Die
Neckarbrücke bei Aldingen, so mächtig dimensioniert, wie sie
in den Plänen des Regierungspräsidiums vorgesehen ist, würde
als Einstieg in einen vierspurigen Nordostring über das Schmidener
Feld taugen - und wer so etwas nicht wolle, müsse für einen
Stopp des Planfeststellungsverfahrens stimmen: So argumentierte gestern im
Landtag Katrin Altpeter, die SPD-Abgeordnete aus Waiblingen.
Auch Christoph
Palm, der Fellbacher CDU-Abgeordnete, ist gegen eine derart
groß ausgelegte Brücke und die drohenden Folgen. Und dennoch,
erklärte er, sei ein Planungs-Stopp nicht nötig - sofern die Landesregierung hier
im Parlament "zusagen" könne, dass die Brücke im weiteren
Planungsverlauf noch eine "signifikante Verkleinerung ihrer Dimension
erfährt".
Für die Regierung sprach Staatssekretär
Rudolf Köberle. Er erklärte, "mit der geplanten Brücke" werde eine örtliche
Entlastung im Raum Remseck erreicht, die "gewählte Konzeption" sei "sinnvoll".
Er könne aber "eindeutig zusagen", dass noch "geprüft" werde,
ob die Brücke in ihren Ausmaßen abgespeckt werden könnte. "Wir sind
dieser Frage gegenüber offen."
Mit dieser Aussage sei "die Tür aufgestoßen" für
eine "kleinere Brücke", freute sich Ulrich Goll, FDP, und
auch Palm interpretierte Köberles
Aussage" genau so". Beide stimmten gegen einen Planungsstopp.
" Der
volle Treppenwitz", kommentierte Katrin Altpeter. Mitnichten
habe Köberle eine kleinere Brücke zugesagt; versprochen habe
er nur das, was auch das Regierungspräsidium immer verspreche: Alternativen
zu "prüfen" - die dann aber regelmäßig verworfen würden.
Dass Palm und Goll
einerseits bei Podiumsdiskussionen und Bürgerveranstaltungen gegen die aktuelle
Brückenkonzeption sprächen, andererseits aber, wenn es im Parlament
zum Schwur komme, gegen einen Planungsstopp stimmten, sei "ein Lehrstück" dafür,
wie Politik laufe (ausführlicher Bericht folgt morgen).
[ zur
Homepage ] [ Schließen ]