Stuttgarter Norden (bz). Am Donnerstag hat eine knappe Mehrheit des Umwelt- und Technikausschusses des Gemeinderats dem Trassenvorschlag des Regierungspräsidiums zum umstrittenen vierspurigen Nordostring zugestimmt. Auf Wunsch der FDP wird empfohlen, eine Trennung östlich des Neckars in zwei je zwei-spurige Trassen zu untersuchen, die teilweise auf bereits bestehenden Straßenflächen realisiert werden könnte. Für die Vorlage stimmte eine Mehrheit aus CDU, FDP und Freien Wählern. Diesen Trassenvorschlag will das Regierungspräsidium dem Bund unterbreiten.
Der Nordostring soll die B 27 bei Kornwestheim mit der B 14 bei Fellbach und Waiblingen verbinden. Insgesamt wurden fünf Varianten untersucht. Die Vorzugsvariante des Regierungs-präsidiums sieht vor, den Nordostring östlich von Kornwestheim direkt an die B 27 Richtung Stuttgart anzubinden. Der nördliche Teil der B 27 aus und in Richtung Ludwigsburg soll durch eine so genannte "Trompetenlösung" angeschlossen werden. Die Beschlussvorlage sieht die Möglichkeit vor, den frei werdenden Teil der vorhandenen B 27 zu renaturieren oder zur Zusammen-fügung der westlich anschließenden Bebauung zu nutzen. Bei der Linienführung des Nordostringes wurde laut Vorlage darauf geachtet, dass einerseits dem westlich gelegenen Mussental und andererseits dem östlich gelegenen Weidachtal ausgewichen wird. So ergibt sich die schräg über das Neckartal führende Linienführung mit einer niedrigen Brücke und mit einem Anschluss an die Cannstatter/Aldinger Straße. Im weiteren Verlauf der Planungen soll nun überprüft werden, inwieweit der Landschaftseingriff reduziert werden kann. Auch die Feld-, Rad- und Fußwegeverbindungen sollen auf eine Verbesserung hin überprüft werden.
Trotz aller Maßnahmen ist der Nordostring mit erheblichen Eingriffen in die Landschaft verbunden. Deshalb sind SPD und Grüne gegen diese Trasse. Sie sind für eine zweispurige Lösung. Ob und wann der Nordostring verwirklicht wird, ist momentan nicht absehbar. Das Projekt hat keinen "vordringlichen Bedarf" im Bundesverkehrswegeplan, deshalb könnte frühestens 2015 mit einer Realisierung begonnen.werden.
Die ARGE Nord-Ost kämpft seit 1995
gegen die Nordostring-Pläne. Archivfoto: Zeyer
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