Neckarbrücke soll niedriger und schmaler ausfallen

Stuttgarter Nordostring:
Regierungspräsidium legt überarbeitete Planung für Flussquerung vor

Stuttgart - Die nahe Remseck geplante neue Neckarbrücke soll gegenüber den bisherigen Überlegungen niedriger über dem Fluss verlaufen und schmäler ausfallen. Regierungspräsident Udo Andriof stellte am Montag das überarbeitete Konzept vor.

Im Frühjahr hatte das Regierungspräsidium (RP) das Planfeststellungsverfahren für diese neue Landesstraße 1197 eingeleitet, die am westlichen Neckarufer zwischen dem Klärwerk Mühlhausen und Remseck-Aldingen beginnen und auf der anderen Seite nach 2800 Metern nahe dem Oeffinger Tennhof in die bestehende Landesstraße münden soll. Bei der zweitägigen Erörterung in der Fellbacher Schwabenlandhalle Mitte Juli zeichnete sich bereits jenes abgespeckte Modell der Flussquerung ab, das der Straßenplaner des Stuttgarter Regierungspräsidiums, Andreas Hollatz, nun in ein überarbeitetes Konzept einfließen ließ.

Die wichtigsten Änderungen:

Vom 15. Januar an werden die geänderten Pläne einen Monat lang in Stuttgart, Remseck, Kornwestheim, Fellbach und Waiblingen ausgelegt. Bis Ende Februar sind Einwendungen möglich. Im Frühjahr soll eine weitere Erörterungsveranstaltung folgen.

Der "ausgewogene Kompromiss" zeigt nach Andriofs Ansicht, "dass wir nicht eine Autobahn bauen, sondern ein regionales Verkehrsbedürfnis befriedigen wollen". Er sei zuversichtlich, "im ersten Halbjahr 2008 einen Abschluss zu erreichen". Andriof erwähnte dabei ein geplantes Impulsprogramm der Landesregierung mit zusätzlich 30 Millionen Euro "gerade für solche Maßnahmen". Deshalb sei es möglich, "dass wir sehr rasch den Bau bekommen".

Die Umweltschützer von der Arbeitsgemeinschaft Nordost (Arge) kritisierten am Montag, dass die Brücke nach wie vor als zentrales Teilstück des durchgängigen Nordostrings mit Erweiterung zur vierspurigen Fernstraße geplant sei. Dem RP gehe es darum, "den großen Autobahnring im Nordosten von Stuttgart durchzusetzen". Sinnvoller wäre stattdessen, auf alternative Lösungen wie den Bau einer Stadtbahnlinie zwischen Ludwigsburg und Waiblingen zu setzen. Von einem Kompromiss, wie behauptet, könne keine Rede sein. Andriof wolle "mit dem Kopf durch die Wand", weshalb die Arge den Widerstand gegen die Neckarbrücke fortsetzen werde.


Veränderter Neckarübergang: Umgedrehtes "Ohr", neuer Geh- und Radweg, nur noch zwei Spuren
Die Brückenauffahrt, das sogenannte Ohr, soll nach den neuen Planungen statt nach Stuttgart jetzt in Richtung
Remseck zeigen. Aufgenommen ins Konzept wurde ein 2,50 Meter breiter Geh- und Radweg.
Die Trasse wird zudem von drei auf zwei Spuren reduziert. (Foto: Stadtmessungamt Stuttgart / StN-Bearbeitung Lange)

Von Dirk Herrmann,
Stuttgarter Nachrichten vom 04.12.2007
www.stuttgarter-nachrichten.de

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