Die Waiblinger gehören mit Remseck und Ludwigsburg zu den Städten, die einer neuen Neckarbrücke von Anfang an zugestimmt haben. Allerdings verknüpfte die Stadt ihre Haltung mit einer Entlastungsstraße für den Stadtteil Hegnach. Dort fahren mittlerweile pro Tag fast 18 000 Autos und Lastwagen durch den Ort. Nach den Zählungen der Landesstelle für Straßentechnik ist diese Ortsdurchfahrt die am stärksten belastete zweispurige Landesstraße in Baden-Württemberg.
Weil das Regierungspräsidium Stuttgart mehrmals den Abschluss der Brücken-Planungen verschoben hat und eine Lösung für den Nord-Ost-Ring genauso wenig in Sicht ist wie ein Entlastung für Hegnach, sind die Waiblinger nachdenklich geworden. Der Gemeinderat wurde vom Sprecher der Freien Demokratischen Bürger, Friedrich Kuhnle, bereits aufgefordert, sich damit zu beschäftigen, ob die Beschlusslage - die Zustimmung zum Projekt - aufrechterhalten werden könne. Für Waiblingens OB Andreas Hesky steht fest, dass die Brücke ohne eine Anbindung ans überörtliche Straßennetz keinen Sinn mache.
Nachdenklich hat die Waiblinger auch gemacht, dass der Verkehrslärm auf der neuen Brücke in der Stadt stärker zu hören sein soll als ursprünglich angenommen. Das Regierungspräsidium konnte jedoch nicht genau sagen, welche Straßenzüge und Häuser davon besonders betroffen wären - und bekam dies als weitere Pleite im Verfahren ausgelegt.
Bis Mitte Juli, so ein Behördensprecher, sollen diese Fragen aufgearbeitet sein. Danach will das Regierungspräsidium die Öffentlichkeit über die exakten Lärmwerte informieren. Die Behörde weist darauf hin, dass die neue Neckarquerung gebaut werden soll, um Remseck vom Verkehr zu entlasten. Eine Anbindung ans überörtliche Straßennetz sei eine politische Entscheidung und liege nicht in der Macht der Planungsbehörde.
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