„Das ist wirklich eine lange Geschichte", so Meyle. "Vor 21 Jahren ist mit den Planungen im Gebiet Hohlgrabenäcker in Zazenhausen begonnen worden." In seiner jüngsten Sitzung hatte der Bezirksbeirat zur Auslegung des Bebauungsplans Stellung zu nehmen.
Bereits 1984 wurde für das Gebiet ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Allerdings wurde dann festgelegt, dass die Ortserweiterung Zazenhausens schrittweise erfolgen soll. Als erster Teil das Neubaugebiet Kirchäcker, als zweiter das an der Sturmfeder- straße, danach folgte die Ortskernerneuerung und -sanierung.
Nun ist das Gebiet Hohlgrabenäcker an der Reihe. Es liegt am nördlichen Hang des Feuerbachtals, wird im Nordosten durch den Damm der Bahnlinie und im Nordwesten von landwirtschaftlichen Flächen begrenzt. Im Süden befindet sich die Wohnbebauung entlang der Zazenhäuser und Blankensteinstraße.
Die Stadt Stuttgart will mit der Aufsiedelung insbesondere Wohnbedarf für junge Familien decken. Für das Neubaugebiet in Zazenhausen sind insgesamt etwa 380 bis 400 Wohn- einheiten vorgesehen, rund 80 davon im geförderten, der Rest im privaten Wohnungsbau. Laut Karl-Theo Maurer vom Amt für Stadtplanung und -erneuerung ist mit fast 50 Prozent Einzel- und Doppelhäusern eine „gute Mischung" gegeben. Maurer betonte außerdem, dass das städtische Programm „preiswertes Wohneigentum" keinesfalls mit Sozial- wohnungsbau zu vergleichen ist.
Keinesfalls alltäglich war schließlich die Abstimmung im Bezirksbeirat. Zunächst wurde über den Antrag der SPD-Fraktion befunden: die komplette Ablehnung der Bebauung - unter anderem wegen des starken Eingriffs in die Natur und dem zu erwartenden Einwohnerzuwachs für Zazenhausen von etwa 68 Prozent. Auf Wunsch eines Großteils des Gremiums fand eine geheime Abstimmung statt. Das Ergebnis: sieben zu sieben. „Fast wie bei der Bundestagwahl", so Meyle. „Aber nach der Geschäftsordnung im Bezirksbeirat ist bei Gleichstand der Antrag abgelehnt."
So wurde anschließend über den Auslegungsbeschluss des Bebauungsplans offen votiert. Die Zustimmung fiel -mehrheitlich aus - mit den Zusätzen, dass es statt 80 nur 50 geförderte Wohneinheiten geben soll. Außerdem sollen laut dem CDU-Antrag Einzel- häuser vorrangig genehmigt und private Bauherren bevorzugt werden. Eine Verkehrs- konzeption und die Prüfung des Schallschutzes wurden ebenfalls gefordert.
Auch in der Sitzung des Umwelt- und Technikausschusses (UTA) der Stadt am gestrigen Dienstag (04.10.05) wurde dem Antrag zugestimmt.
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