Zankapfel: Feuerbach Renaturierung

Gartenfreunde Zuffenhausen räumen 3000 Quadratmeter Fläche

(nk) - Es kehrt keine Ruhe ein in der Diskussion um die Renaturierung des Feuerbachs im fünften Bauabschnitt. Erst war das Geld da, aber die Gartenfreunde Zuffenhausen wollten ihr Grundstück nicht verkleinern, jetzt herrscht zwischen ihnen und der Stadt Einigkeit, aber die Mittel sind weg.

Der Feuerbach soll renaturiert werden, dass steht schon seit dem Ende der 90er Jahre fest. Jetzt sollte der Bauabschnitt fünf, der Bachlauf im Gewann Hohlgraben entlang der Taläckerstraße, in Angriff genommen werden. Doch es kam wieder einmal alles anders.
Die Renaturierung des zirka 260 Meter langen Bachstücks entwickelte sich zum Zankapfel. Erst wollten die Gartenfreunde ihr Grundstück am Bachufer nicht ohne Entschädigung räumen. Inzwischen ist man sich zwar einig geworden, doch jetzt fehlen die benötigten 200.000 bis 220.000 Euro.
Die Gartenfreunde räumen einen Teil ihres Grundstücks in der Taläckerstraße und werden dafür mit 17.000 Euro entschädigt. „Ich freue mich sehr über die erzielte Einigung", so der Bauabteilungsleiter Michael Ilk vom Tiefbauamt Stuttgart.
Ilk bedauert sehr, dass die finanziellen Mittel inzwischen für die Vergrößerung des Glemsdurchlasses gebunden sind. „Es gefällt mir gar nicht, dass die Renaturierung dadurch so schleppend vorankommt", erklärt er und fügt an: „Ich will noch in diesem Jahr beginnen, muss aber noch nach einer möglichen Finanzierung suchen."

Die Gartenfreude Zuffenhausen hoffen ebenfalls, dass bereits in diesem Jahr etwas passiert: Sie räumen schon einmal das abgegebene 3000 Quadratmeter große Gebiet.
Am vergangenen Samstag war der Abbruch bereits in vollem Gange. Schon von weitem waren die großen Container gut sichtbar. Zahlreiche Helfer fuhren mit Schubkarren umher, sortierten das anfallende Material nach Holz, Metall und nicht mehr wiederverwertbarem Schrott. „Seit drei Wochenenden bestelle ich immer fünf Container", erläutert Monika Mergl, Vorsitzende der Gartenfreunde Zuffenhausen.
Egal bei welchem Wetter schuften 20 bis 25 Gartenfreunde, um die Abbrucharbeiten zu bewältigen. Und das ist eine gewaltige Aufgabe. Immerhin müssen neun Lauben abgerissen werden. „Wenn diese Hütten weg sind, wird die verbleibende Anlage neu parzelliert und in Zukunft nur noch sieben Grundstücke enthalten", erklärt Mergl die Planungen des Vereins. Die dann entstehenden Gärten sind ungefähr drei Ar groß. Die bisherigen Pächter der Stücke sind entweder innerhalb des Vereins „umgezogen" oder haben ihr Grundstück altersbedingt aufgegeben.

Die Stadt will ebenfalls bald zu Taten schreiten. Ein Zaun zwischen dem Gebiet der Gartenfreunde und dem der geplanten Renaturierung soll bereits im Mai aufgestellt werden. Ilk wusste auch zu berichten, dass inzwischen Gespräche über die Verlegung der Gashochdruckleitung mit der EnBW geführt werden. Sie muss die Leitung auf Höhe der Sportplätze verlegen. Dies ist allerdings nur im Hochsommer, wenn der Gasverbrauch gering ist, möglich.
„Für die Anwohner und die Gartenfreunde ist die Renaturierung des Feuerbachs ein sehr wichtiges Thema, weshalb ich auch so schnell wie möglich beginnen möchte", so Ilk. Sollte sich allerdings keine anderweitige Finanzierung finden, ist erst im nächsten Jahr mit den nötigen Mitteln zu rechnen.


Neun Hütten brechen die Gartenfreunde Zuffenhausen auf einem
3000 Quadratmeter großen Grundstück an der Taläckerstraße ab.
Auf der frei werdenden Fläche soll der Feuerbach renaturiert werden. Foto: Kühn

Aus "Grüne Woche", Seite Lokales vom Mittwoch, 23. April 2008
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