Rech setzt auf vierstreifigen Nordostring

SPD-Abgeordnete Altpeter:
Minister will Autobahn auf Schmidener Feld

WAIBLINGEN. Landes-Innenminister Heribert Rech hat sich jetzt klar zu einem vierstreifigen Nordostring übers Schmidener Feld bekannt. In einer Erklärung gegenüber der SPD-Abgeordneten Katrin Altpeter betont er, dass nur eine solche neue Straße mit zwei Spuren pro Richtung die nötigen Entlastungen bringe.

Erst im April hatte der Stuttgarter Regierungspräsident Johannes Schmalzl entsprechende Ängste als unbegründet zurückgewiesen. „Keiner will dort den großen Wurf in Form einer vierspurigen Autobahn", versicherte Schmalzl. Landesminister Rech hat offenkundig eine konträre, womöglich auch nur ehrlichere Position. In einem Antwortbrief auf eine entsprechende Anfrage der Waiblinger SPD-Abgeordneten Katrin Altpeter erklärt er: „Die verkehrswirtschaftliche Untersuchung für den Raum östlich von Stuttgart zeigt, dass für eine volle Verkehrswirksamkeit ein vierstreifiger Nordostring erforderlich ist." Allerdings sei er „grundsätzlich offen dafür, den Nordostring gegebenenfalls zunächst nur als zweistreifige Bundesstraße zu realisieren".

Für Altpeter hat Rech damit „die Katze aus dem Sack gelassen". Die CDU-Landesregierung lege sich auf eine autobahnähnlichen Trasse zwischen Waiblingen und Kornwestheim fest. „Jetzt zeigt sich, dass alle bisherigen Lippenbekenntnisse von Land, Regierungspräsidium und jüngst der Industrie- und Handelskammer nichts wert sind", wettert Altpeter.

Ministerpräsident Günther Oettinger hat sich beim Redaktionsbesuch unserer Zeitung ebenfalls zu diesem Straßenprojekt geäußert. „Die Nordostumfahrung wird nicht leicht", erklärte er. „Dass wir die Trassenplanung vor 30 Jahren nicht geplant haben, ist nicht mehr aufzuhalten." Auch dass damals die A 81 nicht von Leonberg nach Gärtringen gebaut wurde, sei „ein grandioser Fehler" gewesen.

Von Dirk Herrmann, Stuttgarter Nachrichten vom 12.06.2009
www.stuttgarter-nachrichten.de

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