Um den Erhalt der Lebensfähigkeit von Zazenhausen bemühen sich derzeit Stadträte verschiedener Fraktionen. Zur Verbesserung der Infrastruktur stellten sie dieser Tage Anträge und Anfragen an das Bürgermeisteramt der Stadt Stuttgart. Dabei ging es ihnen in erster Linie um den Erhalt der Einkaufsmöglichkeit.
Zazenhausen wird in den nächsten Jahren an Einwohnern zunehmen. Nicht zuletzt deshalb erhielt der Stadtteil zwei Neubaugebiete. Das Gebiet Kirchäcker ist weitgehend bebaut, mit dem Bereich Sturmfederstraße soll bald begonnen werden. Die Stadträte Franz Weidmann, Heinz Schell, Jürgen Dachtler und Werner Frech (alle CDU) heben den Beschluß des Gemeinderats zu den beiden Neubaugebieten nicht zuletzt als eine Maßnahme hervor, um zu vermeiden, daß Zazenhausen ein „vergessenes Dorf` wird.
Trotz der steigenden Einwohnerzahlen sehen die vier Stadträte einen systematischen Abbau der Versorgung. Die Schließung der coop-Filiale, der einzigen Einkaufsmöglichkeit in Zazenhausen, steht bevor. Für die Kommunalpolitiker erscheint diese Entwicklung bedenklich, zumal gerade für ältere Bewohner der Einkauf in Freiberg oder Zuffenhausen mit weiten und beschwerlichen Wegstrecken verbunden ist.
Deshalb fordern sie in ihrem Antrag die Stadtverwaltung auf, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu versuchen, im Neubaugebiet Sturmfederstraße die Möglichkeit zu schaffen, daß für die Bürger von Zazenhausen wieder die erforderliche Einkaufsmöglichkeit geschaffen wird und daß sie, soweit im alten Orsteil noch vorhanden, erhalten werden. Ferner fordern die Stadträte dazu auf, sich von seiten der Stadt bei der Firma coop dafür zu verwenden, daß die Filiale in Zazenhausen wenigstens so lange erhalten bleibt, bis neue Einkaufsmöglichkeiten geschaffen sind.
Ferner werden auch noch Forderungen zur weiteren Entwicklung des Stadtteils formuliert: „Beim Land sollen Mittel aus dem Dorfentwicklungsprogramm für Zazenhausen beantragt werden; für den alten Ortskern sollen Planvorstellungen erarbeitet werden, um zu gewährleisten, daß bei einer Förderung die vorbereitenden Arbeiten bereits abgeschlossen sind."
Um den Erhalt der Einkaufsmöglichkeit setzen sich Werner Neuffer und Helmut Walz von der SPD ein. Sie schreiben: „Nach den Informationen des Bürgervereins Zazenhausen wird das coop-Gebäude an den Besitzer eines Videoservices verkauft. In Unkenntnis der örtlichen Verhältnisse sollen das Planungs- und das Liegenschaftsamt eine Vorverkaufsverzichtserklärung abgegeben haben, obwohl coop bereits mit einem privaten Betreiber für das Ladengeschäft einig geworden war." Da die beiden Stadträte davon ausgehen, daß sich die Stadtverwaltung ebenfalls für die Erhaltung des bis 1986 laufenden Vertrags mit coop einsetzt, wollen sie vom Bürgermeisteramt wissen, welche Planungen darüber hinaus bestehen, eine Einkaufsmöglichkeit für Lebensmittel in Zazenhausen zu sichern.
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