Vom "Durchwachsen-von-Niederhecken"
und "Auf-den-Stock-Setzen"

Sommertermin des Arbeitskreises Biotopverbund widmet sich der Biotoppflege

Das schöne Wetter ausnutzend, traf man sich am Samstagnachmittag (23.08.2008) im Garten der Familie Michl in Zazenhausen im Gewann Zankweingärten. Der Arbeitskreis Biotopverbund Mühlhausen Biotopvernetzung Zuffenhausen/Zazenhausen hatte zu einer interessanten Informationsveranstaltung eingeladen. Neben der Abstimmung von Biotop-Pflegeterminen stand das Thema: "Informationen zur fachgerechten Pflege von Biotopen" auf der Tagesordnung. Den Teilnehmern wurde nicht nur in der Theorie die Pflege von Hecken, Gehölzen und vor allem den Säumen nahe gebracht.


Referentin Inge Maass bei ihrem Vortrag

Bei einem anschließenden Rundgang konnten in der Nachbarschaft direkt Beispiele dieser Pflegemaßnahmen angeschaut werden. Zum Beispiel der Erhalt der Schlehenreichen Feldhecke Kirchberg und der östlich angrenzenden Magerrasenböschung.


Erhalt der Schlehenreichen Feldhecke Kirchberg
und der angrenzenden Magerrasenböschung

Die Hecke sollte regelmäßig alle 10-15 Jahre durch abschnittsweises "Auf-den-Stock-Setzen" verjüngt werden. Einzelbäume, die die Hecke "durchwachsen", müssen im Einzelhieb entfernt werden. Die Grasböschung wird bereits alle ein bis zwei Jahre gemäht und damit bekommen die Magerrasenarten wieder Luft. Eine Zielart ist hier u.a. der Ackersteinsame, ein seltenes Ackerwildkraut, das auf extensiven Äckern vorkommt und hier auf der lückigen Lößböschung eine Zuflucht gefunden hat. Als typische "Saumarten" wurden der Aufrechte Ziest, der Hauhechel, die Zypressenwolfsmilch und der Wilde Majoran entdeckt.


Bei der Böschung handelt sich um eine private Biotopfläche,
die von Mitgliedern des Arbeitskreises ehrenamtlich gepflegt wird

Bei der Böschung handelt sich um eine private Biotopfläche, die von Mitgliedern des Arbeitskreises ehrenamtlich gepflegt wird, während die oben und unten angrenzenden Ackerflächen von einem Zazenhäuser Landwirt gepachtet und bewirtschaftet werden. Das Erleben der Natur stand im Vordergrund dieses Treffens. Die Biotoppfleger wurden zum Anschauen, Fühlen und Riechen verschiedener Pflanzen angeregt. So griffen theoretischer Unterricht und praktische Erfahrungen direkt ineinander. Referentin Inge Maass vom gleichnamigen Büro für Landschaftsplanung und Freiraumplanung Landschaftsökologie zog ein positives Fazit der Veranstaltung: "Solche Informationsveranstaltungen helfen das Wissen um eine fachgerechte Biotoppflege breiter zu streuen. Was für die Gärtner des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes gedacht ist, wird auch den Naturschützern nützlich sein."


Die Biotoppfleger wurden zum Anschauen, Fühlen
und Riechen verschiedener Pflanzen angeregt

Der Arbeitskreis wird organisiert von den Bezirksämtern Mühlhausen und Zuffenhausen sowie dem Amt für Umweltschutz der Stadt Stuttgart. Hier treffen sich im Naturschutz engagierte Vereine, Landwirte und Privatpersonen. Mitbürger, die sich aktiv bei der Biotoppflege engagieren wollen finden Informationen und Termine unter www.bv-zazenhausen.de und www.arge-nord-ost.de.

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