Es waren vor allem die positiven Einschätzungen, die Hartfrid Wolff, Mitglied des Deutschen Bundestags, Günther Leßnerkraus, stellvertretender Vorsitzender des FDP-Stadtverbands und Ulrich Lenk, Vorsitzender der FW/FD-Gemeinderatsfraktion sowie der FDP/FW-Kreistagsfraktion, unter der Leitung von Wilfried Stirm, Vorsitzender im FDPStadtverband, über die momentane Krise abgaben. Sie klangen aufmunternd und zuversichtlich in Anbetracht der schwierigen wirtschaftlichen Lage: „So schlecht stehen unsere Unternehmen gar nicht da", sagte Günther Leßnerkraus und verwies darauf, dass Baden-Württemberg die innovativste Region Europas sei. „Natürlich gab es einen Einbruch, aber unsere Betriebe haben sich eigentlich ganz gut über Wasser halten können."
Aber damit nicht genug. Der Politiker stellte den landesweiten Forschungsschwerpunkt dar
und betonte die zentrale Rolle des Exports in Baden-Württemberg. „Damit
haben wir wahnsinnig viel Geld verdient, deshalb hat es uns in der Krise
auch doppelt reingehauen." Sobald es aber wieder aufwärts gehe,
wofür es erste „hauchdünne
kleine Anzeichen" gebe, helfe die Exportstärke, dass sich Baden-Württemberg
schneller erhole, sagte Günther Leßnerkraus. „Ich will
Mut machen, schließlich
spielt auch die Psychologie eine Rolle." Neben diesen Beurteilungen
hatte der Ministerialdirigent im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg
auch konkrete Ratschläge für sein Publikum
parat: „Wir dürfen nicht mit kurzfristigen Sonderprogrammen
arbeiten, sondern müssen
in langfristige Zukunftsprojekte investieren", sagte Leßnerkraus. Diese
Ausführungen konnte Parteifreund Hartfrid Wolff nur bestätigen
und brachte seinerseits einige Vorschläge auf den Tisch. „Aus
meiner Sicht bietet ausschließlich die soziale Marktwirtschaft die
Chance, aus der Krise herauszukommen", sagte
der Waiblinger Abgeordnete. Deshalb werde es mit der FDP auch keinen Systemwechsel
geben. Vielmehr werde an einer Steuerreform festgehalten. Als Auslöser
für
die Krise bezeichnete der Jurist eine falsche Geldpolitik. „Anstatt
einen Sparkurs zu verfolgen, wurde das Geld zum Fenster rausgeworfen",
sagte Hartfrid Wolff. Er führte
die momentane Wirtschaftslage auf ein Staatsversagen zurück und fragte
sich „ ob
man vielleicht hätte wissen können, was passieren wird".
Als sicher stellte Wolff dagegen gleich zwei Dinge dar. Zum einen sei der
Staat nicht der bessere Banker. Zum anderen sei der geplante Nord-Ost-Ring
so nicht tragbar. „Das Monstrum vierspurige Autobahn muss gestrichen
werden. Nötig ist eine ökologisch
sinnvolle Entlastung."
Damit sprach er seinem FDP-Kollegen Ulrich Lenk, der sowohl die gute Lage
Fellbachs, als auch die stabile finanzielle Situation der Stadt in den
Vordergrund stellte, aus der Seele. „Ich bleibe dabei: Beim Thema
Neckarquerung sind wir belogen worden." Damit sei eine Unmenge an
Vertrauen verspielt worden, so dass Lippenbekenntnisse allein nicht mehr
ausreichen würden.
Bevor der Abend mit einer lebhaften Diskussion ausklang, lag den Herren noch ein letztes Thema, nämlich der Fachkräftemangel, am Herzen: „Die Wirtschaft wird es packen. Viel mehr Sorgen bereitet uns das Thema Fachkräfte, denn im Jahr 2020 werden uns 500.000 Erwerbstätige fehlen", sagte Günther Leßnerkraus.
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