Bürgerverein Stuttgart-Zazenhausen e.V.
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Protokoll
der 28. ordentlichen Hauptversammlung des Bürgervereins Zazenhausen e.V.
am 17. März 2000 in der Mehrzweckhalle Zazenhausen

Beginn  19.40 Uhr
Anwesende  siehe Anwesenheitsliste
 53 Mitglieder
 20 Gäste

1. Begrüßung und Einleitung

Der 1. Vorsitzende, Herr Reinhold Weible, begrüßt alle Anwesende. Namentlichwerden Herr Bezirksvorsteher Meyle und die Vertreter des Bezirksbeirats Herr Uwe Mammel (SPD), Frau B. Meazzi (SPD), Herr J. Michel (GRÜNE und Vorstand der Schutzgemeinschaft Krailenshalde), Herr S. Palmer (Freie Wähler), Herr K.-H. Schmid (FDP), Frau Horbacher (CDU) und Frau Marquardt (CDU) begrüßt.
Von den befreundeten Bürgervereinen begrüßt er Herrn G. Hechinger (BV Stammheim und ASB) sowie Frau W. Mönch (BV Mühlhausen und ASB).
Als Vertreter der örtlichen Vereine werden Frau Pfisterer (Gesangsverein), Herr Mecherlein und Herr Fauth (TV Zazenhausen), Herr J. Schaaf (Förderverein Mehrzweckhalle) und Herr H. Pohl (Flugsportgruppe Heinkel) begrüßt.
Herr Weible freut sich über das Interesse der Presse und begrüßt Frau Joepgen (Hier im Stuttgarter Norden) und Frau Renz (Grüne Woche).
Herr Weible entschuldigt die heute fehlenden Kollegen der Vereinsführung Frau Wellner (Kassier), Herrn Krebs (3. Vorstand), Herrn Röger und Herrn. J. Schaaf (beide Beisitzer).

Zwei Mitglieder des Bürgervereins sind verstorben, Frau Irene Leitz und Herr Rudolf Benz.
Zur Ehrung der Verstorbenen erhebt sich die Versammlung.

Danach gibt Herr Weible Auskunft über den aktuellen Mitgliederstand:

insgesamt
davon
und
das heißt
140
65
75
205
 Mitgliedschaften
 Familienmitgliedschaften
 Einzelmitglieder
 Personen

2. Kassenbericht

Frau Meazzi erstattet in Vertretung von Frau Wellner den Kassenbericht. Das Vermögen des Bürgervereins beträgt zum 31.12.99 25.550,66 DM

Frau Bärbel Pfisterer und Herr Joachim Schaaf haben die Kasse mit Erfolg geprüft und schlagen der Versammlung die Entlastung der Kassiererin vor. Einstimmig geschieht dies durch die Versammlung.

Auf die Frage nach Wahlvorschlägen für zwei Kassenprüfer meldet sich niemand. Die bisherigen Kassenpüfer stellen sich daraufhin für ein weiteres Jahr zur Verfügung. Die Versammlung wählt sie einstimmig; Frau Pfisterer und Herr Schaaf nehmen die Wahl an.

3. und 4. Berichte des Vorstands und der Ausschussmitglieder mit ergänzenden Informationen von Herrn Bezirksvorsteher Meyle und Aussprache

3.1. Protokollauszug Hauptversammlung 1999

Frau Jacob berichtet kurz über die Hauptversammlung 1999. Sie verliest die letztjährigen Themen und stellt fest, dass die meisten noch aktuell sind. Die Anwesenden werden nachher erfahren, was sich dazu getan hat.
Sie freut sich über die bessere Verkehrsanbindung von Zazenhausen.
Weiter bittet sie die Mitglieder und Gäste, sich in die Anwesenheitsliste einzutragen.

3.2. Verbesserte VVS-Busanbindung

Herr Trosse wertet die seit 01.04.99 neue Busverbindung als großen Erfolg für den Bürgerverein Zazenhausen. Er verliest die Fahrzeiten.
Weiter stellt er fest, dass leider nur wenige Personen das Angebot nutzen.

3.3. Bahnlinie Status Lärmreduzierung

Herr Gramberg berichtet hierüber. siehe Anlage

Herr Meyle:

Er war am 02.02.2000 bei einer Besprechung (Amt für Umweltschutz) mit dem Thema Lärmschutzmaßnahmen in Stuttgart. Für Lärmschutzmaßnahmen werden in den nächsten 3 Jahren jeweils 100 Millionen DM zur Verfügung gestellt.
Auf der Prioritätenliste stehen Obertürkheim (hier ist es am lautesten), Vaihingen, aber auch Zazenhausen.
Es wurde über eine 2 Meter hohe Lärmschutzwand in Zazenhausen diskutiert und die Kosten geschätzt. Eine Wand habe allerdings hohe Wartungskosten. Er bittet den BV Zazenhausen, weiter an der Sache zu arbeiten.

Herr Weible:

Er stellt die Frage, ob wir einen Antrag an die Stadt Stuttgart stellen sollen mit der Aufforderung, eine Schallschutzmauer auf der Brücke zu errichten. Die Versammlung bestätigt dies einstimmig.
Das weitere Vorgehen des Bürgervereins wird sein, dass wir eine Lärmminderungsberechnung von einem unabhängigen Gutachter machen lassen.

3.4. Arbeitsgemeinschaft Nord-Ost-Ring Bericht, Chancen für Landschaftplanung

Frau Gaßmann:

Der Bürgerverein hat alle 100 Mitgieder des Regionalparlaments angeschrieben und jeweils 3 Fotos von Zazenhausen beigelegt. Die Resonanz war leider sehr gering. Sie liest einige der wenigen Antworten vor.
Inzwischen war eine Abstimmung im Regionalparlament für den Nord-Ost-Ring bei höchster Priorität für die große Lösung (4-spurig !). Dafür stimmten CDU, Freie Wähler und Republikaner, dagegen votierte die SPD.
Trotzdem ist ein weiterer Aktionstag nicht geplant, da er nicht viel bringe.

Herr Mammel:

Seither schien der Nord-Ost-Ring vom Tisch, da der Bund ihn nicht finanziert. Nun könnte das Regionalparlament jedoch ein Schlupfloch gefunden haben.
Es gibt GVFG (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz)-Mittel. Er bittet den BVZ zu prüfen, ob durch diese Mittel eine Finanzierung des Nord-Ost-Rings möglich wäre.

Herr Gramberg: So geht es doch nicht. Auch der neue Gemeinderat ändert seine Meinung. Die sollen sich doch an den alten Beschluss halten !
Herr Schmid: Wir müssen auf die neue Situation reagieren und Flagge zeigen !
Herr Weible: Wir werden einen Brief an die Fraktionen des Stuttgarter Gemeinderats schreiben mit der Bitte, im Sinne Zazenhausens und des Stuttgarter Nordens zu entscheiden.
Hr von Bültzingslöwen: Die ARGE muss mehr Dampf machen. Es könnte nämlich auch sein, dass durch eine Mautgebühr für LKWs die Straße finanziert werden kann.
Herr Mammel: Die Bürger müssen informiert und aktiviert werden.
Herr Trosse:

Die Nordostumgehung ist eine Straße auf den Feldern Zazenhausens; das heißt Dreck, Abgase und Lärm.
Er wird die Bürger und Neubürger in Zazenhausen aufrütteln.

3.5. Spitalhofstraße Fußgängersicherheit "einseitiges Parkverbot "

Herr Trosse:

Dies ist der Schulweg für die Kinder nach Stuttgart-Freiberg. Rechts und links parken Autos. Die Kinder und Erwachsenen müssen auf der Straße laufen und sind somit in Gefahr.
Wir haben einen Brief an das zuständige Polizeirevier Stuttgart-Freiberg geschrieben und darin einseitiges Parkverbot bergab links gefordert. Aber es passierte nichts.

Herr Meyle:

Er liest die Antwort des Polizeireviers Freiberg vor. Die Damen und Herren dort stellen fest, dass eine Gefährdung nicht besteht.
Allerdings sprach er inzwischen mit dem Amt für öffentliche Ordnung. Es wird eine Lösung gesucht. Eine Möglichkeit wäre z.B. eine Pfostenreihe.

Herr Palmer: Er beobachtet die Situation schon länger. Er hat festgestellt, dass die Rampe zum Anwesen Röger/Benz auf städtischem Grund liegt. Hier könnte das Nadelör entschärft werden, und er fordert eine Zurücksetzung dieser Rampe.
Dieser Vorschlag wird von der Versammlung als konstruktiv und als "neuer Ansatz " sehr begrüßt.
Herr H.D. Krebs: Die Spitalhofstraße wurde doch erneuert. Er meint, die Optik leide durch Pfosten und fordert dann doch lieber ein Halteverbot.
Frau Keinz: Die Leute gehen auf der linken Seite, aber der Verkehr sei furchtbar.
Hr von Bültzingslöwen: Er plädiert gegen die Pfosten und fordert lieber einen Bürgersteig oder die Einrichtung einer Einbahnstraße.
Herr Gramberg: Geparkt wird immer falsch. Daher brauchen wir eine bauliche Lösung in Form von Pfosten oder eines Gehwegs.

:Herr Meyle nimmt die Vorschläge entgegen und wartet auf das Protokoll.

3.6. Rückblick "Dale Wilde Band" - Ausblick "Kulturelle Veranstaltungen"

Herr Weible:

Die Veranstaltung war hervorragend und die Stimmung ebenso. Leider kamen zu wenig Leute, und somit machte der Bürgerverein ein Defizit von circa 1.100 DM.
Trotzdem wollen wir auch für dieses Jahr eine Veranstaltung planen, eventuell mit Künstlern aus Zazenhausen.

5. Erhebung eines Meinungsbildes : "Welcher offizieller Name soll künftig unsere Mehrzweckhalle schmücken ?"

Herr Weible erklärt nochmal die Hintergründe dieser neuerlichen Diskussion und erklärt nochmals die Namensalternativen. Er verweist auf die Einladungen zur Versammlung, auf das TVZ Infoblättle sowie auf verschiedene Pressemitteilungen.

Herr Schmid:

Er ergänzt Herrn Weible und sagt, dass es Familien Sturmfeder und ein Weingut Sturmfeder gibt. Außerdem sei ein Herr Sturmfeder am Bauernkrieg beteiligt gewesen und somit passe der Namen Sturmfeder zu anderen Straßennamen hier wie
z.B. Thomas-Münzer-Weg.

Herr Meyle:

Die Schule wird bei ihrem Namen Grundschule Zazenhausen bleiben. Dies seiü blich, weil es in Zazenhausen nur eine Grundschule gibt und somit Verwechslungen ausgeschlossen sind.

Herr Michel: Er ist dem Meinung, der Name sollte Programm sein und schlägt folgenden Namen vor : "Haus des Widerstands gegen den Nord-Ost-Ring".
Herr Palmer: Er bringt den Namen "Grötzinger Haus" ins Spiel. Bei diesem Namen sei eine Stiftung möglich. (Anmerkung von Herrn Weible : möglich gewesen)
Herr Gramberg: Er meint, der Name "Philip-Matthäus Hahn Haus" sei einfach zu lang.

Herr Weible ruft nun nach diesen Wortmeldungen zur Abstimmung auf, die für die Bezirksbeiräte empfehlende Wirkung hat.

Erste Abstimmung zwischen "Sturmfederhaus" und "Philip-Mattäus Hahn Haus"
Ergebnis : Sturmfederhaus 27 Stimmen
  Philip-Matthäus Hahn Haus 6 Stimmen

Daraufhin erfolgt die zweite Abstimmung zwischen "Sturmfederhaus" und "Mehrzweckhalle".
Ergebnis : Sturmfederhaus 27 Stimmen
  Mehrzweckhalle 31 Stimmen

6. Neuwahlen

6.1. Entlastung der amtierenden Vorstandschaft

Herr Pohl von der Flugsportgruppe Heinkel dankt dem gesamten Vorstand für die geleistete Arbeit und bittet die Versammlung um Entlastung des Vorstands. Zunächst richtet er an die Versammlung die Frage, ob die Entlastung en bloc durchgeführt werden kann. Die Versammlung stimmt diesem Vorschlag zu.
Die Abstimmung ergibt eine einstimmige Entlastung des Vorstands ohne Enthaltung.

6.2. Wahl des Wahlleiters

Als Wahlleiter wird Herr Pohl vorgeschlagen; er wird einstimmig gewählt. Als erstes lässt Herr Pohl darüber abstimmen, ob geheime Wahlen gewünscht
werden. Die Versammlung spricht sich in der Abstimmung dagegen aus.
Zweitens ergibt die Abstimmung über die Frage, ob en bloc abgestimmt werden darf, eine einstimmige Zustimmung hierfür.

6.3. Wahl der neuen Vereinsführung (Vorstand, Kassier, Schriftführer, Beisitzer)

Herr Pohl fragt die Versammlung nach Wahlvorschlägen. Es werden jedoch keine vorgebracht.

Er erklärt, dass aus dem bisherigen Vorstand und den Beisitzern Herr Jürgen Schaaf ausscheiden wird und Herr Dr. Martin Krebs nicht mehr als 3. Vorstand
zur Verfügung stehen wird, sondern dass er als Beisitzer mitarbeiten möchte.
Dann erklärt Herr Gramberg, dass er auch nicht mehr zur Verfügung stehe und meint, 3 Jahre seien genug. Er sei zu alt und gehe auf die 70 zu.
Herr Pohl bedauert dies.
Daraufhin meldet sich Herr Meazzi zur Mitarbeit als Beisitzer bereit.

Der Wahlvorschlag von Herrn Pohl für den Vorstand lautet:

1. Vorsitzender Herr R. Weible
2. Vorsitzender Herr V. Trosse
3. Vorsitzender Herr M. Röger
Schriftführerin Frau B. Jacob
Kassiererin Frau B. Wellner

Der Vorstand wird einstimmig und ohne Enthaltung von der Versammlung en bloc gewählt.
Die Vorstandmitglieder nehmen auf die Frage von Herrn Pohl alle die Wahl an.

Für die Wahl der Beisitzer macht Herr Pohl folgenden Wahlvorschlag

  Frau N. Gaßmann
  Herr Dr. M. Krebs
  Frau B. Meazzi
  Herr S. Meazzi

Die Beisitzer werden ebenfalls einstimmig und ohne Enthaltung von der Versammlung en bloc gewählt.
Herr Pohl fragt die anwesenden Beisitzer, ob sie die Wahl annhemen. Dies ist der Fall. Herr Dr. Krebs hat bereits vorher für den Fall einer Wahl sein Einverständnis gegeben.
Herr Weible bedankt sich für das Vertrauen der Versammlung und bedankt sich bei Herrn Pohl für die perfekte Wahlleitung.

7. Anträge und Anfragen, Aussprache

Herr Trosse:

Wir suchen Leute zur Mitarbeit. Außerdem gebe es so viele Neubürger und inzwischen in Zazenhausen sogar gescheite Frauen.
Allgemeines "Geraune".

Herr Trosse:

Es stimme, wir seien doch ein Bauerndorf, und wer hat denn früher hier schon Abitur gemacht ? Jetzt gebe es hier kluge Frauen mit Abitur.

Herr Hechinger
(BV Stammheim):
Es sei schade, dass sich so wenig Leute engagieren. Er appeliert, dass man doch mithelfen möge.
Frau Gaßmann: Wir brauchen dringend Leute, um ausreichend Rückhalt gegen den Nord-Ost-Ring zu haben !
Herr Mammel: Er fragt, wer macht mit bei "Let s putz" ?
Herr Weible:

Bei der letzten Aktion vor zwei Jahren war leider eine sehr geringe Beteiligung. Unter der Voraussetzung, dass sich mehr als 10 Personen melden, wird der Bürgerverein dies organisieren.

Außerdem fordert er die Zazenhäuser auf, für die Aktion "Mehr Licht, mehr Sicherheit" dunkle Ecken zu benennen. Bis jetzt sei für diese Aktion lediglich der Weg von Zazenhausen zum Freiberg hoch vorgesehen.

Herr Weible bedankt sich schließlich bei allen Anwesenden für ihre Aufmerksamkeit und für das Kommen und schließt die Versammlung um 21.50 Uhr.

Stuttgart-Zazenhausen, den 08. April 2000

Beatrice Jacob
Schriftführerin
Reinhold Weible
1. Vorsitzender

Anlage: Anwesenheitsliste

Bericht von Herrn Gramberg

BÜRGERVEREIN STUTTGART-ZAZENHAUSEN
HAUPTVERSAMMLUNG AM 17.3.2000
TOP 3.3

Lärmbelästigung durch Zugverkehr in Zazenhausen

Am 26.4.99 fand in der Turn- u.Versammlungshalle der Hohensteinschule eine Bürgerversammlung statt, zu der der OB Schuster geladen hatte. Auch der BVZ hat sich damals aktiv beteiligt und für diese Veranstaltung eine Unterschriftenaktion der Bürger v. Zazenhausen durchgeführt mit der Forderung einer
Lärmsanierung der Güterzugstrecke zwischen Untertürkheim und Kornwestheim, speziell auf Zazenhausen bezogene Lärmschutzmaßnahmen im Bereich des Viaduktes u. der westl. Gleisseite in Richtung Kornwestheim.

Die Aktion war ein riesen Erfolg bzgl. dem Interesse und der Beteiligung der Bürger v. Zazenhausen. Innerhalb von nur 14 Tagen haben wir über 660 Unterschriften gesammelt über die beiden Bankfilialen und die Bäckerei Siegel. Vielen Dank an die Mitarbeiter für die Mithilfe. Auch in der Künstlerschwemme wurden über 30 Unterschriften gesammelt nachdem ich Herrn Werner versprochen hatte, für jede Unterschrift bei ihm ein Pils zu trinken, was ich noch nicht eingelöst habe.

Nun, mit diesem Unterschriftenpaket gingen wir dann zur Bürgerversammlung, nachdem ich im Vorfeld noch sämtliche Parteien auf allen Ebenen vom Bezirksbeirat bis zum Bundestag angeschrieben hatte mit der Bitte um Unterstützung unserer Forderungen gegenüber DB und Stadt. Auch die Lokal-Presse wurde eingeschaltet und hat sich teilweise stark engagiert, wofür wir uns sehr bedanken.

Mein Beitrag bei der Bürgerversammlung mit Herr OB Schuster war wegen der Komplexität und der fachlichen sowie rechtlichen Schwierigkeiten sehr umfangreich, aber es ist mir nicht bekannt, daß jemand dabei einschlief.
Ich habe den versammelten Volksvertretern unsere sowie die städtischen Meßergebnisse sowie die Folgen für Gesundheit und Wohlbefinden in Zazenhausen eindringlichst vorgetragen, z.B. daß der max. gemessene Schalldruckpegelwert dem Arbeitslärm in einer Werkhalle der Metallindustrie entspricht.
Ich habe mich dann auch bemüht zu erklären, daß von der Bundesregierung oder der DB erst Unterlagen verlangt werden, in denen unsere Forderungen erkennbar begründet sind.

Vielleicht langweile ich Sie nun auch, denn ich muß immer wieder wiederholen, daß nach §47 des Bundesimmissionsschutzgesetzes die Gemeinden Lärmminderungspläne aufstellen müssen, die Maßnahmen zur Lärmreduzierung der relevanten Lärmquellen enthalten müssen. Erst danach werden die Institutionen wie Bundesregierung und DB aktiv.
In unserem konkreten Fall gibt es solche Pläne für Zuffenhausen/Zazenhausen noch nicht.
Wörtlich forderte ich von den Volksvertretern, daß wir Bürger von Stuttgart uns wünschen, daß erst die alten Probleme bearbeitet und gelöst werden sollten, bevor laufend neue Projekte mit zusätzlichen Belastungen der Altprobleme angedacht werden. Was nützt ihnen das schönste Stuttgart 21, wenn ihnen die Bürger davonlaufen.
Wir wissen, daß es keine politischen Möglichkeiten gibt, den Schienenverkehr bezüglich der Menge und der Zugart positiv zu beeinfklussen. Also bleiben nur Abschirmmaßnahmen als Lösung übrig.
Ich habe dann noch die Bitte nach sofortiger Abhilfe vorgetragen, nämlich eine Reduzierung der zulässigen Zuggeschwindigkeit von 90 auf 45 km/h in den Nachtstunden von 22 bis 6 Uhr.
Eine Halbierung der Geschwindigkeit bringt eine erhebliche Lärmminderung von ca. 6 dB(A). Zum Verständnis für alle: Nimmt ein Schallpegel um 10 dB(A) zu, so wird dies als eine Verdoppelung der Lautstärke empfunden.
Auch ein Fahrverbot von Güterzügen an Sonn- u. Feiertagen habe ich vorgeschlagen.

Ja, das war's dann erstmal und alle gingen nach Hause. Das war am 26.April vor 1 Jahr. Bis Ende Juli kam keine Antwort oder Reaktion.
Also schrieb ich am 1. Juli an alle quer durch die Parteien wieder Memory-Briefe.
Als erster meldete sich Herr Ulrich Maurer zurück, indem er uns ein Antwortschreiben der DB schickte. Dieses Schreiben ist der Hammer und ich möchte Ihnen den Inhalt passagenweise wörtlich vorlesen.

--Schreiben vom Bahn-Umweltzentrum der DB vom 25.6.99, z.t. vorlesen.
Keine Bemerkung zu unseren Vorschlägen zur Geschwindigkeitsreduzierung u. Sonntags-Fahrverbot.
Also nochmals Brief an Herrn Maurer mit der Bitte um Unterstützung des Antrags von Frau Bundestagsabgeordnete Kumpf, den Streckenabschnitt Untertürkheim-Kornwestheim in das von der Bonner Koalition vereinbarte Sonderprogramm „Lärmschutz für Härtefälle" aufzunehmen. Dies wurde dann von der SPD-Landtagsfraktion auch getan.
Fast zeitgleich kam vom OB Schuster eine Antwort, auch diese für SIE WÖRTLICH:
--Brief vom 26.7.99 vom OB -
Auf das 2. Schreiben des Herrn U.Maurer kam dann die nächste Antwort der DB am 25.8.99, vom damaligen Vorstandsvorsitzenden Dr. Ludewig höchstpersönlich. Dieser Brief ist der absolute Gipfel an Unverfrorenheit und Frechheit gegenüber den Menschen. Deshalb z.T. Wiedergabe im Wortlaut.
--Brief v. DB, Dr. Ludewig.---
Wir vom Vorstand fanden diese Antwort so skandalös, menschenverachtend und asozial, daß ich bei der Vorstandssitzung des BVZ's am 11.10.99 beauftragt wurde, Herrn Maurer nochmals zu schreiben, diesmal aber in einem erheblich schärferen Ton, mit Durchschlag an die BA Kumpf.

Am 27.Oktober 99 kam dann die Antwort von Frau Kumpf, daß das zentrale Problemthema der „Antragsweg" für das 100-Millionen-Programm zur Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes ist. Das Programm wird in enger Zusammenarbeit mit der DB durchgeführt, die der zentrale Ansprechpartner war und bleibt. Nun erstellt die DB derzeit ein Lärmbelastungskataster, das dann die Entscheidungsgrundlage der Dringlichkeit von
Härtefällen festlegen soll. Genehmigt werden soll dann jede Maßnahme durch das Eisenbahn-Bundesamt (EBA).
Am 23.Februar meldete sich nochmals Herr Maurer mit einer Antwort des Bahn-Umwelt-Zentrums der DB v. 21.Februar, fast zeitgleich mit Frau Kumpf, die den gleichen Brief erhielt.
Darin wird mitgeteilt, daß die Bahn zur Zeit an der Weiterentwicklung der Kriterien für die Auswahl der Streckenabschnitte für Lärmsanierungsmaßnahmen in dringenden Fällen arbeitet. Da in Deutschland zahlreiche Hauptstrecken in dicht bewohnten Gebieten Pegel von 75 dB(A) erreichen und jährlich nur 100 Mio DM an Mitteln bereitgestellt werden, müssen die Lärmschutzmaßnahmen vorerts auf die höchstbelasteten Abschnitte konzentriert werden. Der Gesamtauwand für das Hauptstreckennest wird auf 4,5 Mrd DM geschätzt, d.h. das Sanierungsprogramm hat eine dauer von 45 Jahren.
Die DB strebt an, die Güterzugstrecke um Zazenhausen bei den Maßnahmen zur Lärmminderung an Fahrzeugen in die Förderung aufnehmen zu lassen. Basta, das war's: keinerlei Entgegenkommen bei Sonntagsfahrverbot und Geschwindigkeitsreduzierung!!

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