Kein Stopp für Andriofbrücke

Planung läuft weiter

Waiblingen/Stuttgart (pes).
Das Planfeststellungsverfahren für die umstrittene Andriofbrücke bei Aldingen läuft weiter - der Landtag von Baden-Württemberg hat gestern einen Plan-Stopp-Antrag der SPD mit 75:50 Stimmen abgeschmettert. Zu den 75 gehörten auch Ulrich Goll, FDP, und Christoph Palm, CDU.

Die Neckarbrücke bei Aldingen, so mächtig dimensioniert, wie sie in den Plänen des Regierungspräsidiums vorgesehen ist, würde als Einstieg in einen vierspurigen Nordostring über das Schmidener Feld taugen - und wer so etwas nicht wolle, müsse für einen Stopp des Planfeststellungsverfahrens stimmen: So argumentierte gestern im Landtag Katrin Altpeter, die SPD-Abgeordnete aus Waiblingen.
Auch Christoph Palm, der Fellbacher CDU-Abgeordnete, ist gegen eine derart groß ausgelegte Brücke und die drohenden Folgen. Und dennoch, erklärte er, sei ein Planungs-Stopp nicht nötig - sofern die Landesregierung hier im Parlament "zusagen" könne, dass die Brücke im weiteren Planungsverlauf noch eine "signifikante Verkleinerung ihrer Dimension erfährt".
Für die Regierung sprach Staatssekretär Rudolf Köberle. Er erklärte, "mit der geplanten Brücke" werde eine örtliche Entlastung im Raum Remseck erreicht, die "gewählte Konzeption" sei "sinnvoll". Er könne aber "eindeutig zusagen", dass noch "geprüft" werde, ob die Brücke in ihren Ausmaßen abgespeckt werden könnte. "Wir sind dieser Frage gegenüber offen."
Mit dieser Aussage sei "die Tür aufgestoßen" für eine "kleinere Brücke", freute sich Ulrich Goll, FDP, und auch Palm interpretierte Köberles Aussage" genau so". Beide stimmten gegen einen Planungsstopp.
" Der volle Treppenwitz", kommentierte Katrin Altpeter. Mitnichten habe Köberle eine kleinere Brücke zugesagt; versprochen habe er nur das, was auch das Regierungspräsidium immer verspreche: Alternativen zu "prüfen" - die dann aber regelmäßig verworfen würden.
Dass Palm und Goll einerseits bei Podiumsdiskussionen und Bürgerveranstaltungen gegen die aktuelle Brückenkonzeption sprächen, andererseits aber, wenn es im Parlament zum Schwur komme, gegen einen Planungsstopp stimmten, sei "ein Lehrstück" dafür, wie Politik laufe (ausführlicher Bericht folgt morgen).

Waiblinger Kreiszeitung vom 28.06.2007
www.waiblinger-kreiszeitung.de

 [ zur Homepage ] [ Schließen ]