Das hat nun die ARGE Nord-Ost auf den Plan gerufen, eine Gemeinschaft, die seit Jahren das umstrittene Straßenvorhaben einer Stuttgarter Nordost-Umgehungsautobahn vehement bekämpft. Die ARGE Nord Ost führt daher in diesen Tagen eine Reihe von Informationsveranstaltungen in den betroffenen Gemeinden durch. So sollen alle Bürger auf die schwerwiegenden Folgen aufmerksam gemacht werden, die der Bau des Nordostrings mit sich bringt.
Immerhin stellt die ARGE fest, dass schon seit Jahrzehnten die wertvollen Freiflächen im Nord- osten von Stuttgart (Langes Feld und Schmidener Feld) durch die Planung einer Umgehungs- autobahn (Nordostring) bedroht werden. Im letzten Jahr hat die Bundesregierung wegen der gravierenden Folgen für Natur und Landschaft, aber auch für die Lebensqualität der hier lebenden Menschen, die Weiterplanung des Nordostrings gestoppt.
Doch damit kommt der Streit keineswegs zur Ruhe. Denn hinter den Plänen des Regierungs- präsidiums Stuttgart für die neue Neckarbrücke wittern die Nord-Ost-Gegner Gefahr. Sie sprechen von einer Realisierung der Nord-Ost-Umfahrung durch die Hintertür, denn schnell hat man herausgefunden, dass die Brücke genau auf der Trasse des Nordostrings liegt. So fragt man sich, ob nach dem Planungsverbot nun die Salami-Taktik folgt und jetzt bereits die nördliche Fahrbahn eines späteren Nordostrings, plant. Im Übrigen mache die Brücke selbst verkehrstechnisch wenig Sinn, heißt es aus dem ARGE-Lager. „Es scheint ganz offensichtlich, dass sie nur einen weiteren Schritt hin zu einem durchgängigen Nordostring bilden soll," so ARGE-Sprecher Joseph Michl.
Dabei wird Michl nicht müde zu betonen, dass ein Nordostring keine Entlastung der Wohngebiete bringt. Im Gegenteil, Rot und Zazenhausen würden zusätzlich verlärmt, vor allem nachts. Dazu zerstört die Straße ein großes Naherholungsgebiet und klimatisch wichtige Ausgleichsflächen. Aus den bisherigen Gutachten muss auch geschlossen werden, dass Zuffenhausen durch den Nord- ostring mehr Durchgangsverkehr bekäme -zum Nachteil der an der B 10 gelegenen Wohngebiete Elbelen und Stammheim-Süd.
In jedem Fall sieht die ARGE Nord Ost, die sich dem Schutz der Freiflächen zwischen Zuffen- hausen/Zazenhausen, Kornwestheim, Remseck, Fellbach und Waiblingen verschrieben hat, im neuerlichen Vorstoß des Regierungspräsidiums eine akute Gefährdung eben dieser Flächen.
Als Beitrag zur öffentlichen Diskussion wird nun in den hauptsächlich betroffenen Gemeinden eine Veranstaltungsreihe durchgeführt, zu der die Bevölkerung ganz herzlich eingeladen ist.
Den Anfang macht die Veranstaltung „Der Nordostring: - Von der Neckarbrücke
zur
Autobahn" am Donnerstag,
27. Oktober, um 19.30 Uhr in
der Zuffenhäuser Zehntscheuer.
Am Freitag, 4. November, um 19.30 Uhr
heißt
der Vortragsort Mehrzweckhalle (NEU: TVZ Heim) Zazenhausen.
-m-
Aus "Stuttgarter Wochenblatt - Lokalausgabe
Zuffenhausen", Text und Foto Mangold
Nr. 42, 20. Oktober 2005
www.stuttgarter-wochenblatt.de
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