Spiel und Sport unter einem Dach
Kindertagesstätten und Turnhalle
sollen in Zazenhausen vereint werden
(lc) Zwei Probleme, eine Lösung: Die Gebäude
der beiden Zazenhäuser Kindertageseinrichtungen
sind dringend sanierungsbedürftig, und die zwei
Gymnastikhallen vor Ort sind für den Schulsport
ungeeignet. Aus diesen beiden Missständen soll in
Zazenhausen nun eine Tugend gemacht werden. In
der Landsknechtstraße kann ein Neubau errichtet
werden, der künftig sowohl die Kindertagesstätten
als auch die „Sportler" beherbergen soll.
„Alle unter einem Dach", könnte der Titel der Gemeinderatsdrucksache
311/21107 lauten. Hierbei geht es nämlich um die
gemeinsame Baumaßnahme einer dreigruppigen Kindertageseinrichtung
und einer Turnhalle in der Landsknechtstraße/Vogteiweg in Zazenhausen. Da die
Gebäude der beiden Kitas marode sind und den Mädchen sowie
Jungen vor Ort keine geeignete Turnhalle für den
Schulsport zur Verfügung steht, hat man sich entschieden, einfach beide Maßnahmen zu einer
zusammenzufassen. Ein Standort findet sich ja auch meistens
leichter als gleich zwei.
Die Probleme, die eigentlich zu dem Neubau zwingen, liegen
auf der Hand - und zwar in zweierlei Hinsicht. Zunächst
einmal erhöhen sich die Schülerzahlen durch die Aufsiedlung
der Hohlgrabenäcker, sodass an der Grundschule Zazenhausen
künftig mit rund 220 Kindern in acht Klassen zu rechnen ist.
„Diese hohe Anzahl an Schülern können wir in Sachen Sport
nicht gerecht werden. Zwar stehen uns der an der Schule vorhandene Gymnastiksaal
und der Raum des TV Zazenhausens zur Verfügung, aber in beiden ,Hallen`
können keine grundschulspezifischen Übungen praktiziert werden.
Da die Räume beide zu klein sind, sind Ballspiele
oder Geräteturnen unmöglich",
erklärte Beate Westhauser vom Schulverwaltungsamt. Mit dem
Bau der sogar über der Norm
liegenden Turnhalle könnte dieser Missstand aus der Welt geschaffen werden.
Blieben da noch die Kindertageseinrichtungen: Die Kita in
der Bilihildstraße 9 mit einer
Gruppe und die evangelisch/katholische Einrichtung im Entenweg 20 mit
zwei Gruppen sind dringend sanierungsbedürftig. Da die Renovierung der
Gebäude aus wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll ist und
einer der kirchlichen Träger „aussteigen" will,
sollen diese drei Gruppen organisatorisch zusammengefasst und in dem
Neubau untergebracht werden.
„Wir sind froh über diese Überlegung, da wir schon lange
auf Standortsuche für die Kindertagesstätten sind", sagte
Thomas Maier vom Jugendamt.
Der nun erstellte Entwurf zeigt, dass sich in dem 1052
Quadratmeter großen Gebäude
die beiden Vorhaben (Kita/Turnhalle) gut ergänzen, obwohl beide
ganz für sich stehen. Lediglich die hochwertige Technik, wie beispielsweise der
vorgesehene Aufzug, soll gemeinsam genutzt werden. Auch
die Planer des Hochbauamts schwärmen von der „sehr guten
Mebrfachlösung", wobei das Gebäude das „entscheidende
Bindeglied zwischen Schule und Kindertageseinrichtung" darstellt.
Ebenso erfreut zeigte sich der Zuffenhäuser Bezirksbeirat,
dem die Pläne nun vorgestellt wurden. Dr. Hartmut Brauswetter (CDU) beispielsweise war
froh, dass das Hickhack um die Standortsuche. nun endlich ein
Ende finden könnte. Uwe Mammel von den Sozialdemokraten
ergänzte: „Der erste Eindruck ist sehr positiv. Nun soll das
Projekt mit voller Kraft realisiert werden. Ich freue mich
auch, dass die Belange des Sports in den Planungen miteingeflossen sind." Allerdings
machte der Lokalpolitiker auch darauf aufmerksam, dass sich
das Gremium nun mit vereinten
Kräften für die Maßnahme einsetzen und diese für
den Doppelhaushalt 2008/2009 anmelden muss. Insgesamt würde der
Neubau, der voraussichtlich im Juli 2009 fertiggestellt werden
könnte, mit 3,43 Millionen Euro zu Buche schlagen. Das Schulverwaltungsamt wird aber beim
Land einen Antrag auf Förderung nach den „Richtlinien des
Kultusministeriums für die Förderung des Baus von kommunalen
Sporthallen und -freianlagen" zum Programmjahr 2008
stellen. Nach diesen Richtlinien ist, ein Zuschuss in Höhe von
265 000 Euro möglich.
Aus "Zuffenhäuser Woche", Mittwoch,
18. Juli 2007
www.eHeinz.de
|