Zustimmung zur Neckarbrücke

Abspeck-Variante kommt an

Stuttgart - Die Hoffnung des Regierungspräsidiums, mit der am Montag präsentierten abgespeckten Variante für die geplante Neckarbrücke auf Akzeptanz zu stoßen, scheint sich zumindest teilweise zu erfüllen. Der Widerspruch in Waiblingen, Remseck und selbst in Fellbach hält sich in Grenzen.

Regierungspräsident Udo Andriof gab sich nach dem Treffen mit Landräten, Rathauschefs, IHK-Vertretern und Umweltschützern zuversichtlich. Die Sache sei "für die meisten Beteiligten weitgehend durch"; die Gesprächspartner hätten sich bereits mit Überlegungen zur weiteren Anknüpfung der Brücke ans Straßennetz beschäftigt.

Mit den jetzigen Plänen für das 15-Millionen-Euro-Projekt liegt Andriof auf der Linie des Fellbacher Oberbürgermeisters und CDU-Landtagsabgeordneten Christoph Palm, der im Frühjahr die zweispurige Neckarquerung als "Durchbruch" bezeichnet hatte. Fellbachs Erster Bürgermeister Hans Müller, am Montag als städtischer Abgesandter in Stuttgart, versprach eine "wertneutrale" Prüfung, ob der Standort ein akzeptabler Kompromiss sei. "Diese geplante Straße sieht jetzt schon viel mehr wie eine Landesstraße aus, die sich ins bestehende Straßennetz einpasst", so Müller.

Waiblingens OB Andreas Hesky hält die zweispurige Variante, die keine autobahnähnliche Trasse mehr darstelle, für akzeptabel. Die Weiterführung in Richtung B 14 müsse aber zu einer Entlastung des Waiblinger Stadtteils Hegnach führen. Remsecks Erster Bürgermeister Karl-Heinz Balzer ist erfreut, dass den Bedenken der Stadt im Hinblick auf die Höhe, die drei Spuren und auf den Lärmschutz für Aldingen Rechnung getragen wurde. Zufrieden mit den neuen Plänen ist Landes-Justizminister Ulrich Goll, zugleich FDP-Landtagsabgeordneter im Wahlkreis Waiblingen. Er hatte gemeinsam mit OB Palm die abgespeckte Variante der Brücke forciert. Damit sei das "Schreckgespenst einer vierspurigen Autobahn übers Schmidener Feld gebannt".

Ganz anders indes wertet der Naturschutzbund Baden-Württemberg die Pläne. Die unzureichenden Nachbesserungen seien "bloße Kosmetik", wettert Vorstandsmitglied Michael Eick aus Fellbach. Die neue Brücke werde "den Weg für den Bau eines großen Autobahnrings im Nordosten Stuttgarts ebnen".

Von Dirk Herrmann,
Stuttgarter Nachrichten vom 05.12.2007
www.stuttgarter-nachrichten.de

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