Die geplante Brücke wird viel Lärm erzeugen

Fellbach Neue Studie belegt: Gebäude in Ludwigsburg, Kornwestheim, Fellbach und Waiblingen benötigen Lärmschutzfenster.

Das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart hat für das Planverfahren zu einer neuen Neckarbrücke nun Unterlagen zum Lärmschutz erstellt. Sie werden von Montag an auf der Homepage des RP abrufbar sein. Die Arge Nord-Ost hat in einer Pressemitteilung begrüßt, dass die Kritik der Arge und der Städte Fellbach und Kornwestheim ernst genommen wird. Das unzureichende Lärmgutachten, das bisher der Planung zugrunde lag, sei nun wesentlich ergänzt worden.
Die Arge hatte in ihrem Einspruch vom Mai 2009 kritisiert, dass im Lärmgutachten wesentliche Auswirkungen der Straßenplanung nicht untersucht worden waren. Durch die Brücke komme es auch außerhalb der Neubaustrecke zu erheblichen Verkehrszunahmen, so in Ludwigsburg, Kornwestheim, Fellbach, Remseck und Waiblingen. Das RP hatte aber bisher die dadurch verbundene Lärmzunahme auf die betroffenen Einwohner nicht untersucht.
Durch die erstmals weiträumig untersuchte Fernwirkung kam heraus, dass die geplante Brücke bei 272 Gebäuden passiven Lärmschutz, beispielsweise Lärmschutzfenster, notwendig machen wird. Diese nach Aussagen der Gutachter 272 betroffenen Gebäude befinden sich verteilt in vier Städten, dabei, so die Arge, „erstaunlich viele in Ludwigsburg und in der Waiblinger Kernstadt". Die neuen Erkenntnisse haben zudem Auswirkungen auf die Abwägung der Varianten, meint die Arge. „Bei allen diskutierten Brücken-Alternativen wären weniger Gebäude betroffen. Die Billinger-Variante schneidet auch unter diesem Aspekt besonders günstig ab."
Die Ergebnisse der Untersuchung sind in einem Gutachten festgehalten, das mit Anhang fast 2000 Seiten umfasst. Die Arge kündigte an, dass sie „nach den schlechten Erfahrungen, die mit früheren Gutachten des RP gemacht wurden", das neue, wichtige Gutachten besonders aufmerksam durcharbeiten werde. Dies könne aber nicht bis zum 10. Februar, dem Tag der vom RP angesetzten Erörterung (Siehe auch Seite III), geschehen. Für viele Bürger sei erst durch dieses Gutachten erkennbar, dass auch sie durch die Straßenplanung betroffen sind. Der Arge-Vorsitzende Joseph Michl und seine Stellvertreter Horst Allgaier und Reinhold Uetz fordern das RP auf, das Gutachten zu veröffentlichen und den Bürgern ausreichend Gelegenheit zu geben, sich zu informieren und Stellung zu nehmen.

Von g, Fellbacher Zeitung vom 30.01.2010
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