Tunnel lässt Zazenhausen weiter zusammenwachsen

Zazenhausen. Die Unterführung zwischen Neubaugebiet Hohlgrabenäcker und Ortskern soll Ende 2011 fertig werden.

Durchschauen kann man jetzt schon, durchlaufen wird man erst Ende 2011 können: Der neue Tunneldurchgang unter dem Bahndamm wird das Neubaugebiet Hohlgrabenäcker mit dem Zazenhäuser Ortskern verbinden. In den vergangenen Tagen konnte allerdings nicht gearbeitet werden, da es statische Probleme gab. „Ich gehe davon aus, dass es kommende Woche weiter geht", sagt Uwe Schade, Projektleiter des Erschließungsträgers STEG Stadtentwicklung GmbH.

Insgesamt 38 Meter lang wird das trichterförmige Röhrenbauwerk sein, dessen engste Stelle mit fünf Metern Breite und drei Metern Höhe in der Tunnelmitte ist. Nach außen hin wird der Tunnel dann wieder breiter. Diese Form, das erläutert Schade, sei deshalb gewählt worden, weil so der Lichteinfall am größten sei. Seitenwände und Decken werden zusätzlich beleuchtet.

Schwierigkeiten hat es in den vergangenen Tagen mit dem Untergrund gegeben. Der Lehmboden ist weicher, als zunächst angenommen, deshalb muss vor dem Weiterbau erst eine neue Statik berechnet werden. Noch in diesem Jahr soll die Bodenplatte verlegt werden. Fertig werden soll der Tunnel Ende 2011. Der Zugverkehr wird. durch den Bau kaum behindert. Lediglich nachts und an Wochenenden gibt es Sperrzeiten, in denen Züge nur in eine Richtung verkehren dürfen.

„Die Unterführung ist wichtig, um das Neubaugebiet mit dem Ortskern zu verbinden", sagt Stefan Oehler vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung. Die Pläne dafür hätten schon ebenso lange in der Schublade gelegen wie die Pläne für die Bebauung der Hohlgrabenäcker. Das hat übrigens auch Auswirkungen auf die Finanzierung des insgesamt 4,4 Millionen Euro teuren Vorhabens. Im Erschließungsvertrag ist nämlich festgelegt, dass die rund 100 Grundstückseigentümer 70 Prozent der Kosten tragen, den Rest bezahlt die Stadt.

Gedacht ist die Unterführung für Fußgänger und Fahrradfahrer. Allerdings darf sie auch von Rettungsfahrzeugen benutzt werden. Damit Autofahrer nicht den Weg unterm Bahndamm benutzen, werden umklappbare Poller aufgestellt.


Den freien Blick gibt es schon jetzt, den freien Durchgang erst Ende 2011

Von Bernd Zeyer, Stuttgarter Nachrichten vom 30.10.2010
www.stuttgarter-nachrichten.de

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