co op-Laden in Zazenhausen bleibt versuchsweise offen

Umsatz entscheidet über Schließung

Bezirksvorsteher bittet Firma und ihre Kunden um guten Willen

Die Bürger von Zazenhausen und die Geschäftsleitung der "co op Schwaben AG" haben beschlossen, es noch einmal miteinander zu versuchen. Wie die Geschäftsleitung in einer Bürgerversammlung in Zazenhausen mitgeteilt hat, wird die angekündigte Schließung des dortigen Konsumladens zunächst um sechs Monate verschoben. Erst dann will die Geschäftsleitung endgültig über die Zukunft dieses Zuschussbetriebes entscheiden. Zur Bedingung für ein Fortbestehen der "coop"-Filiale macht die Geschäftsleitung freilich, dass die Zazenhauser Bürger künftig mehr beim Konsum kaufen.

Weil der kleine Konsumladen in Zazenhausen, seit Jahren schon ein Verlustunternehmen, immer weniger Umsatz machte, sollte er geschlossen werden. Der Bürgerverein protestierte dagegen, weil durch die Schließung dieses einzigen Lebensmittelgeschäftes im Ort die Lebensqualität dieses ohnehin schon benachteiligten, abgelegenen Wohngebiets noch mehr verschlechtert werden würde. Bezirksvorsteher Frank, der ebenso wie der Bezirksbeirat von Zuffenhausen den Protest des Bürgervereins unterstützte, wies in der Bürgerversammlung auf die versorgungspolitische Aufgabe der Konsum AG in, ermahnte aber auch die Bewohner von Zazenhausen diese Aufgabe durch verstärktes Einkaufen zu erleichtern.

Der Bürgerverein hatte durch ein Umfrage festzustellen versucht, weshalb die Zazenhauser Bürger immer weniger in diesem Konsumladen einkauften. Dabei hatten 47 Prozent der Befragten angegeben, die Waren, vor allem Obst und Gemüse, seien häufig nicht frisch. Ein freundlicheres und besser geschultes Personal wünschten sich 36 Prozent, und für 30 Prozent ist auch die Filialleiterin nicht freundlich genug. Außerdem wurde bemängelt, dass es nicht genügend Sonderangebote gebe und dass auch das Sortiment nicht reichhaltig genug sei.

In der Diskussion wurde den Zazenhausern zugesagt, dass man sämtliche Beschwerden, Wünsche und Anregungen prüfen werde, dass aber die Möglichkeit in einem so kleinen Laden beschränkt seien. Außerdem empfahl der "seine Pappenheimer wohl kennende" Bezirksvorsteher von Zuffenhausen den Zazenhauser Bürgern, künftig im Umgang mit dem Konsum-Verkaufspersonal auch etwas "weniger bissig" zu sein. Bei gutem Willen auf beiden Seiten, so sagt der Bezirksvorsteher, werde es schon gehen.

Von petz, aus einer Zeitung, Oktober 1978

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