Weiterhin stemmt sich die Arge Nord-Ost mit ihrer ganzen Kraft gegen die neue Neckarbrücke bei Aldingen und den Weiterbau als Nord-Ost-Ring zwischen Kornwestheim und Waiblingen. Mit einer Pressemitteilung kritisieren die Naturschützer erneut das Verkehrsgutachten , das das Regierungspräsidium Stuttgart (RP) anführt, um den Brückenschlag samt Straße über bisher unbebaute Oeffinger Natur zu begründen.
„Dreimal hat das RP ein fehlerhaftes Verkehrsgutachten vorgelegt, dreimal hat sich die Planungsabteilung des RP ,geirrt", und dreimal hat dieser ,Irrtum" die vom RP geplante Brücke sehr viel günstiger dargestellt, als sie es in Wirklichkeit ist. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt", schreiben die Argevorstände Joseph Michl, Horst Allgaier und Reinhold Uetz. Das Naturschützer-Trio fasst zusammen: „Beim ersten Verkehrsgutachten vom Juni 2006, das der Bevölkerung in der ersten Auslegung 2006 vorgelegt wurde, mussten die Prognosewerte für den Verkehr im Jahr 2020 nach unten korrigiert werden." Die Straßenbauabteilung des RP hatte demnach das Verkehrswachstum überschätzt. Beim zweiten, „korrigierten" Verkehrsgutachten vom Dezember 2007 hatte sich die Straßenbauabteilung des RP dann erheblich bei den prognostizierten Lastwagen-Zahlen für den Fall verrechnet, dass die Brücke gebaut würde. „Das RP ließ viele hundert Lastwagen-Fahrten täglich unter den Tisch fallen, wodurch der geplanten Brücke eine viel zu hohe Entlastungswirkung zugeschrieben wurde." Im Frühjahr 2009 schließlich kam heraus, dass das RP den Verkehr auf der alten Neckarbrücke übertreibt. Aus eigenen Verkehrszählungen kamen die Städte Kornwestheim und Fellbach zum Ergebnis: Vor allem Lastwagenfahrten auf und im Nahbereich der Brücke wurden vom RP teilweise über 80 Prozent zu hoch geschätzt. Das RP hatte den Verkehr zuvor nicht für das Planfeststellungsverfahren zählen lassen, sondern Daten aus alten Zählungen verwendet. Eigene Präsidiumszählungen hatten danach kein anderes Ergebnis als Fellbach und Kornwestheim.
Zur durchgreifenden Korrektur des Verkehrsgutachtens ist die Behörde dennoch nicht bereit. Hierzu sagt Joseph Michl: „Was muss noch geschehen, bis die Planungsabteilung des RP endlich korrekte Zahlen auf den Tisch legt? Den Bürgern in Remseck wird eine Verkehrsentlastung vorgegaukelt, die nicht eintreten wird." Michl vermutet auch, dass das RP die Brückenpläne nicht nochmals öffentlich erörtern will: „Ein Vorgehen, das angesichts vieler neuer Fakten und auch einiger Erstbetroffener im geänderten Planfeststellungsverfahren nicht akzeptiert werden kann."
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