Jetzt sind Gelder weg

Renaturierung wird 2009 in Angriff genommen

(Ic) - Bereits vor einem Jahr gab es heftige Diskussionen im Zuffenhäuser Bezirksbeirat, als es um die Renaturierung des Feuerbachs ging. Damals standen die städtischen Mittel bereit, die Kleingärtner vor Ort lehnten bislang ab. Nun ist die Sache allerdings genau umgekehrt.

Die Renaturierung des Feuerbachs ist ein lang gehegter Wunsch vieler Zuffenhäuser Bezirksbeiräte. Bisher scheiterte die Maßnahme am Kauf eines Geländes des BUNDs: die Kleingärtner wollten nicht ohne weiteres auf einen Teil ihrer Grundstücke verzichten. Heute sieht die Sache schon ein wenig anders aus. „Wir wurden entschädigt und sind von den Renaturierungsarbeiten des Feuerbachs nicht mehr tangiert", sagt die Vorsitzende der Gartenfreunde Zuffenhausen, Monika Mergl. Rund 3000 Quadratmeter Fläche musste der Verein abgegeben, um die Renaturierung zu ermöglichen. „Das ist vor allem in der heutigen Zeit natürlich höchst bedauerlich", so Mergl.

Wer nun aber denkt, dass jetzt sofort mit den Arbeiten vor Ort begonnen wird, liegt falsch. „Bislang lag das Problem bei den Kleingärtnern. Das konnten wir nun lösen. Nun sind aber die eingestellten Mittel weg", musste der Bereichsleiter Nord des Stuttgarter Tiefbauamts, Michael Ilk zugeben. In der Tat waren die Gelder fest für die Renaturierung eingeplant, nun ist aber die Maßnahme mit der Vergrößerung des Glemsdurchlasses dazwischen gekommen. „Wir hatten keine andere Wahl. Da mussten wir einfach mitziehen", erklärt Ilk. Und weiter: „Es ist aber fest eingeplant, dass spätestens im kommenden Jahr die Mittel bereitgestellt werden." Eine Zusage, die nicht ganz ohne ist: Würde die Renaturierung des Feuerbachs doch mit rund 200.000 bis 220.000 Euro zu Buche schlagen, für die gesamten 135 Kilometer Gewässer in der Stadt Stuttgart stehen allerdings jährlich nur Gelder in Höhe von insgesamt 250.000 Euro zur Verfügung.

Diese Zusage stimmt auch Sozialdemokrat Uwe Mammel ein wenig versöhnlicher: „Es ist dennoch ärgerlich, da die Mittel schon vorhanden waren." Noch ein Trostpflaster: Einige Vorarbeiten zur Renaturierung sollen noch in diesem Jahr durchgeführt werden. Von besonderer Brisanz wird dabei die Verlegung der Hochdruckgasleitung sein. Diese Maßnahme kann nur im Sommer durchgeführt werden, weil dabei dem ganzen Stadtbezirk kurz die Gasversorgung abgeklemmt wird. Die EnBW versprach aber sich intensiv darum zu kümmern, dass die Arbeiten schnell über die Bühne gehen werden.

Aus "Grüne Woche", Seite Lokales vom Mittwoch, 16. April 2008
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