Sollen sie nun nach NS-Opfern, Gewannen, ehemaligen Volksstämmen oder nach Obstbaumsorten benannt werden, die 23 Straßen und Wege, die für das Neubaugebiet Hohlgrabenäcker geplant sind? Die, die es eigentlich in erster Linie angeht, scheinen nicht wirklich daran interessiert zu sein. Ende vergangenen Jahres hatte der Zazenhäuser Bürgerverein 850 Handzettel verteilt, Vorschlagskisten aufgestellt und die Bürger auch im Internet dazu aufgefordert, sich Gedanken um Straßenbezeichnungen zu machen.
„Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Ergebnis", erklärte Reinhold Weible, der Vorsitzende des Vereins, den Zuffenhäuser Bezirksbeiräten in deren jüngsten Sitzung. Gerade einmal 37 Personen hatten sich an der Namenssuche beteiligt und insgesamt 167 Vorschläge gemacht. Ein klarer Themenkreis, so Weible, habe sich dabei nicht herauskristallisiert.
Doch gerade auf eben jenen gemeinsamen Oberbegriff legt man am Zuffenhäuser Ratstisch besonderen Wert. Schon einmal war in der Zehntscheuer darüber diskutiert worden, am Dienstag war es wieder so weit. Die CDU-Fraktion favorisierte Gewannnamen, die SPD sprach sich für Obstbaumsorten aus, die dort wachsen und die nach Ende der Baumaßnahmen größtenteils verschwunden sein werden.
Nach einer kurzen interfraktionellen Beratungspause konnten die Dinge schließlich beim Namen genannt werden: Die Haupterschließungsstraße, so einigten sich die Parteien, soll Hohlgrabenäcker heißen, alle anderen Straßen sollen nach Obstbaumsorten benannt werden. Welche genau das sind, soll nicht dem Zufall überlassen bleiben. Deshalb bekommt jeder der Räte eine Liste mit sämtlichen Möglichkeiten und darf hinter seinen Lieblingsvorschlägen ein Kreuzchen machen. Bleibt zu hoffen, dass eine derart basisdemokratische Vorgehensweise auch zum gewünschten Erfolg führt. Letztendlich liegt die Namensentscheidung nämlich beim Haupt- und Personalamt der Stadt. Könnte ja sein, dass man dort sagt: „Mein Name ist Hase."
Kurz notiert aus der Sitzung des Zuffenhäuser Bezirksbeirats
Die Benennung der Straßennamen für das Neubaugebiet Hohlgrabenäcker stand wieder einmal auf der Tagesordnung: Dazu war Reinhold Weible, Vorsitzender des Bürgervereins Zazenhausen (BVZ), geladen: Der BVZ hatte eine Umfrage im Internet und mit 850 Handzetteln organisiert, um Vorschläge zu sammeln: „Das würden wir, gemessen am nötigen Aufwand, auch nicht mehr machen", sagte Weible. Der Rückfluss war mit 37 Teilnehmern enttäuschend gering. Ein klarer Themenkomplex für die 23 Straßen habe sich dabei nicht herauskristallisiert: Der BVZ schlug vor, die Wege nach alten Obst-Baumsorten zu benennen - viele Bäume werden für die neuen Häuser gefällt. Die CDU-Fraktion im Bezirksbeirat hatte angeregt, verschiedene Gewannnamen zu verwenden, doch nach einer Beratungspause nahm man davon Abstand, um nicht für Irrtümer zu sorgen: Schließlich befinde sich das Wohngebiet nur in einem Gewann, dem Hohlgrabenäcker. Die Erschließungsstraße soll denn auch diesen Namen tragen, beschlossen alle Fraktionen. Zudem soll die Anzahl der Straßen reduziert werden. Ansonsten folgten sie dem Vorschlag des BVZ. Die Räte erhielten eine Liste mit den Namen: Als „Hausaufgabe" dürfen sie ihre Favoriten ankreuzen. Die endgültige Entscheidung liegt beim Haupt- und Personalamt der Stadt.
Aus "Zuffenhäuser Woche", Seite Lokales vom Mittwoch,
28. März 2007
www.eHeinz.de
[ zur Homepage ] [ Schließen ]