„Das kann so nicht bleiben", hatte Karlheinz Schmid in der jüngsten Sitzung des Zuffenhäuser Bezirksbeirats am 7. Oktober erbost gesagt. Mit einem Messgerät ausgestattet, hatte sich der Sprecher der FDP-Fraktion einige Tage zuvor auf den Weg gemacht, um den Lärmpegel, den Züge auf dem Eisenbahn-Viadukt verursachen, zu ermitteln. Zwischen 60 und 70 Dezibel kamen dabei heraus. Kein Wunder, dass vielen Zazenhäusern die Ohren klingeln. Zwar ist im Zuge der Erschließung des Neubaugebiets Hohlgrabenäcker der Lärmschutzwall auf der Westseite des Bahndammes verlängert worden. Im Bereich des Viaduktes, so die Klage vieler Bürger, habe sich aber nichts getan, was die dortige Situation verbessere. Ganz im Gegenteil: Da die Wand an der Westseite nun viel länger als die an der Ostseite sei, so die Klage von Anwohnern, werde der Viaduktbereich sogar noch stärker beschallt als vor dem Bau des neuen Walls.
Im Frühjahr hatte sich der Bürgerverein Zazenhausen an die Stadt gewandt und zunächst keine Antwort erhalten. Kurz vor den Sommerferien gab es dann Unterstützung seitens der SPD-Gemeinderatsfraktion. Die Genossen hatten beantragt, dass sich die Verwaltung mit einem wirkungsvollen Lärmschutz für die Ortsteile Zazenhausen, Hohlgrabenäcker und die Rotwegsiedlung befasst und darüber auch berichten soll. Vor kurzem hat das Rathaus geantwortet. Im Zusammenhang mit dem Bebauungsplanverfahren Böckinger Straße, heißt es in dem Schreiben vom 15. Oktober, werde zurzeit von der Bahn ein „detailliertes Schallgutachten" erstellt, welches auch den Körperschall des Bahnviaduktes berücksichtige. Vorgestellt werden soll es im Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats am 25. November.
Nicht
nur Baumaschinen machen Lärm: Züge, die über das
Zazenhäuser Bahnviadukt
rattern, sorgen bei den Anwohnern für Verdruss. Foto: Bernd Zeyer
Von Bernd Zeyer, Stuttgarter Nachrichten vom 06.11.2008
www.stuttgarter-nachrichten.de
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