„Leider sind wir seit 2007 nur einen kleinen Schritt weiter", erklärte Michael Ilk vom Tiefbauamt den Bezirksbeiräten in der jüngsten Sitzung, als der Tagesordnungspunkt „Renaturierung des Feuerbachs" zur Debatte stand. Hintergrund sind zwei Problempunkte: Vergangenes Jahr schien die Finanzierung des fünften Bauabschnitts mit 200.000 Euro bereits in trockenen Tüchern zu sein. Andererseits, so die damalige Befürchtung, wird noch einige Zeit ins Land ziehen, bevor sich die Verwaltung mit den Kleingärtnern über eventuelle Entschädigungen einigt. Nun ist es genau andersherum gekommen. Mit den Anliegern konnte bereits Ende 2007 eine Übereinkunft erzielt werden, dafür ist das benötigte Geld zumindest in diesem Jahr den Bach hinunter. Es wird gebraucht, um in Stuttgart-West die Glems umzuleiten, damit ein Kreisverkehr gebaut werden kann. Dieses Landesprojekt, so Ilk, habe Vorrang. Grundsätzlich stünden 2008 für sämtliche Stuttgarter Oberflächengewässer insgesamt nur 250.000 Euro zur Verfügung. Nun hofft Ilk, und mit ihm die meisten Bezirksbeiräte, dass das Geld 2009 da sein wird.
Neben dem Areal Hohlgraben steht mit dem Bereich des alten Zazenhäuser Sportplatzes noch ein weiterer Abschnitt zur Renaturierung an. Auch dort liegt ein Stein, oder vielmehr eine Hochdruckgasleitung, im Weg. Sie kann nur im Sommer verlegt werden, weil in dieser Jahreszeit der Gasbedarf relativ gering ist. Laut EnBW soll dies noch 2008 passieren.
Mit 14,8 Kilometern ist der Feuerbach der längste Bach im Stuttgarter
Stadtgebiet. Ursprünglich sollte er das stark verschmutzte Wasser
der Wohn- und Industriegebiete möglichst rasch ableiten. Im Laufe
der Jahre verwahrloste der Bach mehr und mehr, die Wasserqualität
wurde immer schlechter. Die Renaturierung soll Abhilfe schaffen. Begonnen
wurde damit Ende der 90er Jahre, als erster Bauabschnitt ist damals der
Reinhold-Brändle-Weg in Angriff genommen worden. Ein Ende der Renaturierung
ist laut Jürgen Holtz vom Tiefbauamt noch nicht abzusehen. Vor allem
der Grunderwerb von den Anliegern bereite immer wieder Probleme.
Bereits Ende der 90er Jahre wurde am Reinhold-Brändle-Weg in Zuffenhausen
mit der Renaturierung des Feuerbachs begonnen. Foto: Bernd Zeyer