Neckarquerung: Streit dauert an

Kornwestheim weist Kritik zurück

Kornwestheim/Fellbach (red). Der Schlagabtausch zwischen Kornwestheim, Fellbach und Remseck in punkto Neckarquerung nimmt kein Ende: Kornwestheim und Fellbach weisen nun Kritik an ihrer Verkehrszählung zurück. Eine eigene Zählung Remsecks würden sie begrüßen.

Mitte Mai hatten die Kommunen Kornwestheim und Fellbach eine eigene Verkehrszählung an der Brücke zwischen Neckarrems und Neckargröningen durchgeführt und sich daraufhin darin bestätigt gesehen, dass die für die Neckarquerung zuständige Behörde, das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart, von falschen Verkehrszahlen und Prognosen ausgeht (wir berichteten). Vor allem die Freien Wähler in Remseck kritisierten allerdings, die Kommunen hätten dabei nicht beachtet, dass zur Zeit der Untersuchung in vielen Betrieben Kurzarbeit und dadurch weniger Stau auf der Brücke geherrscht habe und dass der Schleichverkehr über die Wehrbrücke nicht berücksichtigt worden sei.

Das wiederum wollen Kornwestheim und Fellbach nun nicht auf sich sitzen lassen. In einer gemeinsamen Pressemitteilung weisen sie die Kritik zurück: „Selbstverständlich ist auch diese Schleichwegeverbindung in unsere Zählung mit einbezogen worden, während das Gutachten der Planfeststellung genau dieser Forderung nicht gerecht wird", heißt es aus den Rathäusern. Zudem bestehe dort ohnehin ein absolutes Lkw-Fahrverbot. Außerdem hätten sie an zwei Donnerstagen außerhalb der Ferienzeit gezählt „und damit keineswegs an typischen Kurzarbeitstagen wie Freitag oder Montag', schreiben sie. Die Forderung der Freien Wähler aus Remseck nach einer eigenen Verkehrszählung wird von den Stadtspitzen dagegen begrüßt: „Dann sind wir gerne bereit, das jeweilige Datenmaterial auszutauschen und zu vergleichen'. Denn sie würden nicht, wie von Remsecks Oberbürgermeister Karl-Heinz Schlumberger angenommen, die Notwendigkeit einer zweiten Neckarbrücke insgesamt in Frage stellen, allerdings dürfe diese nicht am nun geplanten Standort und nicht in der Dimension realisiert werden.

Dass auch die IHK Region Stuttgart den Zeitpunkt für eine Verkehrszählung in Frage stellt, verwundere sie „angesichts deren einseitiger Haltung zugunsten der ,Andriof-Brücke"" zwar nicht. Ihnen sei aber wichtig, das Verfahren so schnell wie möglich stoppen zu lassen und „die dringend notwendige Aktualisierung der Entscheidungskriterien einzufordern', heißt es in dem Schreiben.

Von red, Kornwestheimer Zeitung vom 13.06.2009
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