„Revitalisation of Urban River Spaces", kurz Reuris: Dahinter verbirgt sich ein Programm der Europäischen Union, das die Gestaltung von Flusslandschaften verbessern und die Regionen im Bezug auf Wettbewerbsfähigkeit stärken soll. Neben Polen und Tschechien ist auch Deutschland in das EU-Programm involviert: Der Feuerbach bei Zazenhausen wurde diesbezüglich als Pilotprojekt ausgewählt. „Wir haben verschiedene Flächen in Stuttgart untersucht. Die Neckargebiete schieden allerdings aus, da sie als Ausgleichsflächen für Stuttgart 21 benötigt werden", erklärt Hermann Degen vom Amt für Stadtplanung und -erneuerung. Prädestiniert für das EU-Programm ist hingegen der Feuerbach in Zazenhausen. Zwar wird nur ein kleiner Bereich am alten Sportplatz Zazenhausen als Pilotprojekt ausgewiesen, doch fließen für die Revitalisierung 220.000 Euro Fördermittel der EU. Weitere 85.000 Euro stellt die Region Stuttgart zur Verfügung. „Damit kann ein weiterer wichtiger Schritt beim Feuerbach gemacht werden", so Degen, der in diesem Zusammenhang nicht gerne von Renaturierung spricht: „Revitalisierung ist viel mehr. Es geht weit über die Ökologie hinaus, weil auch soziale und wirtschaftliche Faktoren eine Rolle spielen werden."
Was ist geplant? Das betonierte Bachbett soll einem naturnahen weichen. „Alle Voraussetzungen sind gegeben. Wir wollen ein erlebbares Gewässer hinbekommen", meint Hermann Degen. „Die Öffentlichkeit soll in die Planungen einbezogen werden - beispielsweise mit einer Zukunftswerkstatt, Planungstreffen, Baustellenbegehungen oder Themenspaziergängen", erklärt Elisabeth Bender vom Amt für Stadtplanung und -erneuerung. Baubeginn soll Ende 2010 sein, die Fertigstellung der Maßnahme wird 2011 erfolgen. Näheres zu dem Programm - insbesondere zu den Maßnahmen in Zazenhausen - kann man am 3. November um 18 Uhr bei einer Veranstaltung im Bürgerhaus Rot erfahren. In englischer Sprache wird über das Projekt informiert und werden erste Ergebnisse zusammengetragen. Eine Tatsache, die bei einigen Zuffenhäuser Bezirksbeiräten auf taube Ohren stößt, sodass angeregt wurde, zumindest die wichtigsten Teile der Veranstaltung zu übersetzen. Ansonsten zeigte sich das Gremium von dem Programm begeistert. Karlheinz Schmid (FDP) fragte gar, ob den schon Weihnachten sei, angesichts der unerwarteten Bescherung und Uwe Mammel (SPD) sprach davon, dass ein „lang ersehnter Wunsch" in Erfüllung geht. Allerdings, so der Sozialdemokrat, sollte man diese Gelegenheit nutzen, um gleich die weiteren Renaturierungsschritte zu planen. In diese Kerbe schlug auch Christdemokrat Dr. Hartmut Brauswetter: „Es ist nur ein erster Schritt, wir wollen ja noch viel mehr."
Aus "Grüne Woche", Seite Lokales vom Mittwoch,
12. Oktober 2009
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