Der Nordostring soll die Bundesstraßen B 14 und B 29 im Osten mit den Bundesstraßen B 10 und B 27 im Westen verbinden. Da dies momentan weder bei der Bevölkerung noch politisch durchsetzbar ist, fängt man mit dem Teil an, von dem man glaubt, dass er akzeptiert würde. Das ist die geplante Neckarbrücke bei Aldingen“, erklärt Joseph Michl, Vorsitzender der Arge NordOst. Bei den jetzt ausgelegten Plänen für ein „Neckarbrückle“ gehe es um nichts anderes als den Einstieg in den großen Nordostring.
Im Juni 2005 schrieb der damalige Regierungspräsident Udo Andriof dem IHK-Präsidenten Günter Baumann: „Diese Neckarquerung wäre kein Provisorium, sondern würde später Bestandteil des zweibahnigen Nord-Ost-Rings werden.“ Die jetzt geplante Neckarbrücke wäre auch in den Augen des RP nur ein „Provisorium“. Sie schafft mehr verkehrliche Probleme als sie löst, sagen die Brückengegner.
Von einer wirksamen Entlastung Remsecks könne keine Rede sein. Die heute vorhandenen Verkehrsströme würden lediglich etwas verschoben, zusätzlich werde neuer Transitverkehr angelockt. „Wir haben nachgewiesen, dass die vom RP für den Fall des Baus der neuen Brücke genannten Lkw-Zahlen viel zu niedrig waren“, so Michl. Bereits im Februar letzten Jahres hat die Arge ebenso wie die Fachleute der Stadt Fellbach das RP darauf hingewiesen. Trotzdem hat das RP noch im Sommer die unhaltbaren Zahlen als richtig verteidigt. Erst im November 2008 gestand die Behörde ihren „Fehler“ ein. War es tatsächlich ein Fehler? fragen die Brückengegner. Da der Lkw-Verkehr sehr viel Lärm und Abgase erzeugt, wurden vom RP beim Bau der neuen Brücke im Süden von Aldingen die Entlastungen der alten Neckarbrücke bei Neckarrems zu hoch und neue Belastungen, beispielsweise für Hegnach, zu gering vorhergesagt. Im Ergebnis sei die geplante Nordostringbrücke vom RP schöngerechnet worden, erklärt die Arge Nordost. Die Brücke würde schnell zum Nordostring ergänzt werden. Das RP habe den Weg dafür schon aufgezeigt. Die Kritiker befürchten jedoch: „Damit würde unsere schöne, freie Landschaft zwischen Kornwestheim, Stuttgart-Zuffenhausen, Zazenhausen, Mühlhausen, Remseck, Fellbach-Oeffingen, Schmiden und Waiblingen in einem Ausmaß zerstört, wie sich das heute kaum jemand vorstellen mag.
“Noch lebe der Steinkauz in der Büchenau. Eine Brücke, die sich in den großen Nordostring einfügen lässt und nur mit diesem einen Sinn ergebe, sei nicht akzeptabel. Die Arge Nord-Ost und andere haben ihrer Ansicht nach bessere Alternativen für eine neue Neckarbrücke aufgezeigt. „Da diese nicht mit dem wahren Ziel des RP, dem Bau des Nordostrings, vereinbar sind, wurden sie von der Behörde bisher abgelehnt“, so Michl. Die Arge-Nord-Ost stellt an mehreren Informationsabenden die Pläne des Regierungspräsidiums vor - so wie sie ausliegen. Dabei werden die Folgen der geplanten Brücke aufgezeigt und erklärt, warum diese Brückenpläne der Einstieg zum Bau des Nordostrings sind. Die Kritiker weisen auf die Möglichkeiten des Einspruchs hin.
Unter dem Motto: „Die Neckarbrücke des RP: Wünsche, Irrtümer und Falschmeldungen“ informiert die Arge-Nordost am 6. Mai um 19.30 Uhr im Saal im Alten Rathaus Mühlhausen, Veitstraße 1.
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