Zuckerbirnenweg, Bohnapfelweg, Sauerkirschenweg, Nussbaumweg - Wege und Straßen weisen auf die ursprüngliche landwirtschaftliche Nutzung des 16 Hektar großen Neubaugebietes Hohlgrabenäcker am Stadtrand von Stuttgart hin. An dem von Äckern, Streuobstwiesen und Kleingärten geprägten Südhang entsteht seit Herbst 2007 ein neues Quartier mit rund 400 neuen Wohnungen.
Am Rande eines Naturschutzgebiets soll auch die Beleuchtung von Straßen
und Wegen besondere Kriterien erfüllen: Ausreichende Helligkeit, gleichmäßige
Lichtverteilung, wenig Streulicht und geringer Energieverbrauch.
"Die eingesetzten Natriumdampflampen sind hocheffizient und sehr wirtschaftlich.
Außerdem wird ihr gelbliches Licht von Insekten nicht wahrgenommen",
betont Andreas Lorey, Fachbereichsleiter Straßenbeleuchtung bei der
EnBW Regional AG.
Effiziente Lampen sind in diesem Projekt aber nicht das einzige Mittel, um
Energie zu sparen. Alle 130 Leuchten sind mit modernen elektronischen Vorschaltgeräten
ausgestattet, die den Energieverbrauch um zehn Prozent senken, ohne das Beleuchtungsniveau
zu reduzieren. Das installierte Lichtmanagementsystem erlaubt es außerdem,
jede einzelne Leuchte über ein Webportal individuell anzusteuern. Die
im Tragwerk der Leuchten montierte Technologie kann die Leuchten dimmen,
sammelt alle Verbrauchsdaten und kommuniziert sie an einen zentralen Rechner.
Ein Diagnosesystem meldet jederzeit den aktuellen Betriebszustand der kompletten
Anlage und gibt zum Beispiel Auskunft über den Energieverbrauch oder
ob Leuchten ausgefallen sind.
"Wir wollen hier drei neue Wege zur Energieeinsparung gleichzeitig umsetzen",
so Jochen Hutt, Leiter der Abteilung Straßen- und Verkehr im Tiefbauamt. "Neben
der Verbesserung des Wirkungsgrades durch die elektronischen Vorschaltgeräte
wird die Beleuchtungsstärke in Abhängigkeit des Alterungszustandes
der Lampen angepasst, um deren Dimensionierungsreserven im Neuzustand auszuschöpfen.
Durch eine zusätzliche Dimmung in den späten Nachtstunden soll
der Energieverbrauch im Vergleich zu einer herkömmlichen Anlage um rund
30 Prozent gesenkt werden."
Ende März 2009 ist das Projekt Hohlgrabenäcker in Betrieb gegangen. Man kann auf die Projektauswertung und die damit verbundenen Perspektiven für zukünftige Beleuchtungsanlagen gespannt sein. Was man heute schon weiß, ist, dass durch den Einsatz der energieeffizienten Lichtsysteme die CO2-Emmission reduziert werden. So wird dem Umweltschutz Rechnung getragen.
Herzkirschenweg im März 2009
Aus "Amtsblatt", vom Donnerstag, 11. Juni 2009
www.stuttgart.de/amtsblatt
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