Grüner Einband, 110 Seiten, Statistiken, Zahlen, Diagramme - so sieht er aus, der "Lärmminderungsplan Zuffenhausen". Insgesamt 79 Einzelmaßnahmen weist er aus. Diese reichen von veränderten Ampelphasen über leiseren Fahrbahnbelag bis hin zu Straßen-sperrungen und einem Lastwagen-Verbot. Unter dem Strich steht immer dasselbe Ziel: Der Lärm von Straße und Schiene soll reduziert werden. Entstanden ist der Plan in jahrelanger Arbeit. Beteiligt daran waren neben der Verwaltung vor allem der "Runde Tisch", ein Zusammenschluss von Zuffenhäuser Bürgern, Vereinen und Institutionen zur Lärmminderung. Beschlossen wurde das umfangreiche Werk am 13. November 2003 einstimmig vom Gemeinderat, rechtsverbindlich ist es allerdings nicht. Das bedeutet, dass die Gemeinde nicht verpflichtet ist, den Plan auch in die Tat umzusetzen.
Größtes Hemmnis ist die schlechte Finanzlage von Stadt, Land
und Bahn. Da sich das in naher Zukunft voraussichtlich kaum ändern wird,
werden noch einige Jahre ins Land ziehen, bevor es in Zuffenhausen merklich
ruhiger wird. "Die Realisierung wird sich über einen längeren Zeitraum hinziehen",
sagte Thomas Schene vom Amt für Umwelt- schutz und fügte hinzu: "Der Plan
ist eine Art Checkliste, bei dem man alle paar Jahre etwas abhaken kann."
Am liebsten abhaken würden die Zuffenhäuser den Punkt "LKW-Verbot". Vorbild
hierfür ist Vaihingen. Dort tritt ein derartiges Verbot 2005 in Kraft. Voraussetzung
dafür, dass auch in Zuffenhausen Lastwagen über 3,5 Tonnen von den Straßen
verbannt werden, ist ein Beschluss des Gemeinderats. Dieser ist auch für jede
andere Einzelmaßnahme des Lärmminderungsplans notwendig. Immerhin wurde in
den jüngst vergangenen Haushaltsberatungen ein Anfang gemacht: Die Lärmschutzwand
im Wohngebiet Elbelen entlang der B 10 kann gebaut werden, das Geld dafür
wurde bereitgestellt.
Ein kleiner Erfolg in einem anderen Bereich ist ebenso zu vermelden: im Sommer 2003 wurde die Bahnstrecke von Korntal nach Kornwestheim ins Lärmsanierungsprogramm der Bahn aufgenommen. Derzeit werden dafür noch Gutachten erstellt. Diese könnten noch vor Ostern fertiggestellt werden und sollen danach dem Bezirksbeirat und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Eine Umsetzung der passiven Maßnahmen, wie beispielsweise der Einbau von Schallschutzfenstern in Wohnhäuser entlang der Strecke wäre bereits in diesem Jahr möglich. Aktive Maßnahmen wie die Errichtung von Schallschutzwänden könnten 2005 in Angriff genommen werden. Bernd Zeyer
"Mittlerweile gibt es in Zuffenhausen fast wieder so viel
Verkehr wie vor der Inbetriebnahme der B10", sagt
Bezirksvorsteher Wolfgang Meyle. Foto: Bernd Zeyer
INFO: Die Ausstellung ist noch bis einschließlich Freitag, 26. März 2004, im Bezirksrathaus zu sehen. Die Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 8.30 bis 18 Uhr, freitags von 8.30 bis 14 Uhr.
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