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Umweltqualität zentrales Thema bei der Hauptversammlung des Bürgervereins Zazenhausen

Der Bürgerverein Zazenhausen lud am Freitag, den 20. März zur 37. Jahreshauptversammlung ein. Neben Bezirksvorsteher Gerhard Hanus und Stadtrat Stefan Palmer konnte der Vorstand Reinhold Weible weitere 60 interessierte Mitglieder und Gäste begrüßen. Die Verbesserung und Erhaltung der Umweltqualität waren zentrale Themen bei der diesjährigen Hauptversammlung. Der Tätigkeitsbericht der Vorstandschaft wurde in bewährter Weise durch eine parallel gezeigte Präsentation ergänzt und veranschaulicht.


Der Vorsitzende des Bürgervereins Zazenhausen, Reinhold Weible, begrüßt
Bezirksvorsteher Gerhard Hanus (beide stehend) auf der diesjährigen Hauptversammlung

Seit der Gründung des Bürgervereins vor 37 Jahren ist der “Nord-Ost-Ring“ eines seiner Kernthemen. Zwar gilt immer noch das Planungsverbot der ersten Rot-Grünen Bundesregierung, aber das Regierungspräsidium plant eine neue Neckarbrücke nördlich von Mühlhausen, die offenkundig und zweifelsfrei auf einen Weiterführung zur B27 zwischen Zazenhausen und Kornwestheim angelegt ist. Joseph Michel, Vorstand der ARGE Nord-Ost, informierte über die bevorstehende dritte Planauslage und Erörterungsverhandlung der sogenannten Andriof-Brücke. Die neue Neckarquerung wird als Lösung zur Entlastung der Brücke bei Neckarrems verkauft. Letztendlich ist sie aber als Teil des Nord-Ost-Rings gedacht, und wird so einen gewaltigen überregionalen Verkehrsstrom in unsere Region führen. Der Bürgerverein Zazenhausen und die ARGE Nord-Ost werden mit einem neuen Flyer die Bevölkerung zu Einsprüchen aufrufen.

Über die Jahresaktivitäten des “Arbeitskreis Biotopvernetzung Zuffenhausen, Zazenhausen, Mühlhausen“ berichtete Henry Vogt. Der Bürgerverein Zazenhausen organisierte zum dritten Mal in Zusammenarbeit mit dem Amt für Umwelt und Naturschutz eine Baumpflanzaktion. Es beteiligten sich 24 Personen die insgesamt 79 hochstämmige Obstbäume auf ihren Streuobstwiesen nachpflanzten. Auch die Maßnahmen zur Renaturierung des Feuerbachs, im Gebiet des ehemaligen Sportplatzes am Brunnenrain, wurde vorgestellt.

Michael Röger berichtete, dass in Folge des Neubaugebiets Hohlgrabenäcker die Zazenhäuser eine deutliche Zunahme des Verkehrs in Richtung Freiberg/Rotweg über die verkehrsberuhigte Spitalhofstraße und auch in Richtung Mühlhausen und Zuffenhausen befürchten. Als kleinster gemeinsamer Nenner hat das Amt für Verkehrsplanung und Stadtgestaltung zur “Statusbestimmung vor der Aufsiedelung der Hohlgrabenäcker“ eine Verkehrszählung zugesagt.

Laut Kathrin Scheck ist der “Förderverein für den ökumenischen Kindergarten Zazenhausen e.V“ seinem Vereinsziel sehr nahe gekommen. Die evangelische und katholische Kirchengemeinde bewerben sich gemeinsam um die Trägerschaft des neuen Kindergartens mit 3 Gruppen und 62 Plätzen. In Zazenhausen hofft man auf den Erfolg der Bewerbung um auch in Zukunft den einzigen ökumenischen Kindergarten in ganz Stuttgart zu haben. Für den Neubau der Kindertagesstätte und einer Sporthalle sind im Haushalt 2008/2009 der Stadt Stuttgart insgesamt 3,4 Mio. € eingestellt.

Schlaflose Nächte bereitet den Zazenhäusern allerdings der Bahnlärm. Auf dem Bahndamm nördlich des Viaduktes stehen nun beidseitig Schallschutzwände. Laut Peter Gramberg, Referent für Bahnlärm im Bürgerverein, ist die Eisenbahnbrücke die offensichtliche Schwachstelle in Bezug auf Luftschalldämmung. Der Bahnlärm schallt vom Viadukt ungedämmt in das Tal und auf die Wohnbebauung. Gemeinderat, Bezirksbeirat und die Stadtverwaltung wurden auf diesen unbefriedigenden Zustand hingewiesen und Stellungnahmen eingefordert. Ein neues Lärmgutachten ist in Arbeit, doch es ist zu erwarten, dass trotz erheblicher Spitzenschallpegel die rechnerisch gemittelten Dauerschallpegel innerhalb der antiquierten gesetzlichen Grenzwerte liegen. Ohne politische Unterstützung aus dem Gemeinderat ist eine Verbesserung der Lärmsituation im Bereich des Eisenbahnviadukts in Zazenhausen nicht möglich. Wobei alle Fraktionen des Gemeinderates, außer der Größten, ihre Unterstützung zugesagt haben. Stadtrat Palmer und Bezirksbeirat Karl-Heinz Schmid haben unter anderem auch eigene Presseberichte zum Thema “Brückenlärm“ veröffentlicht.

Nach dem Bericht des Vorstandes standen Neuwahlen an. Der „alte“ Kernvorstand (Durchschnittsalter 48 Jahre) um den Vorsitzender Reinhold Weible wurde im Amt bestätigt. Aus beruflichen und persönlichen Gründen schieden drei Beisitzer aus. Erfreulicherweise konnten die Posten wieder kompetent besetzt werden.


Dem neu gewählte Ausschuss des Bürgervereins Zazenhausen gehören an (von links):
Reinhold Weible (Vorsitzender), Kathrin Scheck, Michael Röger, Henry Vogt, Nicole Gaßmann,
Beatrice Jacob, Ulrich Kunzmann und Richard Kehl. Es fehlen: Brigitte Wellner und Natalie Spahr.

Zusätzliche neue bzw. noch offene Punkte will der Bürgerverein im kommenden Geschäftsjahr bearbeiten. So ist das Erscheinungsbild der “Ortsmitte von Zazenhausen“ rund um den Dorfbrunnen von Verfall und Leerstand geprägt. Originalzitat aus der Versammlung: “Mit Besuch kann man nicht durch Zazenhausen laufen, ohne sich zu schämen“. Der Bürgerverein wird versuchen zusammen mit der Stadt und den Eigentümern eine Lösung zu finden.

Das Thema Jugendräume/Jugendhaus für Heranwachsende ist noch offen. Zusammen mit dem Bezirksamt und den Zazenhäuser Vereinen und Institutionen soll eine Lösung gesucht werden.

Auch die Einzäunung der städtischen Talwiese zwischen Feuerbach und Taläckerstraße schreit nach einer Sanierung. Wenn die Wiese zur Müllkippe und zum Hundespielplatz verkommt, ist auch das Gras als Viehfutter nicht mehr zu gebrauchen.

Zum Abschluss konnte sich der Bürgerverein spendabel zeigen. Er war im letzten Jahr erstmalig auf dem Zazenhäuser Weihnachtsmarkt vertreten. Der Verkauf des neu aufgelegten “Das Zazenhäuser Kochbüchle“ lief sehr gut. Der Erlös aus der Gesamtauflage von 300 Büchern, die nun zu 60 % verkauft sind, wurde vom Bürgerverein vorfinanziert und wie angekündigt für die Jugendarbeit in Zazenhausen zur Verfügung gestellt. Einen Scheck über je 375 EURO erhielten der Turnverein Zazenhausen, die Jugendfeuerwehr sowie die Kinderkirche. Bei der Einweihung unseres neuen Kindergartens in der Frundsbergstraße erhält dieser ebenfalls eine Spende in gleicher Höhe.


Einen Scheck erhielten die Kinderkirche (Pfarrerin Ute Bögel), der Förderverein ev.-kath. Kindergarten (Kathrin Scheck),
die Jugendfeuerwehr (Ralf Nies, Kommandant) und der Turnverein Zazenhausen (Uli Belschner, Jugendwart).

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