Die Kornwestheimer Bürger werden zum Teil erheblich von den Auswirkungen der Nekkarquerung betroffen sein. Deshalb haben sie ein Anrecht darauf, dass die Stadtverwaltung das ergänzende Lärmschutzgutachten, das das Regierungspräsidium jetzt vorgestellt hat (wir berichteten), erst einmal gründlich prüft. Das findet Oberbürgermeisterin Ursula Keck - und fordert deshalb in einem Brief an Regierungspräsident Johannes Schmalzl, dass die für den 10. Februar anberaumte Erörterungsverhandlung im Planfeststellungsverfahren L 1197 verschoben wird. Keck weist darauf hin, dass die rund 2000 Seiten umfassenden Prüfungsergebnisse der Stadtverwaltung erst seit Montag vorliegen.
Eine fundierte Stellungnahme, so erklärt die Oberbürgermeisterin
in einer Pressemitteilung, werde die Stadt Kornwestheim erst nach gründlicher
Prüfung und
nach Beschluss des Gemeinderates abgeben, was nicht vor März möglich
sei. „Das
bloße Nachreichen einer Stellungnahme bei einem derart brisanten
und entscheidenden Thema ist nicht angebracht. Eigentlich müsste
ein solcher Themenkreis der Gegenstand einer Offenlage sein", fordert
Ursula Keck. Weder der Hinweis, dass die Daten im Internet abgerufen werden
könnten, noch der Zeitraum von nur einer Woche zur
Prüfung sei akzeptabel.
Die Oberbürgermeisterin ist der Auffassung, alle interessierten Kornwestheimerinnen
und Kornwestheimer müssten die Möglichkeit haben, die Umfrageergebnisse
selbst zu analysieren und zu bewerten. Fest stehe, dass die Bewohner einer
großen
Anzahl von Wohngebäuden unter der prognostizierten Erhöhung
des Lärmpegels
durch die Fernwirkung der Neckarquerung zu leiden hätten. „Wie
groß der Kreis
der Betroffenen ist, kann noch gar nicht richtig abgeschätzt werden."
Die Stadt Kornwestheim hatte in den vergangenen Verfahrensphasen immer wieder
darauf hingewiesen, dass die Lärmauswirkungen der geplanten Neckarquerung
noch nicht ausreichend erfasst seien und zur Prüfung präzisere
Daten benötigt
würden. Nun solle aufgrund einer so umfassenden und entscheidenden
Information innerhalb von einer Woche eine fundierte Stellungnahme abgegeben
werden, wundert sich die Stadtverwaltung. Keck weist das als „unrealistisch" zurück und hofft, mit
ihrem Appell an den Regierungspräsidenten erreichen zu können,
dass den Kornwestheimern noch ausreichend Zeit für eine Auseinandersetzung mit den Prüfungsergebnissen bleibt.
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