Künftigen Schülern
droht schon jetzt der Rotstift
Zazenhäuser Grundschule soll erweitert werden - Finanzverwaltung
möchte kleinere Klassenzimmer
Zazenhausen. Durch die Aufsiedlung des
Areals Hohlgrabenäcker könnte Zazenhausen bis zu 1200 neue
Einwohner bekommen. Da viele davon Kinder wären,
muss die Grundschule erweitert werden.
Die Pläne dafür wurden vor kurzem dem
Zuffenhäuser Bezirksbeirat vorgestellt.
101 Kinder besuchen die Grundschule Zazenhausen in diesem Schul- jahr.
Nach einer Aufsiedlung der Hohlgrabenäcker wird diese Zahl sprunghaft
ansteigen. Für 2009/2010
beispielsweise rechnet das Schulverwaltungsamt mit 152 Kindern, für
2012/2013 gar mit
239. Die einzügige Lehranstalt bräuchte auf
jeden Fall einen zweiten Zug, das ginge
natürlich nur mit entsprechenden Räumen.
Wie eine eventuelle Erweiterung aussehen
könnte, darüber hat sich das Schulverwaltungs- amt Gedanken
gemacht und einen Vorprojektbeschluss erstellt. Roland Steiner,
stellvertretender Leiter der Behörde, stellte
diesen im Zuffen- häuser Bezirksbeirat vor.
Momentan gibt es fünf Klassen in der Grundschule an der
Landsknechtstraße.
Bei einer Aufsiedlung der Hohlgrabenäcker
würde der Platz nicht mehr
ausreichen.
Die Planungen gehen von einem Raumbedarf von 498 Quadratmetern aus.
Vier Klassenzimmer, jeweils ein Mehrzweck-, Kurs- und Betreu-
ungsraum für die verlässliche
Grundschule sind darin ebenso berück- sichtigt wie genug Platz für
einen Verwaltungsbereich. Die Verwirk- lichung dieses Vorhabens
wird mit 2,47 Millionen Eure veranschlagt.
Nicht darin enthalten ist ein Gymnastiksaal,
der noch einmal 500 000 Euro kosten würde.
Der Saal könnte unter anderem für verschiedene Bewegungsspiele
oder für Versammlungen genutzt werden. Noch lieber freilich
wäre Schulleiterin Astrid Arhelger eine Turnhalle. Schon jetzt,
so erklärte sie den Bezirksbeiräten, sei das sportliche Angebot
an der
Schule sehr eingeschränkt. "Unsere Kreativität hat Grenzen",
fügte Arhelger hinzu.
Sowohl Gymnastikraum als auch Sporthalle scheinen finanziell allerdings
in weiter
Ferne. Und nicht nur das: selbst das Raumpro- gramm des Schulverwaltungsamtes
sorgte
dafür, dass bei der Finanzverwaltung der
Rotstift gezückt wurde. Dort ist man der
Meinung, dass die Grundschule zukünftig
auch mit 372 anstatt mit 498 Quadratmetern
auskommen kann. Diese Reduzierung soll laut dem Referat WFB (Wirtschaft,
Finanzen und Beteiligungen) vor allem durch eine
Verkleinerung der Klassenzimmer von 66 auf
54 Quadratmeter erreicht werden.
Wenig Alternativen gibt es beim Standort
des Erweiterungsbaus. Dafür steht nur die
Fläche des momentanen Bolzplatzes zur Verfügung. Dieser müsste
verlegt werden. Der
dort entstehende Neubau hätte drei Ge-
schosse: Im Erdgeschoss sind die sanitären
Anlagen vorgesehen, im ersten Stock zwei
Klassenzimmer sowie Mehrzweck- und Kursraum und im zweiten Stock vier
Klassenzimmer. Der Neubau soll nicht direkt ans bestehende Schulgebäude
angebaut, sondern per
Verbindungssteg angekoppelt werden.
Der Zuffenhäuser Bezirksbeirat schlug
sich eindeutig auf die Seite des Schulverwaltungsamtes. Einstimmig wurden
die Kürzungen der Finanzverwaltung abgelehnt, stattdessen wurde
am Ratstisch die Verwirklichung der Gymnastikhalle gefordert. Zudem
soll im Rathaus geprüft werden, ob auf dem
gegenüberliegenden Gelände eine Turnhalle
und/oder eine Kindertagesstätte gebaut werden und auch der Bolzplatz
dorthin verlegt
werden kann.
Von Bernd Zeyer (Text und Foto)
Stuttgarter Nachrichten vom 25.10.2005
www.stuttgarter-nachrichten.de
|