Erst Neckarbrücke, dann Nordostring

Eine zusätzliche Neckarbrücke soll die Verkehrssituation im Nordosten von Stuttgart entschärfen. Entsprechende Pläne will das Regierungspräsidium am Montag vorstellen. Die Brücke könne so gebaut werden, dass sie später Teil eines Nordostrings werde.

Nach den Plänen des Regierungspräsidiums soll die zusätzliche Brücke auf halbem Weg zwischen dem Baumarkt beim Remsecker Ortsteil Aldingen und dem Klärwerk bei Stuttgart-Mühlhausen über den Neckar führen. Der Regierungspräsident Udo Andriof (CDU) sieht in dem zwölf Millionen Euro teuren Bauwerk einen ersten Schritt hin zu einem Nordostring. Dessen vierspurige Variante hatte der Bundestag im vergangenen Jahr wegen großer ökologischer Risiken im Bundesverkehrswegeplan weit nach hinten gruppiert. Die Landesregierung hatte daraufhin erklärt, dass sie nicht beabsichtige, die Kosten für eine zweispurige Straße zu tragen.

Doch inzwischen hat das Land umgedacht, auch wenn in den jetzt vorgelegten Plänen von dem ursprünglich geplanten Autobahn-ringschluss zwischen Waiblingen/Fellbach und Ludwigsburg/ Kornwestheim zunächst nur eine Brücke übrig bleibt. Sie soll über das bestehende Netz von Landesstraßen, vor allem über die L 1100 und die L 1187, an den Autoverkehr angebunden werden. Andriof erwartet sich davon eine deutliche Entlastung für die Übergänge in Stuttgart-Hofen und Remseck, wo täglich 34.000 Autos gezählt werden.

Allerdings wird es nicht nur Entlastungen, sondern mancherorts auch Belastungen geben. Vor allem im Waiblinger Stadtteil Hegnach und in Remseck-Aldingen könnte der Verkehr zunehmen. Genaue Berechnungen möchte Andriof am Montag den Vertretern der betroffenen Städte vorstellen. "Wir warten ab", sagte der Remsecker Baubürgermeister Reinhard Melchior. Aus Sicht seiner Stadt sei es allerdings positiv, dass sich nun wieder etwas bewege.

Von kew
Stuttgarter Zeitung vom 17.06.2005
www.stuttgarter-zeitung.de

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