Ortserweiterung ist nach Meinung fast aller Zazenhäuser Bürger das Gebot der Stunde, da nur durch die Erschließung neuer Wohngebiete die Abwanderung vor allem der jüngeren Generation aus Zazenhausen gestoppt wird kann. Denn in den vergangenen Jahren verließen den Ort im Stuttgarter Norden mehr als 400 Bewohner, was fast 25 Prozent der Gesamteinwohnerzahl entspricht. Der Bürgerverein brachte die Befürchtung zum Ausdruck, daß Zazenhausen unter den gegebenen Umständen zum Aussterben verurteilt sei, wenn nicht bald etwas geschehe.
Bis vor zwei Jahren war das Gebiet Hohlgrabenäcker als Baugebiet ausgewiesen. Seit jedoch das Bundesemissionsgesetz die Bebauung von Gebieten verbietet, in denen die Lärmbelästigung einen bestimmten Wert übersteigt, darf dort nicht gebaut werden. Denn die Lärmbelästigung durch den Eisenbahnviadukt liegt im Gewann Hohlgrabenäcker erheblich über den zulässigen Werten. Da ein Brückenneubau etwa 15 Millionen Mark (ca. 7,7 Mio Euro) kosten würde, sieht die Bundesbahn keine Möglichkeit in naher hat Zukunft Abhilfe zu schaffen. Mit Unmut nahmen die Anwesenden zur Kenntnis, daß kein Vertreter der Bundesbahn erschienen war, um zu den Fragen und Vorschlägen des Bürgervereins Stellung zu nehmen. Denn dort ist man der Ansicht, daß auch mit geringerem Kostenaufwand eine Senkung des Lärmpegels erreicht werden könnte.
Als einziges alternatives Bebauungsgebiet soll sich das Gebiet Kirchäcker-Kirchberg anbieten. Auf dem einzigen Südhang Zazenhausens ist allerdings bereits seit 1960 im Flächennutzungsplan der Bau der vierspurigen B 29 vorgesehen. Da aber stets die Mittel dazu fehlten, konnte bisher weder die Bundesstraße gebaut noch das Gebiet für die Ortserweiterung Zazenhausens genutzt werden. Die Bürger von Zazenhausen wollen sich darum nicht länger vertrösten lassen, sondern die Zusage, daß sofort etwas geschieht. Sie schlagen vor, die B 29 weiter nach Norden zu verschieben, um so dem Ort nicht die letzte Möglichkeit der Erweiterung zu nehmen.
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