Neuer Zeitplan für Neckarbrücke

Wegen abgespeckter Pläne zweiter Erörterungstermin - Fellbach fordert Radweg

Stuttgart- Für die zwischen dem Klärwerk Mühlhausen und Remseck geplante Neckarbrücke wird es einen zweiten Erörterungstermin geben.

Damit kann in diesem Jahr kein Planfeststellungsbeschluss mehr vorgelegt werden. Dies sei nun erst 2008 möglich, teilte Regierungspräsident Udo Andriof jetzt mit. Dann wird der 65-Jährige nicht mehr im Amt sein. Am 17. Dezember verabschiedet ihn Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU).

Ferner gab Andriof bekannt, dass die Stadt Fellbach inzwischen gefordert habe, dass auf der Brücke ein separater Radweg angelegt werden soll. Der Regierungspräsident macht den Fellbachern Hoffnung: „Das ist eine mögliche Lösung." Notwendig wird der zweite Erörterungstermin, da die Brücke gegenüber den ursprünglichen Plänen abgespeckt wurde. Darauf hatten die Landtagsfraktionen von CDU und FDP ebenso wie die Stadt Fellbach gedrängt. Auch Vize-Regierungschef Ulrich Goll (FDP), der seinen Wahlkreis in Waiblingen hat, befürwortet die kleinere Lösung. Demnach wird die Brücke nur noch zwei- statt dreispurig gebaut. Die Breite reduziert sich von 16,75 Meter auf 12,50 Meter. Zudem wird die Brücke weniger hoch als zunächst gedacht, weist dafür allerdings eine größere Steigung aus. Die Baukosten werden mit rund 15 Millionen Euro veranschlagt.

Kritiker hatten Andriof vorgeworden, mit der ursprünglich geplanten Brücke den Einstieg in einen autobahnähnlich ausgebauten Nordostring schaffen zu wollen. Dies sei aber nie vorgesehen gewesen, sagte Andriof. Werde der Radweg auf der Brücke gebaut, habe diese „ganz bestimmt keinen autobahnähnlichen Charakter mehr".

Mitte Juli hatte in der Fellbacher Schwabenlandhalle der erste Erörterungstermin zur geplanten Neckarbrücke bei Remseck-Aldingen stattgefunden - allerdings noch auf Basis der großen Lösung: Nun werden laut Andriof im Oktober oder November „die geänderten Pläne nochmals vorgelegt und erneut erörtert".

Die Leistungsfähigkeit der abgespeckten Brücke reduziert sich um etwa zehn Prozent, reicht aber noch aus für die prognostizierten 21.000 Fahrzeuge pro Tag. Ein möglicher Anschluss der Brücke an die B 27a bei Kornwestheim sei derzeit kein Thema und müsse daher vom Regierungspräsidium auch nicht geplant werden.

Von Frank Schwaibold,
Stuttgarter Nachrichten vom 06.09.2007
www.stuttgarter-nachrichten.de

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