Infos aus der Ausstellung "Lärmschutz in Zuffenhausen" | ||||||||||||||||||||||||||||||||
[ Aktualisieren ] [ Zurück ] Stuttgart-Zuffenhausen ist durch den Straßenverkehr hoch belastet und
wird durch ihn flächendeckend von einem Lärmteppich überzogen. An vielen
Hauptverkehrsstraßen werden Schallpegel von über 70 Dezibel am Tag und
über 60 Dezibel in der Nacht erreicht. Wegen der hohen Lärmemissionen
ist die Bundesstraße 10/27 gut zu erkennen. Darüber hinaus führt auch
der Schienenverkehr zu hohen Lärmbelastungen, insbesondere an den beiden
Güterzugstrecken. Durch die vielen nachts fahrenden Güterzüge sind die
Konflikte dort sogar noch kritischer als beim Straßenverkehr. Das Maßnahmenkonzept des Lärmminderungsplans Zuffenhausen basiert weitgehend
auf Vorschlägen, die ein Runder Tisch erarbeitet hat. An diesem Runden
Tisch haben örtliche Bürgervereine und -initiativen, Handels- und Wirtschaftsverbände
sowie Umweltschutzorganisationen und Verkehrsunternehmen mitgewirkt.
Das Konzept sieht zahlreiche verkehrslenkende Maßnahmen vor wie Rückbau
des Straßenquerschnitts, Umgestaltung von Straßenkreuzungen, geeignete
Ampelschaltungen an Kreuzungen zur Verringerung des Durchgangsverkehrs
sowie ein großräumiges Fahrverbot für Lkw, von dem Anlieger ausgenommen
sind. Ergänzt wird der Maßnahmenkatalog durch Lärmschutzwände an der
B 10 und den Bahnstrecken sowie Maßnahmen zur Förderung des ÖPNV
und des Rad- und Fußgängerverkehrs. |
||||||||||||||||||||||||||||||||
Ablaufschema der Lärmminderungsplanung: | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Der erste Schritt der Lärmminderungsplanung ist die Erfassung der bestehenden
Lärmbelastung und ihre Darstellung in Schallimmissionsplänen (Lärmkarten),
hier für den Straßenverkehr Nacht. Der Immissionsempfindlichkeitsplan
gibt in Abhängigkeit von der Schallquellenart, der Tageszeit und der
Schutzwürdigkeit der Nutzung die zulässigen Schallimmissionen an. Durch
den Vergleich des Schallimmissions- mit dem Empfindlichkeitsplan erhält
man den Konfliktplan. Dieser gibt Auskunft über die Einhaltung oder
Überschreitung der zulässigen Schallimmissionen. Für die Gebiete mit
Überschreitungen, die Konfliktgebiete, sollen Lärmminderungsmaßnahmen
durchgeführt werden. Das Maßnahmenkonzept bildet das Kernstück des Lärmminderungsplans.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||
Gehörschädigung ist unwiderruflich | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Bereits ab 85 db(A) wird es für das Gehör gefährlich.
Viele Menschen, die Lärm in dieser Stärke über Jahre
hinweg auf sich einwirken lassen, müssen mit Gehörschäden
rechnen. Ab 90 db(A) sind alle Ohren auf Dauer gefährdet. Ein zu
lautes Geräusch kann die Gehörzellen so stark schädigen,
dass sie sich nie wieder erholen. Sie sterben nach und nach ab, und
die große Anzahl der Hörzellen wird unwiderruflich kleiner.
Doch mit dem zunehmenden Verfall der Zellen ist das Gehirn nicht mehr
in der Lage, die nur noch fragmentarischen Signale zu deuten. Worte
werden verstümmelt, Sprache und Hintergrundgeräusche vermischen
sich, Musik verliert ihr Klangbild. Ein Gehörschaden kann operativ nicht behoben werden. Er ist irreparabel. |
||||||||||||||||||||||||||||||||
Wie wirkt Lärm? | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Davon auszugehen, dass Schall von unter 85 dB(A) die Gesundheit nicht beeinträchtigt, ist zu einfach. Der Mensch besteht ja nicht nur aus dem Gehör. Vielmehr wandelt das Gehör die Schallschwingungen in Nervenimpulse um, die an das Gehirn und dort an den ganzen Körper weitergeleitet werden. So wirkt der Schall auf den ganzen Menschen (extra-aurale Wirkung) ein. Solche extra-aurale Wirkungen des Schalls verursachen psychophysiologische Antworten des Körpers. Wenn Lärm kein einmaliges Ereignis ist, wird dieser für den Ruhesuchenden oder am Arbeitsplatz zur Belastung, welche wiederum körperliche Stressreaktionen hervorruft. Außer den Wirkungen auf das Gehör, erzeugt Lärm also auch körperliche Stressreaktionen. |
||||||||||||||||||||||||||||||||
Lärm ist unerwünschter Schall | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Gerade weil Lärm unerwünschter Schall ist, sind es nicht nur die ganz lauten Geräusche, wie sie z.B. von einer Kreissäge abgestrahlt werden, sondern auch relativ "leise" Geräusche, wie z.B. von einer Büromaschine, die als Lärm empfunden werden. Lärm kann
|
||||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenverkehr | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Bei Umfragen zur Lärmbelästigung wird an erster
Stelle immer der Straßenverkehr genannt. Hintergrund hierfür dürfte neben
der teilweise erheblichen Pegelhöhe der Straßenverkehrsimmissionen auch
die im Vergleich zum Schienennetz und anderen Lärmquellen flächenhafte
Verteilung des Straßennetzes sein. Jeder ist mehr oder weniger von den
Straßenverkehrsimmissionen betroffen. Die Zunahme des Verkehrs, insbesondere des Güterverkehrs (1 Lkw ist ungefähr so laut wie 10 Pkw) kompensierte bisher den Erfolg der Lärmminderung am Einzelfahrzeug, so dass zur Lärmminderung weitere Maßnahmen (Geschwindigkeitsreduzierung, örtliche und zeitliche Fahrverbote für Lkw, Flüsterasphaft, etc.) getroffen werden müssen. |
||||||||||||||||||||||||||||||||
Schienenverkehrslärm | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Bei elektrobetriebenen Schienenfahrzeugen
ist das Rad-Schienensystem die Hauptgeräuschquelle. Eine Schiene ist nicht
glatt, sondern sie besitzt eine Rauheit. Beim Abrollen des Rades auf der
Schiene wird das Rad und die Schiene deshalb zu Schwingungen angeregt,
welche dann als Luftschall abgestrahlt werden. Auch unrunde Räder regen das System zu Schwingungen an. Unrunde Räder beschädigen wiederum die Glattheit der Schiene, so dass hier eine Wechselwirkung der Ursachen auftritt. |
||||||||||||||||||||||||||||||||
Landeshauptstadt Stuttgart - Amt für Umweltschutz: "Lärmminderungsplan Stuttgart - Zuffenhausen" |
||||||||||||||||||||||||||||||||