Fenster scheppern, Gläser klirren, der Fußboden vibriert: Wer in der Nähe einer Bahnstrecke wohnt, kann ein Lied davon singen, was in seinen vier Wänden passiert, wenn ein Zug vorbeifährt. In Zuffenhausen sind das eine Menge Bürger. Immer wieder fordern sie Abhilfe, nicht selten tut die Bahn das, was mancher Anwohner hin und wieder selbst für einige Minuten gerne machen würde: Sie stellt sich taub. Nun scheint zumindest für die lärmgeplagten Bewohner des Gebiets Elbelen etwas Ruhe in Sicht zu sein. An der Ostseestraße soll eine 170 Meter lange und zwei Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden, am Salzweg ist ein 550 Meter langer und ebenfalls zwei Meter hoher Wall vorgesehen. Der Baubeginn ist für September geplant, mit den Vorarbeiten soll bereits in diesen Tagen begonnen werden.
Hintergrund für dieses Vorhaben ist das Projekt Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes, das die Deutsche Bahn 1999 ins Leben gerufen hat. Seit dieser Zeit wurden deutschlandweit bis Ende 2006 insgesamt 136 Kilometer Schallschutzwände errichtet und gut 28 000 Wohnungen mit Lärmschutzfenstern ausgestattet. Für das Jahr 2007 stehen der Bahn 100 Millionen Euro für das Programm zur Verfügung, unter anderem sollen damit 30 Kilometer Schallschutzwände gebaut werden.
Eine andere, viel befahrene Zuffenhäuser Strecke führt am Gebiet Hohlgrabenäcker vorbei. Dort werden auf einem 18 Hektar großen Gelände bald knapp 400 neue Wohnungen entstehen. Um deren Bewohner vor dem Bahnlärm zu schützen, plant die Stadt ergänzend zur Wand auf der gegenüberliegenden Trassenseite den Bau eines 625 Meter langen Walls westlich der Schienen. Drei Viertel der Wand sollen zwei Meter hoch sein, der nördliche Teil wird drei Meter messen. Laut Jürgen Teufel vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung hat ein Gutachten ergeben, dass durch den neuen Schallschutz keine Reflexionen entstehen, die die Anwohner entlang der Landsknechtstraße zusätzlich belasten könnten. Mit dem Bau der Wand soll im Juli begonnen werden, allerdings müssen die Arbeiten auf Grund technischer Gegebenheiten für einige Wochen unterbrochen werden.
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