Einstein könnte bald nach Zazenhausen kommenAn der Landsknechtstraße soll für 3,5 Millionen Euro eine Kindertagesstätte samt Turnhalle gebaut werdenZazenhausen. Nachdem als Standort das Flurstück Ecke Landsknechtstraße/Vogteiweg feststeht, nehmen die Pläne für die neue Kindertageseinrichtung konkrete Formen an. Im Zuffenhäuser Bezirksbeirat wurde das knapp 3,5 Millionen Euro teure Vorhaben vorgestellt.„Ich bin froh, dass die Tageseinrichtung endlich kommt", sagte Thomas Maier vom Jugendamt in der jüngsten Bezirksbeiratssitzung und erntete allgemeines Kopfnicken aus: der Runde der Lokalpolitiker. Dass Zazenhausen einen neuen Kindergarten braucht, war schon lange klar. Wo die Einrichtung gebaut werden soll, allerdings nicht. Vor allem das Liegenschaftsamt hätte den Standort lieber westlich der Grundschule im Bereich des Lärmschutzwalls gesehen. Am Zuffenhäuser Ratstisch hingegen wurde das städtische Flurstück Ecke Landsknechtstraße/Vogteiweg bevorzugt. "Zum Glück hatte der Gemeinderat ein Einsehen", brachte SPD-Sprecher Uwe Mammel die Erleichterung seiner Kollegen aus allen Fraktionen auf den Punkt. Im April hatte sich der Ausschuss für Umwelt und Technik für den Standort entschieden. Sowohl die eingruppige städtische Kindertagesstätte an der Bilihildstraße als auch die evangelisch/katholische zweigruppige Einrichtung am Entenweg sind seit einiger Zeit dringend renovierungsbedürftig. Eine Sanierung der Gebäude wäre jedoch unwirtschaftlich, deshalb war ein Neubau unumgänglich geworden. Zusammen mit der neuen dreigruppigen Tageseinrichtung wird eine Turnhalle gebaut. Diese wird 16 auf 27 Meter messen und damit genug Platz für Kindergartenkids, Grundschüler und auch Sportvereine bieten. In den beiden Gymnastikräumen, die es bislang im Schulgebäude und im Vereinsheim des TV Zazenhausen gibt, konnte weder Ball gespielt noch an Geräten geturnt werden. Tagesstätte und Turnhalle werden miteinander verbunden und bekommen ein gemeinsames Foyer. Auch Haustechnik und Aufzug sollen gemeinsam genutzt werden. Außerdem ist eine Verteilerküche vorgesehen. Samt Einrichtung und Sportgeräten wird das Vorhaben knapp 3,5 Millionen Euro kosten. Um sich harmonisch in die Umgebung einzufügen, werden die neuen Häuser gestaffelt dem Gelände angepasst. „Die Turnhalle duckt sich im Vergleich zur Nachbarbebauung regelrecht weg", erklärte Alexander Hofmann vom Hochbauamt den Bezirksbeiräten. Die Fassade soll aus großflächigen Holztafeln bestehen. Innen wird Flexibilität groß geschrieben. Durch klappbare Wände können die Räumlichkeiten jederzeit den Bedürfnissen angeglichen werden. Hintergrund dafür sind Erfahrungen und Erkenntnisse des Konzepts „Einstein in der Kita". Dieses Konzept soll den Kindern selbstständiges Lernen ermöglichen, sie in ihren Bildungsprozessen unterstützen und die Sinne anregen. Sollte der Stuttgarter Gemeinderat dem Projekt zustimmen und die entsprechenden Gelder im kommenden Doppelhaushalt bereitstellen, könnte der Baubeschluss im März 2008 erfolgen. Fertig werden würden Kindertagesstätte und Turnhalle dann voraussichtlich im Juli 2009. Noch nicht entschieden ist, wer die Trägerschaft des Kindergartens übernehmen wird. Diese soll zunächst ausgeschrieben werden. Falls sich kein Interessent findet, wird die Stadt wohl in die Bresche springen müssen.
Text und Foto von Bernd Zeyer |
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