1400 Widersprüche zur Neckarbrücke

Remseck. Gegen die geplante Neckarbrücke bei Remseck-Aldingen sind beim Stuttgarter Regierungspräsidium rund 1400 Einwendungen eingegangen. Am Dienstag, 15. Juli, werden die Widersprüche in Fellbach diskutiert.

Eines der kontroversesten regionalen Verkehrsprojekte der vergangenen Jahre kommt nun in die entscheidende Phase. Die Pläne des Stuttgarter Regierungspräsidiums (RP) für eine rund 16 Millionen Euro teure Neckarbrücke zwischen Remseck-Aldingen und Fellbach haben im Neckartal einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Wegen der heftigen Proteste von Kommunen, Naturschutzverbänden und Anwohnern hat die Behörde ihre Pläne mehrfach überarbeitet. Nach Ablauf der Anhörungsphase liegen dem RP noch immer rund 1400 Einwendungen vor. Räumlich gesehen ist die Planungsbehörde den vielen Widersprüchen nicht gewachsen.

Deshalb werden die kritischen Punkte am Dienstag, 15. Juli, von 9 Uhr an in der Fellbacher Schwabenlandhalle (Hölderlinsaal) öffentlich erörtert. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Veranstaltung wegen der vielen Kritikpunkte am Tag darauf fortgesetzt werden muss. Alle Bürger, Kommunen und Verbände, die Einwendungen abgegeben haben, können dabei mit Vertretern der Behörde einzelne Punkte der Planung ansprechen. Der Regierungspräsident Johannes Schmalzl verspricht, dass alle Punkte ¸¸offen und fair verhandelt" werden.

Hauptargument der Kritiker sind Ängste vor mehr Verkehr, zu viel Lärm, Flächenverbrauch und ein zu starker Eingriff in die Naherholungsbereiche und Ackerböden. Die eigens gegründete Bürgerinitiative Arge Nordost hält das Vorhaben für einen ersten Schritt hin zu einem autobahnähnlichen Nordostring für Stuttgart. Die betroffenen Kommunen sind ebenfalls geteilter Meinung über die Pläne. Von Stuttgart, Remseck und Waiblingen kamen positive Signale, derweil wird das Vorhaben von Fellbach und Kornwestheim nach wie vor strikt abgelehnt. Insbesondere eine Brückenvariante des Planers Hans Billinger, die in der Nähe der bestehenden Brücke in Remseck-Neckarrems verlaufen könnte, sei vom RP voreilig verworfen worden.

Wer sich über diese Variante näher informieren will, kann nächste Woche eine Veranstaltung der Remsecker Grünen besuchen. Am Donnerstag, 3. Juli, wird Billinger persönlich erläutern, was er von der Brückenplanung des Regierungspräsidiums hält und welche Vorstellungen er selbst hat. Beginn der Veranstaltung ist um 19.30 Uhr im Gasthof Lamm in Remseck-Neckargröningen.

Von Markus Klohr,
Kornwestheimer Zeitung vom 26.06.2008
www.kwz.de

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