeichnend: Die Blumenkübel hindern vor allem Parkplatzsuchende bei Hochzeiten und Beerdigungen. „Ein stiefmütterlich behandelter Kirchplatz", war denn auch das Urteil von Jürgen Fahrlaender vom Amt für Stadterneuerung.
Die Umgestaltung des Kirchplatzes liegt den Zuffenhäuser Bezirksbeiräten seit langem am Herzen. Zwei Entwürfe hatte Fahrlaender mitgebracht. Bei beiden soll die an der Kirchäckerstraße stehende Kastanie versetzt werden. Während die erste Variante den eigentlichen Kirchplatz von der Fahrbahn durch Bäume, eine Grünfläche und Bänken abtrennt, sieht die Alternative eine zur Straße hin offenere Gestaltung vor. Der Asphalt soll durch Pflaster aus Granitstein abgelöst werden. Das Mahnmal und die drei Steintafeln mit Namen der in den beiden Weltkriegen Gefallenen werden durch einen Weg erschlossen.
Weil die Bezirksbeiräte ihre Entscheidung von den Wünschen der evangelischen Kirchengemeinde und dem Zazenhäuser Bürgerverein abhängig machen wollen, wurde am Dienstagabend der Verwaltung zwar grundsätzlich grünes Licht gegeben.
Welcher Plan im Frühjahr verwirklicht wird, darüber soll ein Ortstermin Klarheit verschaffen. Bezirksvorsteher Wolfgang Meyle will auch die Anwohner dazubitten - schließlich verlieren sie durch die Umgestaltung des Kirchplatzes ihre Parkplätze.
AUF DEM KIRCHPLATZ beherrschen noch Asphalt und parkende Autos die Szenerie.
Die Stadt möchte den Platz zwischen Nazariuskirche, Friedhof, Alter Schule und
evangelischem Pfarrhaus (rechts im Hintergrund) umbauen und mit Granitsteinen pflastern.
Die Kastanie (Bildmitte) soll nach rechts versetzt werden, der Kirchplatz wird durch Bäume
von der Kirchäckerstraße getrennt. Foto: Walker
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