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Protokoll
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Beginn | 19.45 Uhr |
Anwesende | siehe Anwesenheitsliste 33 Mitglieder 15 Gäste |
Der 1. Vorsitzende, Herr Reinhold Weible, begrüßt alle Anwesende. Besonders erwähnt werden Herr Bezirksvorsteher Meyle, Herr Bläsing vom Deutschen Wetterdienst und vom Bezirksbeirat Frau Meazzi, Herrn Palmer und Herrn Mammel. Von den Vereinen begrüßt er Herrn Fauth (TVZ), Herrn Lennert vom Gesangsverein und Herrn Schaaf von der Feuerwehr. Ferner begrüßt er von der Presse Herrn Milankovic ("Hier im Stuttgarter Norden") und Frau Gühring ("Grüne Woche").
Im vergangenen Jahr sind 2 Mitglieder verstorben, Frau Hedwig Herschelmann und Herr Otto Krehl. Zu ihrer Ehrung erhebt sich die Versammlung.
Danach gibt Herr Weible zum Mitgliederstand Auskunft, der sich wie folgt darstellt:
insgesamt davon und |
209
68 73 |
Mitglieder Familien Einzelmitglieder |
Frau Wellner erstattet den Kassenbericht. Danach beträgt das Vermögen des Bürgervereins zum 31.12.98 26.232,35 DM. Frau Bärbel Pfisterer und Herr Joachim Schaaf haben erfolgreich die Kasse geprüft und schlagen die Entlastung der Kassiererin vor, was dann auch einstimmig geschieht.
Da keine Meldungen zur Besetzung der Kassenprüferposten vorliegen, schlägt Herr Weible die bisherigen Kassenprüfer zur Wahl vor. Die Versammlung wählt diese einstimmig, und Frau Pfisterer und Herr Schaaf nehmen die Wahl an.
Herr Diplommeteorologe Jochen Bläsing hält einen 30minütigen Vortrag. Er berichtet über Meßergebnisse und stellt unter anderem fest, daß die Zazenhäuser Luft fast Kurortansprüchen genügt!?
Im Anschluß an den Vortrag bittet Herr Weible um Diskussion und um Fragen.
Herr von Bültzingslöwen:
Der Westwind bringt die schlechte Luft. Warum ist in Zazenhausen die Luft
so gut und in Zuffenhausen so schlecht ?
Herr Bläsing:
Ich empfehle eine Broschüre der Stadt Stuttgart; hier sind die Belastungen
genau aufgeführt.
Herr Michel:
Die Großstadtmenschen bekommen doch schneller Lungenkrebs.
Herr von Bültzingslöwen:
Sind die Messungen o.k. ?
Herr Bläsing:
Sie sind o.k. !
Frau Jacob berichtet kurz über die Hauptversammlung 1998 und stellt fest, daß die meisten Themen noch aktuell sind. Außerdem kündigt sie einen Bürgerstammtisch ca. 2 bis 3 mal pro Jahr im TVZ an. Es soll im Bürgerverein adressatengerecht gearbeitet werden. Hier kann dann jedermann seine Wünsche vorbringen. Außerdem weist sie auf Polizeikontrollen auf den Feldwegen zwischen Zazenhausen und Kornwestheim hin. Auch bemängelt sie, daß der Zebrastreifen hin und wieder zugeparkt wird.
Sie bittet die Mitglieder und Gäste, sich in die ausliegende Anwesenheitsliste einzutragen.
Herr Weible zum Spitalhof 11
Er berichtet, daß sich der BVZ dafür einsetzt, daß das älteste
Haus von Zazenhausen erhalten bleibt. Auf die Initiative des BVZ hin
wurde der Abriß von "Spitalhof 13" gestoppt, bis die statische Sicherung von Gebäude 11
gewährleistet ist. Wir wollen einen zweiten Fall "Mühle" verhindern!!
Herr Trosse zur Verkehrsanbindung
Das Abendtaxi bleibt bis Ende April
dieses Jahres. Danach haben wir regelmäßigen Busverkehr, und
zwar
wochentags alle 30 Minuten bis 24.00 Uhr
samstags alle 30 Minuten bis
19.00 Uhr, dann bis 24.00 Uhr alle 60 Minuten
sonntags alle 60 Minuten bis 24.00 Uhr
Frau Gaßmann zum Nord-Ost-Ring
Sie und Frau Wellner vertreten den Bürgerverein in der ARGE Nord-Ost.
Sie berichtet über einen Vortrag von Frau Kumpf (SPD), wonach die Planungen
zurückgestellt wurden. Für den Nord-Ost-Ring sind derzeitig und langfristig
keine finanziellen Mittel vorhanden.
Herr Weible zum Aktionstag
Trotz kalten Wetters war der Aktionstag am 19.09.98 auf dem Hof der Familie
Benz ein großer Erfolg. Er bedankt sich bei Familie Benz und der
Feuerwehr für die große Hilfe bei diesem Aktionstag.
Informationen von Herrn Meyle
Zum Thema Sportplatz sagt er, daß der Bebauungsplan rechtsverbindlich ist.
Der Platz wird voll von der Stadt Stuttgart finanziert. Allerdings muß der
Grunderwerb noch klappen. Aktuell sind 1,6 ha im Besitz der Stadt und
1,1 ha in privatem "Streubesitz". Am 5. März fand eine Versammlung
der Eigentümer im TVZ-Heim statt, zu der das Liegenschaftsamt eingeladen war. Das Liegenschaftsamt
wird nochmal alle Eigentümer anschreiben. Aktuell werden 35 DM/qm
geboten. Auch ist die Stadt bereit, eine Sicherungsklausel in Verkaufsverträge
aufzunehmen, wonach für den unwahrscheinlichen Fall einer Wohnbebauung
Nachforderungen gestellt werden können. Ziel ist die Fertigstellung
des Sportplatzes zum 100-jährigen TVZ-Jubiläum im Jahr 2001.
Zum Thema Hohlgrabenäcker gibt er bekannt, daß eine vollkommene Einigung fast erreicht sei. Nur 1 Eigentümer will noch 50 DM/qm mehr. Wir müssen deshalb noch abwarten.
Das Gebäude Emhildstraße 12 ("Alter Pflug") ist nun abgerissen, und der Bauplatz soll verkauft werden.
Die Gebäude der Putzlappenfabrik Reibedanz werden abgerissen. Im Hinblick auf die Bebauung der Hohlgrabenäcker wurde der Bebauungsplan geändert. Statt dem bisherigen Gewerbegebiet ist es jetzt Wohngebiet. Ein Investor plant dort 27 Reihenhäuser.
Herr von Bültzingslöwen:
Er wünscht sich eine Podiumsdiskussion über den Nord-Ost-Ring in Zazenhausen.
Herr Weible:
Der Nord-Ost-Ring liegt momentan auf Eis. Deshalb sollte man besser nicht
daran rühren.
Herr Michel:
Es soll doch endlich die Grünvernetzung kommen. Der Bürgerverein
soll aktiv werden.
Herr Mammel:
Die Vorschläge von Herrn Hägele (Referat bei der Hauptversammlung 1998) werden
zur Zeit von der Stadt gepüft. Der Bürgerverein solle nachhaken.
Herr Gramberg:
Die Zazenhäuser Bürger möchten gerne ein Bänkle
am Dorfbrunnen in der Spitalhofstraße. Die Versammlung möge darüber abstimmen,
ob der BVZ diese spenden soll. Die Versammlung stimmt einstimmig zu.
Herr Weible:
An der 1. Let s Putz Aktion im März 1998 haben wir
- obwohl die Beteiligung gering war - "Berge von Müll" gesammelt.
Er bedankt sich bei den "12 wackeren Mithelfern". Eine Beteiligung
an der anstehenden 2. Aktion im Jahr 1999 entfällt mangels aktiven Helfern.
Herr Otte aus der Taläckerstraße hat den BVZ angeschrieben und um Unterstützung bei seinen Bemühungen gegen das "Hähnekrähen" bei den Kleintierzüchtern gebeten. Der BVZ-Ausschuß hat beschlossen, daß dies kein A-Thema ist und das Thema Bahnlärm wichtiger ist.
Er weist noch auf eine kulturelle Veranstaltung des BVZ im Juni hin, erklärt, daß keine Anträge vorliegen, bedankt sich nochmals bei allen Anwesenden und schließt die Versammlung um 21.30 Uhr.
Stuttgart-Zazenhausen, den 17. April 1999
Beatrice Jacob Schriftführerin |
Reinhold Weible 1. Vorsitzender |
Bürgerverein Stgt.-Zazenhausen e.V.
27. ordentl. Hauptversammlung
am 12.03.1999
Bericht über Lärmsanierung des DB-Schienenwegs in Zazenhausen
von Peter Gramberg
Seite 1
Die von uns bei der letztjährigen Hauptversammlung vorgeschlagenen Lärmpegelmessungen an drei von uns benannten Meßstellen in Zazenhausen wurden vom 22. bis 26.Juni 98 vom Amt für Umweltschutz der Stadt Stuttgart durchgeführt. Die Ergebnisse erhielten wir am 13.08.98. Diese drei Meßstandorte liegen jeweils im Bereich des Viadukts. Die Messungen dauerten jeweils 24 Stunden.
Hier die Ergebnisse:
Maximalpegelwerte, 1 % Intervall | ermittelte Mittelungspegelwerte | |||
Meßort | L1,tag | L1,nacht | Lm,tag | Lm,nacht |
___________________________________________________________________________ | ||||
Entenweg 12* | 77 dB(A) | 78 dB(A) | 57,2 (55-60) | 59,8 (45-50) |
Kirchäckerstr.4** | 72 | 68 | 57,9 | 53,3 |
Blankensteinstr.25*** | 80 | 81 | 61,4 (60-65) | 64,5 (50-55) |
Verkehrslännkatierung der Stadt Stgt. in Klammem | ||||
Grenzwerte für Dorfgebiete | 64 | 54 |
* 150 m östl. des Viadukts
** 250 m nord-östl. des Viadukts
*** 120 m nord-westl. des Viadukts
Zum Vergleich: ein Presslufthammer erreicht einen Pegel von 90 Dezibel
und ein Düsenflugzeug 120 Dezibel.
Geschwindigkeit der Züge nach Angabe der DB 80 bis 90 km/h,
zur Zeit fahren nach Aussage der DB 120 Züge/24
Std, davon 50% zw. 20 und 6 Uhr.
Wir, das sind die Bewohner an den Meßstandorten, sind der Meinung, daß zum
Zeitpunkt der Lärmpegelmessungen weniger Züge verkehrten.
Durch die Fertigstellung des Umschlagbahnhofs in Kornwestheim ist eine noch engere
Zugfolge zu erwarten, bisher 400 Ladeeinheiten/Tag, zukünftig 2000.
Wir sind von den Ergebnissen stark beeindruckt und betroffen, da jeder
Güterzug Spitzenwerte ergibt, die erheblich über den Lm-Werten liegen. D.h.
alle 10 Minuten (bei 60 Zügen innerhalb 20 bis 6 Uhr) steigt in 120 bis 150 m Entfernung
der Lärmpegel auf 77 bis 81 dB(A). Zwischen diesen Zugfolgen ist nachts Totenstille.
Bei jedem Zug ( alle 10 Minuten), der über den Viadukt fährt,
ist an einen ruhigen Schlaf nicht mehr zu denken. Die Einflüsse auf die Gesundheit sind uns allen
bekannt: Lärmwissenschaftler erklären, daß Lärm nicht nur
zum Herzinfarkt, sondern auch zu Magen-Darm-Erkrankungen führen kann.
Lärm beschleunigt das Altern.
Die Streßhormonforschung hat das Umweltbundesamt veranlaßt,
die Notwendigkeit der Lärmsanierung zum Schutz der Gesundheit der Menschen hervorzuheben.
Den störenden Lärm erzeugt das Rad-Schiene-Kontakt-Geräusch, übertragen
auf die Wagenaufbauten, extrem stark bei den Kesselwagen. Da die Auswechslung
der alten Grauguß-Klotzbremsen gegen neue Scheibenbremsen noch Jahrzehnte
dauern wird, muß anders Besserung erreicht werden. Der Viaduktneubau
hat massive Stahlbetonbrüstungen, die ca. 60 cm höher als die
OK Schiene reichen, was lt. Planfeststellungsbeschluß dem
Schallschutz dienen sollte. Nun sind diese Brüstungen auf den Innenseiten "hart".
D.h., die erste Reflexion der Rad-Schienen-Geräusche von der harten Brüstung
auf die Wagenaufbauten wirkt wie eine Verstärkung des Lärmpegels.
Die Reduktion der ersten Reflexion kann erheblich verbessert werden durch Schaffung einer "weichen" Wand
= hochabsorbierende senkrechte Fläche neben einem Schienenfahrzeug.
Um also den Schallschutz dieser Brücke zu verbessern, könnten
meiner Meinung nach auf der Innenseite der Randbrüstungen Schallschutzmatten montiert
werden, insgesamt ca. 300 qm.
Eine weitere Besserung könnte erreicht erreicht werden durch eine Drosselung der
Zuggeschwindigkeiten zwischen 22 Uhr und 6 Uhr.
Wir haben all dies der DB mitgeteilt und sie gebeten, diese Ideen aufzugreifen und den zuständigen technischen Gremien weiterzuleiten mit der Bitte um Kostenermittlung dieser Verbesserungsmaßnahme.
Die Antwort der DB kam am 1.3.1999:
Der für Bahn-Umweltschutz-Probleme beauftragte Referent teilte
uns mit, daß es problematisch ist, die von der Stadt ermittelten Meßwerte zu bewerten
oder gar zu beurteilen.
Die Meßwerte seien wenig hilfreich, die Lärmproblematik objektiv
darzustellen. Vor einem Jahr hatte derselbe Mann uns geraten, von der Stadt Lärmpegeldaten
zu verlangen.
Die DB sieht derzeit nur die Möglichkeit, die Geräusche
bereits an der Quelle zu vermindern, d.h. an dem Waggon-Park. Eine andere, ergänzende Möglichkeit
wäre dagegen eine Lärmsanierung der gesamten Strecke, also nicht nur
der Brücke. Dies würde bedeuten, daß die Wohngegend nur einem bestimmten Schallpegel
ausgesetzt wird, ähnlich wie z.B. an Neubaustrecken vorgeschrieben.
Dies ist nach der bisherigen Rechtslage gem der 16 BimSchV nicht für
bestehende Schienenwege möglich.
Inwieweit dies vom Gesetzgeber bzw. durch die veränderte politische
Konstellation auf Bundesebene machbar wird, bleibt abzuwarten.
Wir haben deshalb auch in dieser Richtung reagiert und die neuen Regierungs-Parteien
angeschrieben ebenso wie die Gemeinderatsfraktionen.
Von der SPD-Bundestagsabgeordneten, Frau Ute Kumpf, kam bereits eine
Antwort: sie hat begonnen, in Bonn entsprechende Erkundigungen einzuziehen. Die Gemeinderatsfraktionen
haben noch nicht reagiert.
Am 24. Oktober sind Kommunalwahlen.
Mein Vorschlag wäre eine Unterschriftenaktion für die Lärmsanierung
der gesamten Strecke in der einfachsten Form: es werden Listen ausgelegt bei den beiden Bankfilialen
und beim Bäcker Siegel, deren Zustimmung vorausgesetzt. Auch die Zazenhäuser
Vereine können sich dieser Aktion anschließen und bei den diversen Vereinsfesten Unterschriften
sammeln.
Schauen Sie in den Spiegel: Lärm beschleunigt das Altern!!
Also stimmen Sie mir bitte zu!