Die Außenbereichsflächen um Zuffenhausen und Zazenhausen sind in guten Händen. Seit 2003 engagieren sich hier zahlreiche Bürger und Vereine ehrenamtlich für die Erhaltung der Kulturlandschaft. Damals wurde der Arbeitskreis Biotopvernetzung Zuffenhausen/Zazenhausen gegründet. Der Arbeitskreis, dem die Landwirtschaft, Vereine, Bezirksbeiräte und Privatpersonen angehören, wurde gemeinsam vom Bezirksamt Zuffenhausen und dem Amt für Umweltschutz ins Leben gerufen und hat sich die Aufwertung der Natur- und Erholungslandschaft im Stadtbezirk zum Ziel gesetzt.
Jetzt pflegte eine Gruppe freiwilliger Bürgerinnen und Bürger bei bestem Frühlingswetter einen sogenannten Halbtrockenrasen an einer Böschung im Feuerbachtal in Zazenhausen. Hierbei wendete die Gruppe, der auch Mitglieder des Bürgervereins Zazenhausen, des NABU, des Bürgervereins Kornwestheim sowie der ARGE Nord-Ost angehörten, rund 60 Arbeitsstunden auf und räumte rund 10 m³ Mäh- und Schnittgut ab. Die Grasböschung, auf der seltene Tier- und Pflanzenarten leben, wird regelmäßig gemäht und von aufkommenden Brombeeren und Sträuchern frei gehalten, damit der sogenannte Halbtrockenrasen wieder Luft bekommt und die seltenen Pflanzen nicht überwachsen werden. Zielarten sind hier u. a. der Runde Lauch, der Aufrechte Ziest, die Zypressenwolfsmilch oder der Wilde Majoran. Alles Arten, die Wärme, Licht und Trockenheit brauchen bzw. ertragen und in dem Netz von Böschungen und Randstreifen neben den Ackerflächen im Feuerbacher Tal noch vor kommen. Auch Wildbienenarten und die seltene Weiße Turmschnecke - lateinischer Name: Zebrina detrita - kommen hier vor.
Am Ende des Pflegeeinsatzes war der Hang wieder frei von Altgras, Brombeere und anderen Stockaustrieben, so dass einem Wachsen und Blühen der seltenen Kräuter nichts mehr im Wege steht. Der Bürgerverein Zazenhausen sorgte für ein kräftigendes Vesper und für Getränke, die man bei der schweißtreibenden Arbeit und dem warmen Frühlingswetter gut gebrauchen konnte.
In der Gruppe freute man sich über den Erfolg und die gute Zusammenarbeit. Ein Teilnehmer der Biotoppflege meinte, dass diese Art von sinnvoller körperlicher Arbeit und das Gruppenerlebnis einen Besuch im Fitnessstudio jederzeit toppen könne. Conrad Fink vom Amt für Umweltschutz, der die Maßnahme fachlich betreute, überbrachte den Ehrenamtlichen den Dank der Stadt für ihren Einsatz für die Natur und die Pflege der Stuttgarter Landschaft.